Donnerstag, 9. Februar 2017

Fake News: Stille Post als laute Warnung

Zuspitzen und weglassen sind im Kampf gegen Trump erlaubt.

Die hohe Kunst der gutgemachten Fake News liegt immer darin, möglichst nahe an der Realität entlangzulügen. Wo reine Erfindungen versagen, weil sie unwahrscheinlich und unglaubwürdig wirken, kann das leicht abweichende Weitererzählen eines Umstandes, der ursprünglich völlig real war, trotz einer Irrealisierung Tausende oder sogar Hunderttausende davon überzeugen, dass eine Lüge wahr ist. 

Früher war das als „Stille Post“ ein beliebtes Kinderspiel, heute ist es einer der zentralen Pfeiler der Auslandsberichterstattung der deutschen Leitmedien, deren ganze Kraft sich zur Zeit auf den Kampf gegen Trump konzentriert. Und Angstmache mit Hilfe von passend zugespitzten Meldungen als zentrales Mittel pflegt.

Dementsprechend muss jede Nachricht, die aus den USA kommt, auf ihre Brauchbarkeit als Munition gegen den frei gewählten Tyrannen im Weißen Haus geprüft werden. Dabei dürfen Staatssender und private Medienhäuser durchaus so kreativ sein, wie sie nur wollen.

Nach der gerichtlichen Aussetzung des vorübergehenden Einreiseverbotes für Bürger aus sieben Ländern, aus denen Christen und Juden in den zurückliegenden Jahren nahezu völlig vertrieben wurden, hat das US-Heimatschutzministerium zum Beispiel angekündigt, dazu übergehen, Einreisende aus diesen Ländern noch schärfer zu kontrollieren – unter anderem, in dem die Accounts bei sozialen Netzwerken bis hin zur Mitgliedschaft in geschlossenen Gruppen per Einloggen über das Passwort der Besitzer geprüft werden.

“People from the seven Muslim-majority nations targeted in Donald Trump’s travel ban may have to give their Facebook details to US embassies”, beschreibt der Standard aus Großbritannien, ziemlich übersichtlich, was da beabsichtigt ist. Bürger der sieben Staaten, der Staatsangehörige eigentlich für 90 Tage gar nicht mehr in die USA einreisen dürfen sollten, müssen nun vorab ihre Facebook-Konten zur Prüfung freigeben.

Das ist genau das, was die Obama-Administration für alle Einreisenden aus sämtlichen Staaten der Welt plante. Und damit braucht es, um als Munition gegen Trump dienen zu können, noch eine gewisse Unschärfe als Zutat, wie die Süddeutsche Zeitung mit ihrer Schlagzeile „Tausche USA-Visum gegen Facebook-Passwort“ signalisiert. Wer in die USA will, könnte bald gezwungen werden, sein Facebook-Passwort zu verraten“, schreibt das Blatt, ehe es weiter hinten kurz anklingen lässt, das gelte „insbesondere für Menschen aus den sieben muslimisch geprägten Ländern“, für die Trump eine Einreisesperre hatte verhängen wollen.

"Inbesondere“  würde heißen, es gilt für alle, aber richtig doll gilt es für die Bürger der "sieben muslimisch geprägten Länder", also die sieben Länder, die ihre nicht-muslimische Bevölkerung über die Jahre fast vollständig abgeschafft haben. Im Original spricht die Nachrichtenagentur AFP dagegen unzweifelhaft von einer Maßnahme „speziell“ für Bürger dieser Staaten – und „speziell“ bedeutet hier erkennbar nicht dasselbe wie „insbesondere".

Dennoch pflegt auch die „Tagesschau“ willig den Mythos, jeder müsse demnächst seine Passworte an der Tür zur USA abgeben: „So könnten künftig von Einreisenden Passwörter für soziale Netzwerke abgefragt werden - und wer nicht will, der kommt nicht rein“, heißt es in einem presseähnlichen Artikel, der die Fake News gleich noch einmal betont. „Möglicherweise könnten in Zukunft die Passwörter für soziale Netzwerke von denjenigen abgefragt werden, die in die USA kommen wollen.“ Von "denjenigen", konkret die, die "in die USA kommen wollen".

Dass es dabei speziell um Einreisende aus den sieben muslimischen Ländern geht, geht hier in einer zweckdienlich als „vor allem“ übersetzten „speziell“ im hinteren Teil unter, statt wie in englischsprachigen Medien am Anfang zu stehen.



5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Benachteiligt sind natürlich die, die sich von facebook fernhalten. Aber über die Diskriminierung regt sich keiner auf.

Anonym hat gesagt…

Seppprognose : die verkackte Sozibobobourgeoisie wird sich für die AfD entscheiden - Eigentumsvorbehalt wird garantiert ; man hat eigentlich keinen Bock auf Ölaugen und Bittsteller ( egal was Frl. Tochter in ihrer asta Echokammer zusammenfabuliert ) ; man schottet sich ab ; mehr Alarmanlagen , Deutschlandurlaub ; man bleibt im Hause und lacht über die gestressten Prolls die sich jeden Tag mit dem magischen Wahnsinn der Asylforderer beschäftigen dürfen .

Demokratie ist Müll . Sagt er nicht der Soziwurstkopf - aber er hat dem Staat und seinen Institutionen die Freundschaft gekündigt .

wer will schon seinen bescheidenen Soziwohlstand mit den Asylforderern teilen ? eben



http://de.wikimannia.org/images/thumb/7/79/Sohn_eines_Asylforderers_fragt_wegen_Demokratie_und_Rassismus.jpg/574px-Sohn_eines_Asylforderers_fragt_wegen_Demokratie_und_Rassismus.jpg

Anonym hat gesagt…

https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner

http://www.deborahfeldman.de/

Sepp guckt illner , gleich wird Frau Feldmann ( Jahrgang 86 ) die Welt erklären .

bei Servus TV hat der Lichtmess die roten Drecksäcke zerlegt .

diese Frau Feldmann glaubt an ein Amtsenthebungsverfahren - will Trump loswerden . Bin gespannt ob Trump bald mal seine CIA boys losschickt um diesen (((Leuten))) das freche Maul zu stopfen .

Anonym hat gesagt…

>Anonym hat gesagt...
>Benachteiligt sind natürlich die, die sich von facebook fernhalten.
>Aber über die Diskriminierung regt sich keiner auf.

Das heißt doch nur: Trump schreibt Muslimen die Benutzung von Facebook vor! Das xenophobe Schwein! Wann schlägt die Presse Alarm? Müssen es wir Internet-Kommentatoren etwa wieder richten?

Anonym hat gesagt…

Wahrscheinlich werden wir es durch Internetkommentare richten müssen. Wer denn sonst?