Dienstag, 14. Februar 2017

Der Juncker-Schock: Wer soll es denn nun machen?

Er sollte es doch für immer machen! So war es im Hinterzimmer zwischen Martin Schulz und Jean-Claude Juncker verabredet worden, so sollte es sein für alle Ewigkeit und drei Tage länger. Der eine deutscher Bundeskanzlerer, der andere Chef der EU und Vollstrecker des Hades-Planes zur endgültigen deutschen Dominanz des Kontinentes.


Nun aber der Juncker-Schock: Der Luxemburger, mit 63 Jahren noch blutjung, kündigt seinen Rückzug an! Der Mann, der Europa war, springt ab, lässt sein Volk zurück, allein, plant anderes.

Nun, nicht heute, nicht morgen, sondern im Jahr 2019, und es wird dann auch kein richtiger Rückzug, sondern ein Verzicht auf die zweite Amtszeit, die jedem treuen Diener der EU zusteht. Doch Europa ist erschüttert. Juncker, neben dessen europäischer Funktionärskarriere selbst die von Elmar Brok und Martin Schulz wie die Schullaufbahn eines Vorschülers wirkt, lässt den Kontinent im Stich, den er selbst aufgebaut hat. Dabei hatten alle Freunde der EU doch fest darauf gesetzt, dass er 2019, dann gerade spritzvergnügt im Rentenalter, noch einmal antreten wird. Und 2024, dann immer noch jünger als Adenauer bei seiner ersten Kanzlerschaft, nochmal. Und um 2029, mit knapp 74, natürlich erst recht.

Er tut es für uns alle


Denn Juncker hat es bis hierher so gut gemacht. Er brachte Europa nach vorn, rettete den Euro, besiegte die Inflation, die Zinsen, die Briten, die Russen, Trump, führte Grenzkontrollen wieder ein und zeigte immer ganz klare Kante gegen alle Populisten. Selbst im Moment, in dem er nicht geht, aber zu gehen ankündigt, tut er das nicht für sich, sondern für alle 350 Millionen Europäer. So viel ist noch zu tun. Eigentlich müsste das Volk ihn jetzt rufen: "Jean, verweile doch, du bist so schön!"

Aber nichts. Ein wenig halbgares Lob aus der Fankurve. Ein rühmender Nachruf, der den Gang in die Rente, der dann eigentlich ja doch der Gang in irgendein Board mit lukrativen Sitzungsgeldern sein wird, zum Opfergang umdeutet. "Mit seinem Verzicht auf eine zweite Amtszeit als EU-Kommissionspräsident setzt Jean-Claude Juncker ein Zeichen", lobt die "Frankfurter Rundschau" gerührt. Jetzt muss Europa besser gemacht werden! Jetzt erst recht! Für Juncker!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

https://www.youtube.com/watch?v=8fz2Otb3FX0


extrem starkes Reaktionär Doe Video !

Anonym hat gesagt…

Ach, der Reaktionär glaubt an den Weihnachtsmann (Hohoho!), auch wie ofenkundig Höcke es tut? Und nicht nur Höcke ...
Wo ist der Blitz, der euch mit seiner Zunge lecke? Wo ist der Wahnsinn, mit dem ihr geimpft werden müßtet? (Na gut, eingeräumt, auch Nietzsche ist auf das abgeschmackte Märchen vom hochkultivierten und toleranten Andalusien hereingefallen. Es sei ihm verziehen: Christentum, gar zwei Pastorentöchter als ältere Schwestern, gebiert selbst bei Hochbegabten seltsame Trotzreaktionen.)

Halbgott in Weiß