Samstag, 14. März 2009

Die Wahrheit ist dynamisch

In gediegenen Diktaturen war das immer schon gang und gäbe. Was gestern noch Parteilinie und damit richtig war, konnte heute schon staatsfeindlich und potentiell tödlich sein. "Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln kann", bemerkte Francis Picabia anno 1921, ohne von Stalin und Trotzki, Chrutschow und Stalin, Breschnew und Chrustschow und deren stetem Kampf gegen die Bilder von früher zu wissen. Das "Wahrheitsministerium" aus Orwells "1984" ersteht im real existierenden "totalitären Überwachungs- und Präventionsstaat" (Wikipedia über "1984") Deutschland selbstverständlich kein real existierendes Ministerium. Sondern ein "Netzwerk" (Angela Merkel) ausnahmesweise nicht "gegen rechts" (dpa), sondern gegen die Wahrheit der eben vergangenen Minute.

Der wirkliche Charakter der Wahrheit ist kein absoluter, Wahrheit ist vielmehr dynamisch geworden. Der staatstragende "Spiegel" bereinigt sein Archiv, die Blut- und Brüste-Postille "Bild" wechselt die Illustrationen zum Amoklauf von Winnenden mitten im Gefühlsgalopp aus, wie es gerade passt. Ein und eins ist nicht immer zwei, sondern gelegentlich eben auch elf.

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