Donnerstag, 23. Februar 2017

Last night in sweden III: Die Hoaxmap der Hetzer

Wo das möglich ist, ist alles denkbar.

War es doch nicht Donald Trump, der den schwedischen Wohlfahrtsstaat in Uruhe versetzt? Sind es langfristige Verschiebungen in den morphischen Feldern über Skandinavien? Underkannte Wetterphänomene, Auswirkungen des veränderten Weltklimas oder der fahrlässig lässige Umgang der Schweden mit rechtspopulistischen Erscheinungen, vor denen auch die kleine Nation im Norden in der Vergangenheit nicht gefeit war?


Noch fehlt der letzte Beleg, aber die Indizien deuten darauf, dass alle Bemühungen von schwedischer Regierung und schwedischen Medien, die gewalttätigen Behauptungen des neuen US-Präsidenten über Schweden "mit Fakten" (Der Spiegel) zu widerlegen, nicht ganz so seriös waren wie anfangs allgemein angenommen. Dafür spricht etwa eine Auflistung von Vorfällen mit Handgranaten , die unbekannte Urheber beim Internetlexikon Wikipedia hinterlegt haben. Die Liste führt mehr allein für das vergangene Jahr als 30 "Granatenattacken" für Schweden auf, eine Steigerung der Zahl der Explosionen auf das Dreifache verglichen mit dem Jahr 2008, als allerdings nur eine einzige Sprengungung direkt von einer Handgranate verursacht wurde.

Inzwischen ist Schweden die Heimat der Handgranate. Was in Deutschland gelegentlich passiert, ist in Schweden Alltag. "Die weit verbreitete illegale Verwendung von Handgranaten ist in Schweden beispiellos", heißt es in einem Memo der National Police Operations Department, der zufolge die als "schwarze" und "grüne Birnen" bezeichneten Granaten vor allem aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien eingeschmuggelt werden.

Vor allem in "Malmö" (Tagesschau) haben Menschen "Angst, und zwar überall" (Tagesschau). Nach Angaben von Schweden ist das Problem sogar noch größer. "Organisiertes Verbrechen ist ein Problem in ganz Schweden", beschreibt Carin Götblad. Es gäbe "kriminelle Netzwerke, gigantische Mengen an Waffen, offene Grenzen. Die Schwerkriminalität bewegt sich völlig frei durch Europa", beklagte die Polizeichefin in der Region Uppsala schon vor zwei Jahren.

Inzwischen setzt die schwedische Regierung auf eine Dreifach-Strategie. Die illegale Anwendung von Handgranaten und Sprengstoff wird jetzt mit maximal sechs Jahren bestraft statt wie bisher mit nur maximal vier Jahren. Zudem wird verstärkt darauf hingewiesen, dass letzte Nacht in Schweden überhaupt nichts passiert sei. Und ganz entscheidend: Der Faktor Zeit. Genaugenommen könnten, sagt Lars Korsell vom Beirat für Verbrechensbekämpfung, "die Anschläge nicht ewig weitergehen – aus dem einfachen Grund, dass sich die Schmuggelladung dem Ende neigt.



1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Lang ist's her, da hatte ich Wahlkampfmaterial der Naschunaldemokraterna unterm Scheibenwischer zu kleben - mit vertrauenserweckenden* Portraits junger, kräftiger Recken, die man sich als Schwiegersohn gewünscht hätte, nur hatte ich eben keine mannbare Tochter. Meine Bemerkung - Tack i alla fall, men jag har tyvärr inte rösträtt - kam gut an, utan skämt. Vor allem wegen "tyvärr".

* Saga vom weisen Njal: Er (Skarphedin) hatte einen häßlichen Zug um den Mund - aber wie ein rechter(!) Kriegsmann sah er aus ...