Dienstag, 29. Juli 2008

Pullover vom Bundesheizbüro

Zwei Tage nach der Gewerkschaftswarnung vor tausenden Kältetoten im kommenden Winter wirbeln die ersten Vorschläge durch die Republik, wie die bedrohten Menschen gerettet werden können. Der Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) hat sich vorerst der PPQ-Initiative "Eldorado Grill" (Foto) angeschlossen und Erfrierenden geraten, den hohen Energiekosten durch gedrosselte Zimmertemperatur zu begegnen. „Wenn die Energiekosten so hoch sind wie die Mieten, werden sich die Menschen überlegen, ob sie mit einem dicken Pullover nicht auch bei 15 oder 16 Grad Zimmertemperatur vernünftig leben können“, verriet Sarrazin, der selbst in einem Haushalt aufwuchs, in dem generell nur 16 Grad Raumtemperatur herrschten.

Weil das menschenverachtend ist, findet der Vorschlag von DGB und Linkspartei mehr Echo: Sozialtarife für unterkühlte Arbeitslosenwohnungen. Unklar ist noch die Frage, auf wieviel Grad das Bundeskabinett die staatliche garantierte Wohnraumtemperatur festlegen will. Aus Gründen der Gerechtigkeit sei an eine Staffelung nach Alter, Einkommen, Haarfarbe, Krankenkassen- und Randgruppenzugehörigkeit gedacht, munkeln informierte Kreise in Berlin.

Ein "Bundesheizbüro" werde die Herstellung sozialer Wärme ab 2009 überwachen. Als Anschubfinanzierung für die neue Temperatur-Behörde, die ihren Sitz in Berlin haben wird und auch die Ausgabe von warmen Pullovern an Bedürftige übernehmen soll, sind 500 Millionen Euro angedacht.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was hat Strom mit Heizen zu tun? Ich kapiere das immer noch nicht. Gut, eine Menge Glühlampen wärmen auch oder der PC, wie auch der TV-Apparat und Heizlüfter oder die elktrischen Herdplatten. Aber die Heizkosten, die werden doch bei ALGII von der Kommune übernommen, nicht?

binladenhüter hat gesagt…

noch, mein lieber, noch! viele haben aber wegen der sozialen kälte zusätzlich radialheizkörper, die brauchen eben strom