Mittwoch, 15. Oktober 2008

Beraten und verkauft

Weiter rundherum fröhliches Ankämpfen gegen die Folgen der Krise, die alle politischen Parteien jenseits der Linken um die Wählergunst zittern lässt. Während die EU-Kommission beschlossen hat, die Höchstlautstärke von MP3-Playern künftig regierungsamtlich regulieren zu wollen, möchten die Grünen einen jährlichen Pflicht-Finanzcheck für alle Bürger einführen.

Bezahlen soll die unparteiische Beratung zu Versicherungen und Anlagen die traditionelle Finanzbranche, durchgeführt werden soll sie von den gemeinnützigen Verbraucherzentralen. “Wir fordern die Vergabe eines Gutscheins für alle Bürgerinnen und Bürger für einen finanziellen Vorsorge-Check bei einer unabhängigen Beratungseinrichtung" , beschloss die Öko-Partei.

Nachdem die Grünen zuvor im Chor mit CDU und SPD gefordert hatten, alle Institutionen, die zu Anlagenfragen Beratungsleistungen erbrächten, müssten im Falle von Falschberatungen bis zum letzten Cent viel härter haften als bisher, gibt das Depotinhabern ein ganz neues Sicherheitsgefühl. Bezogen auf die Verbraucherzentralen, die von der öffentlichen Hand finanziert werden, hieße das ja dann wohl, dass der Staat für alle dort erteilten falschen Tipps einstünde. Wer künftig vom Walkman-Hören taub wird, muss das nicht mehr seiner eigenen Dummheit zuschreiben, sondern kann sich mit seiner Schadenersatzklage direkt an die Europäische Union wenden.

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