Donnerstag, 22. November 2007

Fernsehen und Wirklichkeit

Arme, arbeitssuchende Vollzeitraucher, die als Hauptbeschäftigung ihrer ausgedehnten Freizeit das Verspeisen großer Fett- und Kohlehydratmengen pflegen, zahlreiche Kaninchen, Hamster und Hunde im eigenen Heim beherbergen und die Umwelt kaum mit dem verbauch von Reiningungs- und Körperpflegemitteln belasten, sind jeden Abend im Fernsehen zu besichtigen. Sendungen wie "Frauentausch", "Der Schuldenberater" oder "Die Supernanny" halten die Kamera eher ungewollt in die stockigen Schmuddelecken de Gesellschaft, hinter Türen, von denen der in seinem Wahlkreis zwischen Autohausbesitzern, Kneipiers und Zahnärzten verwurzelte Bundestagsabgeordnete gleich welcher Partei eigentlich nicht wissen will, wie es hinter ihnen riecht.

Umso empörter ist das Geschrei, das dem grünen Landtagsabgeordneten Oswald Metzger entgegenschlägt, nachdem der von seinen Fernseherfahrungen berichtet hat. "Bei manchen Sozialhilfe-Empfängern in der zweiten oder dritten Generation gibt es eine Antriebsarmut von klein an“, glaubt Metzger, und viele Sozialhilfe-Empfänger sähen "ihren Lebenssinn darin, Kohlenhydrate oder Alkohol in sich hineinzustopfen“. Nach Ansicht seiner Partei ist Metger damit allerdings „auf rechtes Stammtischniveau" herabgesunken - rechtes Stammtischniveau scheint also exakt das zu sein, was jeden Abend im Fernsehen läuft.

1 Kommentar:

Eisenschwein hat gesagt…

das offensichtliche ist das zu verschweigende