Donnerstag, 29. August 2019

Wahlkampf: Die Welt als Witz

Böswillige Fälschung: das SED-Parteiabzeichen wurde von Feinden unserer Ordnung ins Plakat manipuliert.
Die SPD will Plätze in ihrem neuen Präsidium verlosen. Fahrradfahrer sollen bald mehr Urlaub bekommen als Autonutzer. Der "Spiegel" schreibt über Ostdeutschland. Und in Brandenburg bildet sich eine Einheitsfront, die mit gemeinsamen Plakaten in den Endkampf gegen die AfD zieht. Die Plakate sind pinkfarben, sie tragen die Logos aller vier demokratischen Parteien und den geschmeidigen Slogan "Populismus spaltet die Gesellschaft".

Eine Satire, selbstverständlich, mit der der unbekannte Urheber gerade noch so im Rahmen der Bundessatire-Richtlinie (BSR) auf  angebliche Parallelen zwischen der Bedrohung der sozialistischen Demokratie in der DDR durch den damaligen Klassenfeind und der heutigen Situation hinweist, in der Rechte und Nazis versuchen, den gemeinsamen europäischen Friedensstaat durch dumpfe Parolen und widerrechtliche Wahlsiege zu unterminieren.

Die DDR-Führung machte zu ihrer Zeit mit dem Aufruf  "Wählt die Kandidaten der Nationalen Front" Front gegen den Ansturm der alten und neuen Nazis, SPD, CDU, Linke und Grüne im abgehängten Brandenburg versuchen es nun mit einer Plakataktion zur Landtagswahl am kommenden Wochenende, bei sich die demokratischen Parteien gemeinsam gegen die AfD stellen, um den drohenden Wahlsieg der Rechtspopulisten zu verhindern.

"Geht wählen, wählt den Zusammenhalt", fordern sie mit einem Zitat aus der erfolgreichen Europawahl-Kampagne der SPD - das sei "so irre", behaupteten Rechtsfaschisten sofort, dass es sich nur um eine Satire handeln könne. Oder würden Parteien, die von ihrem politischen Gegner erfolgreich als "Altparteien", "kaum noch unterscheidbar" oder "Nationale Front" geschmäht werden, selbst freiwillig eine Kampagne starten, die dieses von den "Feinden unserer Ordnung" (Spiegel) böswillig verbreitete Image der angeblichen "Einheitspartei" bestätigt?

Es kann sich nur um Fake News handeln, ausgedacht in Putins mazedonischen Troll-Fabriken und verbreitet von Gutgläubigen und Willfährigen, die die Gefahr nicht erkennen, die in jeder Zweiteilung der Gesellschaft in Gute und Böse liegt. Nicht nur Populismus spaltet unsere Gesellschaft, sondern der Kampf dagegen, sobald er Andersdenkende entmenschlicht und aus dem demokratischen Diskurs aussperrt, weil sich nur noch die grundsätzlich einigen Vertreter ähnlicher Ansichten als legitime Demokraten verstehen. Wer dazugehört, bestimmen die, die dazugehören allein. Und nach ihrer gemeinsamen Überzeugung ist jedes Abweichlertum - akut rechts, historisch aber auch schon mal links - legitimer Grund, den Abweichler, Querschießer und Nestbeschmutzer mit einem Bann zu belegen.

Die Wirklichkeit aber sieht anders aus, die Wirklichkeit zeigt eine Welt, in der der saure Witz, mit dem die Feinde von Weltoffen- und Buntheit gegen die Grundausrichtung des modernen Deutschland 3.0 ankämpfen, durchaus auch ein ernstgemeinter Versuch der demokratischen Parteien sein kann, sich selbst zu schaden und Wahlkampf für den politischen Gegner als einzige Alternative zum ganzen bunten Rest zu machen. Die vermeintlich ironische gemeinte Fälschung des "Wählt den Zusammenhang"-Plakates von Grünen, SPD, Linken und CDU jedenfalls ist mehr echt als gefälscht, es existiert wirklich undsoll nach den Vorstellungen der Brandenburger SPD-Lokalpolitikerin, die die Idee dazu hatte, dazu führen, dass "unser Land nicht der AfD um Herr Kalbitz überlassen werden darf".

Nicht der AfD? Oder nur nicht der um Kalbitz? Auf solche Feinheiten kommt es im politischen Überlebenskampf natürlich nicht an. Kurz vor Toresschluss liegt die SPD in Brandenburg "leicht vorn", wie der Berliner "Tagesspiegel" mitbangend schreibt. Wenn nun noch die 50 Plakate mit dem Aufruf zu einer gemeinsamen Wahlanstrengung gegen den Populismus aufgehängt werden, sollte die SPD am Sonntag erneut als stärkste Kraft aus der Landtagswahl hervorgehen.



5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo GEZ-Michel, ICH lebe ein Luxusleben auf DEINE Kosten

>Nach einer “Tagesschau”-Sendung plaudern die Moderatoren Jan Hofer und Claus-Erich Boetzkes miteinander. Dabei geht es auch um ihre Honorare - aufgrund einer Panne können die Zuschauer das Gespräch verfolgen.

>Die 15-Uhr-Sendung auf dem Digitalkanal "Tagesschau24" ist gerade zu Ende. Das Licht im Studio ist schon heruntergefahren, Moderator Claus-Erich Boetzkes hat seine Notizen zusammengepackt. Auf dem Weg aus dem Studio trifft er auf seinen Kollegen Jan Hofer. Dass die Moderatoren vor oder nach der Sendung ein wenig plaudern, ist regelmäßig zu sehen. Was da gesagt wird, können die Zuschauer aber normalerweise nicht hören. Doch beim Aufeinander treffen von Boetzkes und Hofer kam es zu einer Panne.

>Die Mikrofone der beiden Männer waren nicht ausgeschaltet, die Zuschauer konnten das Privatgespräch zwischen den Kollegen verfolgen. Mit ironischem Unterton fragt Boetzkes Hofer, ob er schon die Achsen seines Autos verstärkt habe. "Damit du die ganzen Honorare fahren kannst, ohne dass das Ding wegknickt." Hofer entgegnet schlagfertig: Das mache er doch heute alles in Bitcoins.
Nach einem Schluck Wasser geht das Gespräch weiter. Hofer sagt, er habe eine Neubewertung seiner Immobilien durch die Bank bekommen. "Und? Warum arbeitest du noch hier, Alter? Warum?", fragt Boetzkes. "Weiß ich auch nicht", entgegnet der Moderator. "Weil du Spaß hast", vermutet sein Kollege. Hofer verrät, dass seine Immobilien inzwischen teilweise das Dreifache wert seien.

>Juliane Leopold, Redaktionsleiterin von "tagesschau.de" bestätigte gegenüber "t-online" die Echtheit des Videos. "Bei dem Vorfall handelt es sich um eine Panne. Das Gespräch war privat und nicht ernst gemeint", so Leopold. Die Sendung wurde bereits am 19. August ausgestrahlt, die Panne war aber zunächst offenbar nur wenigen Zuschauern aufgefallen. Durch Youtube-Mitschnitte geriet der Fall jetzt in die Schlagzeilen.

>Die Sprecher der "Tagesschau" seien dem Bericht nach nicht fest angestellt, sondern würden pro Sendung bezahlt werden. Für die Moderation der "Tagesschau" zur Hauptsendezeit bekäme der Sprecher rund 260 Euro. Für kürzere Ausgaben falle das Honorar entsprechend niedriger aus. Allerdings seien auch mehrere Einsätze eines Sprechers an einem Tag möglich.

Warum die Sprecher nicht fest angestellt sind dazu kann man sich auch mal so seine Gedanken machen

Anonym hat gesagt…

https://www.youtube.com/watch?v=CxuyimxtRfU&feature=youtu.be

Volker hat gesagt…

Die FDP-Ortsgruppe Fischbachtal empfiehlt:

Wählen Sie:
CDU/CSU; die SPD oder die Grünen; die FDP oder die Linken (?)
Die dümmste Alternative wäre zu Hause zu bleiben oder die AFD zu wählen.

herbert hat gesagt…

Da die Mods ohne Smiley bzw. ohne Hinweis auf Ironie laberten, greift hier Poes Gsetz (Law).
https://de.wikipedia.org/wiki/Poes_Gesetz

ppq hat gesagt…

muss da nicht durchgegriffen werden? hofer hat jetzt klargestellt, dass er keine bitcoins hat. warum nicht? zahlt die tagesschau so schlecht>? was ist mit dem mindestlohn? warum bekommt nicht jeder arbeitnehmer 260 teuro?