Mittwoch, 18. Juli 2012

Das also ist ein Hockeyschläger

Für Jan Esper vom Geographischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist der Sommer 2012 offenbar keine so eine große Überraschung wie für den Bild-Klimaprognostiker Dominik Jung. Denn in einer über 2.000 Jahre zurückreichenden Klimarekonstruktion für Nordeuropa hat ein internationales Forscherteam unter Espers Leitung
Erstaunliches ermittelt: Statt der von der ehemaligen Klima-Kanzlerin Angela Merkel und dem neuen Energieausstiegsminister Altmaier beschworenen Klimaerwärmung wiesen die Wissenschaftler einen langfristigen Abkühlungstrend ab dem Jahr 138 v.C. nach.

"Wir haben festgestellt, dass die historischen Temperaturen zur Römerzeit und im Mittelalter bis dato als zu kühl eingeschätzt wurden", so Esper. In der Zeitschrift "Nature Climate Change" beschreiben die Forscher aus Deutschland, Finnland, Schottland und der Schweiz, wie sie anhand von Messungen der Holzdichte von Bäumen historische Sommertemperaturen rekonstruieren konnten. Danach ist die bisher von Politik und IPPC angenommene Klimaszenario des "Hockeyschlägers" falsch. Statt lange auf einem Niveau zu verharren, um dann mit Beginn der Industrialisierung steil anzusteigen, illustriert die Temperaturrekonstruktion aus Mainz das Gegenteil.

Der Mittelwert der aus den Jahresringen zeige "einen längerfristigen Abkühlungstrend, der sich kontinuierlich über die letzten 2.000 Jahre abspielte", heißt es in "Nature Climate Change". Dieser Trend mache etwa ein Abkühlung von -0.3°C pro Jahrtausend aus.

Im Vergleich zur globalen Erwärmung, die weniger als ein Grad Celsius betrage, bekam diese Abkühlung bisher keinerlei Medienecho. Das bleibt auch so, wie der demokratische Block der Qualitätsklimablätter seit der Veröffentlichung der Mainzer Studie mit kollektiver Nichtbeachtung demonstriert: Scienceticker.info und Juraforum.de sind die einzigen deutschsprachigen Newsportale, bei denen die Google News eine Woche nach Veröffentlichung in "Nature Climate Change" einen Hinweis auf die Studie finden kann.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Dominik Jung, der übrigens auch in Mainz studierte, hat dies auch nicht als Überraschung gesehen. Seine Untersuchung der Sommer seit 2003 zeigt: nix ist mit heißeren und trockeneren Sommern in Deutschland geworden.

http://www.sachsen-fernsehen.de/Aktuell/Ueberregional/Artikel/1190471/Sommer-werden-immer-nasser/

ppq hat gesagt…

jung ist als rückwärtsanalysator offenbar geeigneter als als vorwärtsprognostiker. allerdings macht er sich mit seiner analyse zu den nassen sommern total angreifbar. was soll denn aus der zunehmenden dürre werden, wenn es dauernd regnet?

ppq hat gesagt…

denn irrglauben an zunehmende dürren verbreiteten übrigens, nicht, dass das vergessen wird, elitewetterforscher mit einem "besonders hochauflösenden Klimamodell des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg"

Anonym hat gesagt…

Ich kann die Abkühlung bestätigen.
Musste gerade das Fenster schließen, Sch... Kälte.

Und die Forscher des Max Plank Institut lieben richtig, der Sommer hat sich in Wohlgefallen aufgelöst.

Anonym hat gesagt…

PS. liegen ;-)

Anonym hat gesagt…

Doktor Merkel und ihr Famulus Altmaier haben doch erst kürzlich auf einer Klimaalarm-Megaparty wieder die Hockeyschläger geschwungen. Wenn die Presse nun Fakten bringt, die die Prophezeiungen vom Klimaarmageddon in die Nähe der gesetzmäßigen Erfüllung der historischen Mission der Arbeiterklasse rückt, wäre die große Lenkerin bloßgestellt. Das ist nicht Aufgabe der Presse, meint die Presse. Soll sich doch wer anders wegen des Klimaquatsches öffentlich sarrazinieren lassen.

derherold hat gesagt…

"... wäre die große Lenkerin bloßgestellt."

Die große Lenkerin interessiert das überhaupt nicht und macht nur, was vox populi gerne möchte. Und da dat Folk, um es mit dem Vordenker der Antideutschen, W. Pohrt, zu sagen: *verblödet* ist, sollte man ihr keine Vorwürfe machen.

Apropos, was macht eigentlich die Gorch Fock ?

Anonym hat gesagt…

Die Gorch Fick bleibt im Hafen als Bordell.