Freitag, 24. Oktober 2008

Die schnelle Mark, flott erklärt

Wenn die öffentliche Hand in Deutschland Geld braucht, dann greift sie nicht auf diese fürchterlichen neumodischen Finanzmarktprodukte und absurden Derivate zurück, von denen SPD-Chef Franz "Heuschrecke" Müntefering weiß, "dass die Banker die selber nicht verstehen".

Nein, Bund, Länder und Kommunen machen es sich einfach, etwa indem sie wie die Stadt Halle ihre eigene Wohnungsgesellschaft beauftragen, gemeinsam mit einer Landesbank aus Norddeutschland eine Tochtergesellschaft zu gründen, welche dann einen Kredit von der nämlichen Landesbank und der städtischen Sparkasse aufnimmt, um damit für 81 Millionen Euro Wohnungen von der eigenen Mutterfirma zu kaufen. Ist die kleine GmbH dann Besitzer der Wohnungen, bekommt sie die Mieten, aus denen sie den Kredit abbezahlt. Den Kaufpreis aber bekommt die Stadt, die so beides hat: Das Geld für die Wohnungen und die Wohnungen selbst. Jedenfalls glaubt sie das.

Noch einfacher macht es das Land Sachsen-Anhalt, das so viele Schulden hat, dass der Einfallsreichtum beim Herstellen neuer immer wieder frische Blüten trägt. Ganz leicht war es, Geldgeber aus dem arabischen Raum zu gewinnen. Dazu musste der sozialdemokratische Finanzminister nur eine Stiftung in den Niederlanden gründen, die den schönen Namen Stichting bekam. Die sammelte dann Geld am Golf, immerhin 100 Millionen, erwarb mit diesem Geld die Vermietungsrechte an allerlei Immobilien, in denen Landesbehörden sitzen, vom Land Sachsen-Anhalt. Das zahlt nun in den nächsten hundert Jahren, ja, so kurzfristig wird da geplant, Miete an sich selbst. Zurück. Oder voraus? Denn Geld hat es ja schon bekommen. Und was machen die Araber? Warum ist das alles so einfach zu verstehen? Naja, Grafik oben.

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