Donnerstag, 12. November 2020

Weißes Haus: Die Rückkehr der Klima-Hunde

Im Weißen Haus wird in Kürze wieder vermehrt das giftige Klimagas CO2 produziert.

Barack Obama hatte seinen verwachsenen portugiesischen Wasserhund Bo, der vorhergehende Teufel im Weißen Haus, George W. Bush, hielt sich die Mini-Terrier Barney und Beazley und Richard Nixon war berühmt für seinen Pudel Vickie und den Cockerspaniel Checkers. Ausgerechnet Donald Trump brach dann mit der alten Tradition des "First Dog", weil der damals 71-Jährige als erste US-Präsident seit vielen Jahren die Klimagefahr sah, die gerade durch den menschengemachten Hundeüberschuss auf der Erde seit Jahrzehnten bedrohlich wächst. Etwa eine 700 Millionen Tonnen des Klimagiftes CO2 produzieren die kleinen Klimakiller jährlich weltweit. In Deutschland sind es rein rechnerisch allein die hierzulande gehaltenen Haushunde, die verhindern, dass das Land seine Klimaversprechen aus dem Pariser Rettungsabkommen einhalten kann.  

Klimafeind als Klimakämpfer

Trump, eigentlich als Klimafeind verschrien, wollte hier ein Zeichen setzen. Als erster US-Präsident seit 1776 übernahm er das Amt, ohne irgendeine Art von klimaschädlichem Köter mitzubringen. Ohne die sogenannte InWAUguration - eine vor allem medial großgefeierte Amtseinführung möglicher neuer  „Dogs of the United States“ (Dotus) führte Trump sein Amtüber die gesamte Amtszeit äußerst sparsam: Über die vollen vier Jahre hinweg spart der der Hundeverzicht des vielgeschmähten allein beim Futteranbau so viel CO2, dass ein Toyota Landcruiser nach Berechnungen des Fachmagazin Plos bedenkenlos 80.000 Kilometer fahren könnte. Dazu kommt noch die Einsparungen beim  direkten Kohlendioxid- und Methanausstoß der  Hunde.

Dennoch tritt Joe Biden nun an, den Klimafortschritt im Weißen Haus rückabzuwickeln. Erklärtermaßen will der 77-Jährige nach vier Jahren ohne tierbedingte zusätzliche Belastungen durch „First Dogs“ wieder Hunde mit zum Dienst bringen. Im Gegensatz zu Obama, der sich mit einem kleinen, vollkommen verzüchteten Wasserhund beschied, halten Biden und seine Frau einen großen Schäferhund, den sie "Champ" rufen, dazu noch einen zweiten, der "Major" heißt und als ausgebildeter Rettungshund bereit steht, sollte es zu einem medizinischen Notfall im Oval Office kommen. 

Bidens CO2-Abdruck

Doch der Preis, den das globale Klima für das zusätzliche Maß an Sicherheit wird zahlen müssen, ist immens. Mit gleich zwei großen Hunden übertrifft Joe Biden sogar den CO2-Abdruck der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg und macht die amerikanische Regierungszentrale zu einem hot spot in Sachen CO2-Belastung. Allerdings wirft ihm dieses praktische und ostentative Versagen im Klimakampf niemand vor, weil die Glückshormone über die Ankündigung der Rückkehr der USA ins symbolische Klimaabkommen von Paris die Menschen weltweit schon vorab mit der kleinen Klimasünde des Neuen im Weißen Haus versöhnt hat.

Und die Medien sowieso. Denn es war auch das Fehlen eines possierlichen first dog, das Donald Trump bei den professionellen Begleitern der amerikanischen Innen- und Außenpolitik hatte in Ungnade fallen lassen. War es unter Obama zu einem regelrechten Kult um den Hund Bo gekommen, verloren zahlreiche Hundeflüsterer in den großen Zeitungs- und Funkhäusern mit dessen Abgang ihre Jobs. Es gab keine Möglichkeit mehr, aus der tierischen Seite der Präsidentenfamilie Hinweise auf deren gutgemeinte Weltpolitik herauszulesen. 

Werbung für CO2-Ausstoß

Als wie groß dieser Mangel empfunden wurde, zeigt sich jetzt. Kaum hatte Biden angekündigt, mit seinen biden Hunden Präsident werden zu wollen, zeigten  Reaktionen auf Twitter und Co., wie sehr sich viele amerikanische Hundefreunde gewünscht haben, wieder einen First Dog zu haben: Unter dem Hashtag „DogsForBiden“ finden sich unzählige Bilder von anderen klimaschädlichen Vierbeinern, die Biden und seinen Hunden bei der Präsidentschaftswahl die Pfoten drückten. Kritik am CO2-Ausstoß der meistenteils als reine Luxusobjekt gehaltenen Vierbeiner gab und gibt es hingegen kaum.

Joe Biden schätzte die Seelenlage der Nation hier offenbar bewusst richtig ein, weil um die große symbolische Bedeutung der Präsidenten-Hunde wusste - und um den Unwillen, den Trump mit seinen Hundeverzicht im Namen des Weltklimas erregt hatte. Gezielt setzte Biden seine beiden Vierbeiner im Wahlkampf ein. Auf Twitter teilte er ein Video, in dem Trump erklärt: „Wie würde ich aussehen, wenn ich mit einem Hund auf dem Rasen des Weißen Hauses Gassi ginge?“ Der Noch-Präsident, dem die CO2-Belastung durch weltweit mehr als eine Milliarde Luxushunde sehr gegenwärtig war, sagte: „Ich weiß nicht. Ich fühle mich damit nicht wohl.“ Bidens klimaverachtender Wahlspruch in dem Video: „Lass uns Hunde in das Weiße Haus zurückbringen!“ 

Setzen auf den bizarren Hundekult

Der älteste jemals gewählte Präsident setzt damit auf einen besonderen Hunde-Kult, unter dem die USA seit den Tagen der ersten Trapper leiden. Damals eine Notwendigkeit, sind Hunde heute Statussymbol.  Tierische Influencer haben Millionen von Instagram-Followern, Buchautoren wie Steven King erzählen, dass sie von Hassbriefen überschwemmt werden, wenn sie Hunde auch nur in ihren Büchern sterben lassen. Ein Präsident ist für viele US-Amerikaner nur ein richtiger Präsident, wenn er Hunde hält wie  George Washington, der gleich 13 Hunde hatte.

Es geht dabei auch um moralische Entlastung von der akuten Verantwortung für die zusätzlichen Klimaschäden, die gerade durch Hunde entstehen", analysiert der Moralpsychologe Heiko Hassknecht im PPQ.li-Gespräch. Viele Hundehalter sagten sich, wenn der Präsident einen Hund hat, "dann darf ich auch einen haben", weiß der Experte, der die demonstrative Tierliebe von Politikern seit Jahren erforscht. „Dabei geht es immer um positiven Image-Transfer und den Aufbau eines Ansehens als normaler, liebevoller Mensch." 

Kein Hamster oder Papagei 

Politiker mit einem Haustier, "das allerdings kein Hamster oder Papagei sein darf" (Hassknecht), kommen in den Medien gut an und häufiger vor. "Sie können damit ihre emotionale Seite betonen, ohne Privates preiszugeben.“ Abgelenkt werde auch vom vielfach anzutreffenden Mangel an eigenem familiären Leben. "Der Hund ersetzt beispielhaft die fehlenden Kinder."

In den USA hat das schlechte Beispiel aller Präsidenten - bis auf Trump - eine Klimakatastrophe ausgelöst. 77,5 Mio. Hunde und 94 Mio. Katzen erzeugen jedes Jahr rund eine Milliarde Tonnen CO2 - das sind nahezu drei Prozent des weltweiten Gesamtausstoßes des giftigen Klimagases.


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Biden bekommt CO2-Zertifikate für seine Tölen gutgeschrieben, weil er dieses Klimaabkommen irgendwie nicht ablehnt und damit Greta ihre Zukunft zurückgibt, auch wenn sie ihm persönlich inzwischen zu alt sein dürfte.

P.S. netter Seitenhieb auf die 'linke Flauwitzseite' Der Postillion bei der Achse

Die Anmerkung hat gesagt…

Die vier Hunde auf dem Foto oben sind der Hammer.

Strg-C Strg-V

die linke Flauwitzseite „Der Postillon“

Anonym hat gesagt…

Wir Letzten der Gerechten wissen, wie das mit dem "giftigen Klimagas" gemeint ist.
Aber das profanum vulgus - ich hatte früher hin und wieder den Scherz getan: "Für eine bessere Welt, ohne Kohlendioxid, ohne Gene und Atome!" -- Nicht selten die Antwort etwa so: "Hä? Na selbstverständlich, nichts dagegen zu sagen!"