Sonntag, 15. Februar 2009

Es war nicht alles Brot

Nein, es war gar nicht alles gut in der DDR, der Heimat aller fortschrittlichen Deutschen und Ort unserer Jugend. In der "Welt" rechnet jetzt ein Leser vor, was der Arbeiter- und Bauernstaat gewesen wäre, hätte er nicht nur 16 Millionen, sondern wie das Vereinte Deutschland 80 Millionen gehabt.

In der imaginären gesamtdeutschen DDR lebten danach heute, den Anteil der jeweiligen Berufsgruppe mal fünf genommen, 475.000 hauptamtliche Geheimdienstmitarbeiter statt wie rund 20.000. Ihnen hülfen rund 900.000 Informelle Mitarbeiter. Die Bundeswehr verfügte über etwa 950.000 Soldaten und Offiziere statt nur über 250.000, in der Landwirtschaft wären mehr als fünf Millionen Menschen tätig, nicht wie derzeit nur 560.000. Das Brot wäre billiger als sonst irgendwo auf der Welt, billiger sogar als Schweinefutter, weshalb Schweine gern mit Brot gefüttert würden. Auch dadurch wäre die gesamtdeutsche DDR der größte Brotverbraucher der Welt - pro Kopf gerechnet war das schon die alte, kleine DDR.

Dennoch blieben genügend Leute übrig, denen es nicht gut genug wäre, subventioniertes Brot zu essen und in mit 80 Prozent Staatszuschuß subventionierten Wohnungen zu leben. Deshalb säßen rund 250.000 Gefangene in Haftanstalten - statt der 75.000, die im derzeitigen kapitalistischen System sitzen.

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