Donnerstag, 16. Oktober 2008

So, dann wollen wir mal

Das Stück spielt im Tollhaus, aber der Hauptdarsteller läuft zu großer Form auf. Peter Sodann, DDR-Nostalgiker und Vollzeitkabarettist, hat das Reformprogramm öffentlich gemacht, mit dem er nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten die Kluft zwischen arm und reich schließen und Deutschland zu einem Land voller Gerechtigkeit machen will. Zuerst müsse die Nationalhymne durch Brechts Kinderlied ersetzte werden, teilte Sodann mit. Brecht habe dem diktatorischen DDR-Regime jahrelang treu gedient und mit seinem Namen für eine Freiheit der Kunst im Kommunismus gebürgt, die es nie gab.

Wichtig sei ihm auch die Mitteilung an die Menschen draußen im Lande, dass er, wäre er noch Tatort-Kommissar oder schon Bundespräsident, den Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, verhaften würde. Sodann, der anderthalb Jahrzehnte aller paar Sonntage einen Polizisten spielte und deshalb bis heute glaubt, er sei einer, zeigt der Bevölkerung damit ganz souverän, auf welcher Seite er steht: Die des Rechtsstaates ist es nicht, denn in dem gibt es einen Unterschied zwischen Verhaftung und Festnahme, von dem der künftige Bundespräsident noch nie gehört zu haben scheint .

1 Kommentar:

Tim hat gesagt…

Demokratie ist immer die Demokratie der anderen.