Mittwoch, 28. November 2012

Bombenstimmung in Deutschland

Nicht nur die staatliche Nachrichtenagentur dpa kann Kinderradio Knirpsenstadt, nein, auch die Bundeszentrale für politische Bildung, die im Namen schon den Auftrag zur re-education trägt, weiß mit Erziehungsarbeit im Stil der "Maus" zu überzeugen. Doch Leben, im Leben, geht so mancher Schuss daneben, wusste schon die niederschlesische Volksdichterin Katja Ebstein - so auch der mit dem Video, das dem Demokratienachwuchs die Gefahr der Extreme in Strichmännchen und groben Linien erläutern sollte. Geknickt hat die Bundeszentrale das lustige Filmchen inzwischen in die Kamera zurückgedrückt und sich für den Vergleich von Dönermorden und 11. September entschuldigt. Die Kritik sei angekommen, hieß es, man sei "an der Überarbeitung". Schlimmer geht ja immer.

"Es herrscht Bombenstimmung in Deutschland. Die Linken fackeln Luxuskarossen ab und die Rechten kontern mit den sogenannten Dönermorden. Dazu kommen Sprengstoffgürtel aus einer ganz anderen Ecke. Aber warum zur Hölle müssen diese Extremisten ihren Privatkrieg hier im Restaurant an der Ecke oder an der nächsten Bushaltestelle abziehen? Wie sehen die eigentlich aus und wie erkennt man sie?

Die von rechts waren bisher immer leicht zu erkennen. Meist kurze bis sehr kurze Haare, festes Schuhwerk und Jacken, die sie irgendwie fülliger aussehen ließen als sie waren. Mittlerweile haben die sich den Normalos oder sogar den Linken angepasst und gehen mit ihrem neuen Look auf Mitgliederfang. Die Linken riechen ein bisschen besser, weil sie bei den häufigen Demonstrationen eine kostenlose Ganzkörperdusche genießen. Und der früher beliebte „Atomkraft – Nein Danke!“-Button ist bei denen auch länger schon nicht mehr Up-To-Date.

Apropos Button – auf den Zündungsknopf ihrer selbstgebastelten Rohrbomben drücken auch nicht nur bärtige Männer mit Turban. Es wird also zunehmend schwieriger, die Extremisten unser uns zu erkennen.

Generell unterscheidet man Rechtsextremisten und Linksextremisten. Die beiden Gruppen sind also an den Rändern der Gesellschaft. Damit sind die zwar sehr wenige, dafür aber umso lauter und aufmerksamkeitsbedürftiger.

Außerdem gibt es da noch die religiösen Extremisten. Seit dem 11. September 2001 sind vor allem die Islamisten in Erscheinung getreten, die an Allah als einzigen Gott glauben und auch keine andere Ordnung als die ihrer Religion, des Islams, tolerieren. Manche amerikanische Hardliner-Christen sind allerdings auch nicht ohne.

Vor dem Grundgesetz sind alle gleich. Extremisten sind aber davon überzeugt, dass ihre Überzeugung die allein gültige, wahre, selig-machende ist. Und manche von ihnen sind eben auch bereit, diese mit Gewalt durchzusetzen. Die anderen gehören ihrer Meinung nach rausgeschmissen, oder eingesperrt, oder sogar noch schlimmeres. Und das steht im Widerspruch zum Grundgesetz.

Ein Grundproblem besteht darin, dass manche Extremisten ihre Ansichten nicht durch Überzeugungsarbeit umsetzen wollen, da sie diese demokratischen Verfahren ihrer Meinung nach zu sehr einschränken. Genau die Fehleinschätzung schränkt sie allerdings meist noch viel stärker ein, als sie erwartet hätten."



1 Kommentar:

Kurt hat gesagt…

Das mit dem "atomkraft-nein-danke"-Battn ist aber wahr. Da Kommunikation nie eine Einbahnstraße ist, haben sich diesbezüglich mal die linken Freiheitsfeinde den rechten Freihietsfeinden angepasst.
Sie haben jetzt Hakenkreuz-Battn, die sich nur durch Zierrat von den Originalen unterscheiden. Zierrat wie rote Schrägstriche oder stilisierte Eimer/Körbe.
Wieder zu betrachten in drei Monaten in Dresden zur Leistungsschau linken Straßenchics während der größten säkularen Teufelsaustreibung Europas.