Mittwoch, 28. November 2007

Gewinnen mit Bwin

Letztes Jahr trug die Bundesligamannschaft von Werder Bremen noch Werbung des österreichischen Wettanbieters Bwin zur Schau. Weil Glücksspiel in Deutschland illegal ist, so bald es nicht vom Staat veranstaltet wird, unterbanden die Behörden die unerhörte Werbung: Bremen durfte eine Zeit lang nur außerhalb des winzigen Bundeslandes Hemden mit dem potentiell gefährlichen und armutverursachenden Aufdruck "Bwin" tragen, dort also, wo der kurze Arm der Bremer Gesetzlichkeit nicht hinreichte. Auch das aber war bald vorbei, auch in anderen Bundesländern witterten hellwache Fahnder die Gefahr, dass Bremer Fußballauftritte dazu führen könnten, dass die Bremer Fußballzuschauer ihr bürgerliches Leben hinter sich lassen und als spielsüchtige Zombies ohne Haus und Hof dahinvegetieren.

Heute aber der Schock: In der Champions League schmuggelte die Mannschaft von Real Madrid, die seit Juli für Bwin wirbt und längst alle Spanier um Haus und Hof gebracht hat, Dresse mit dem gefährlichen Aufdruck "Bwin" an den Ordnungsbehörden vorbei ins sichere Wett-Drittland Deutschland und hier über das Fernsehen direkt in alle deutschen Haushalte.

Kein Fahnder griff ein, niemand fiel den verantwortunglosen Senderverantwortlichen in den Arm, der zahllose deutsche Familien wie ferngesteuert enteignen wird. Ja, Werder Bremen hat heute Abend gewonnen. Aber Deutschland als Ganzes hat verloren.

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