Mittwoch, 13. Februar 2008

Hugo im Hungerstreik

Weil der Ölkonzern Exxon gegen sein Land vor Gericht gezogen ist, um Entschädigungszahlungen für von ihm im vergangenen Jahr enteignete Ölförderanlagen zu erstreiten und dort vorläufig auch noch gewonnen hat, bockt Venezuelas Diktator Hugo Chavez jetzt. Exxons Klage, nach der ein britisches Gericht 12 Milliarden venezuelanischer Auslandsguthaben eingefroren hatte, sein "ein Akt des juristischen Terrorismus", sagte der Anführer der "Bolivar Revolution", der neben Exxon auch Total (Frankreich), StatoilHydro (Norwegen) und ConocoPhillips (USA) enteignet hatte.

Die Rechnung, dass anschließend alle Einnahmen über dei staatliche Gesellschaft PdVSA in den Staatshaushalt fließen könnten, hatte Chavez allerdings ohne die Realität gemacht. In der geht die Erdölproduktion in Venezuela seit Jahren stetig zurück, weil Großinvestitionen fehlen, um Raffineriekapazitäten aufzubauen. Auch will keine Bank Venezuela Geld leihen, um den Orinoko-Gürtel zu erschließen. Dort sollen die weltweit größten Erdölreserven lagern. Da Chavez die derzeit noch sprudelnden Einnahmen aus dem Ölgeschäft verwendet, um seinem von einer riesigen Inflation geplagten Volk wenigstens stellenweise Entlastung zu verschaffen, bleibt kein Geld für Direktinvestitionen.

Die Klage von Exxon bedroht die auf Bestrafung und Geschenken beruhende Herrschaft des selbsternannten neuen Bolivar. Umso heftiger reagiert Chavez: Den USA, dei neun Prozent ihres Öls aus Venezuela beziehen, will er "keinen Tropfen" mehr liefern. Und weil seine Regierung nicht in der Lage ist, die durch staatliche Preisbeschränkungen verursachte Lebensmittelknappheit im Lande zu beenden, droht er jetzt auch ausländischen Lebensmittel-Konzernen mit der Enteignung.

Sowohl die italienische Parmalat-Gruppe als auch der Schweizer Nestlé-Konzern würden "Milch stehlen", sagte Präsident Hugo Chávez. Sollte sich der Verdacht bewahrheiten, dass Nestlé oder Parmalat "etwa, indem sie Geld im Voraus bieten" alle Rohmilch aufkauften und die staatlichen Molkereien ohne den Rohstoff dastünden, dann sei das "Sabotage", wetterte Chávez gegen die ganz und gar unbolivarische Art, Geschäfte zu machen, indem man Geld bietet. Er hat doch Exxon auch keins gegeben!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bitte Beiträge besser recherchieren, dann wirken sie gleich Glaubwürdiger! u. A ist Kolumbien nicht Venezuela.

Eisenschwein hat gesagt…

kolumbien ist nicht venezuela, holla. dummheit ist übrigens auch keine klugheit.

ppq hat gesagt…

danke, danke.