Freitag, 26. Dezember 2008

Kopfschütteln in der Glatzenjagd-Kommission

Nur zwei Wochen nach dem Aufgalopp zur großen Jagd auf die Nazi-Täter, die beim Lebkuchenmesser-Attentat auf den Passauer Polizeichef Alois Mannichl mit Aufmaltattoo und Glatzenperücke getarnt eine "neue Dimension rechtsradikaler Gewalt" in die deutsche Vorweihnachtszeit gebracht hatten, liegen der renommierten Enthüllungspostille "Süddeutschen Zeitung" nach Angaben von Telepolis neue geheime Informationen vor. Danach wundere "man sich mittlerweile innerhalb der Kriminalpolizei, warum man sich im Fall Mannichl von Anfang an nur auf eine Tätergruppierung konzentriert" habe.

Danach sind nicht nur uns hier bei PPQ, sondern auch "weder bayerischen noch der österreichischen Polizei Rechtsextreme mit Tätowierungen bekannt, wie sie auf den von Polizeispezialisten nach Mannichls Angaben gemalten Phantombildern zu sehen sind. Die Süddeutsche, die wie alle anderen deutschen Staatszeitungen zwei Wochen lang versucht hat, die offenkundigen logischen Lücken in der offiziellen Tatgeschichte durch verstärkte Politikerwortmeldungen zur rechtsradikalen Gefahr insgesamt und einem NPD-Verbot im besonderen zu füllen, erfindet jetzt den bewährten "ungenannten Gewährsmann aus der Kripo", um sich noch vor einem eventuellen Wendung von der Medienmeute abzusetzen: Der Kripomann "glaube deshalb, dass es sich beim Täter möglicherweise nicht um eine Person aus diesen Kreisen handelt."

In den Mund von Herrn Namenlos gelegt, wagt Bayerns große Überregionale gar ketzerische Sätze zu zitieren: Die "frühe Festlegung der Politik auf einen rechtsextremen Täter" habe "die Aufklärung erschwert". Noch ein Stück "geschmackloser" (Leserkommentar zum "Glatze war eine Perücke") PPQ-Text mutet der wohl von weihnachtlicher Langeweile befeuerte Versuch an, jetzt mit so ungewöhnlichen Methoden wie Recherche und gesundem Menschenverstand an die Überprüfung der bizarren Polizeimeldungen zum Fall zu gehen.

Nachfragen in der "Tätowierszene" hätten ergeben, dass Kenner mit dem "sowohl von der Platzierung als auch von der Form her mysteriösen Pfeilkreuz", das gar lustig aus den Phantomzeichnungen leuchtete "nichts anfangen können". Das Symbol ähnele einem Muster auf Winnetous Wildlederdress.

Nach zweiwöchigem Nachdenken und 28 Redaktionssitzungen fragt sich die vielköpfige Redaktion jetzt auch wächterpreiswürdige Fragen, wie "wie aus einer zu Anfang der Ermittlungen als Muttermal beschriebenen Auffälligkeit ein derart komplexes Gebilde" geworden sein könne. Ebenso einer Erklärung harrt plötzlich auch aus Sicht der verbeamteten Vierten Gewalt "das Rätsel, warum der Täter zwar vielleicht deshalb keine Fingerabdrücke hinterließ, weil er bei verhältnismäßig mildem Wetter einen Handschuh trug, sich aber nicht die Mühe machte, eine extrem auffällige Tätowierung durch Schminke oder eine Kopfbedeckung zu verbergen."


Während Google die weiteren Ermittlungen auf Wunsch der deutschen Behörden behindert, weil der Suchmaschinenriese Bilder, auf denen der mutmaßliche Schlangenmann (Bilder oben) zu sehen ist, in Deutschland nicht anzeigen darf (siehe unten), fragen wir mal noch, warum der Mörder seine neu dimensionierte Gewalttat eigentlich im Kreise zahlreicher Komplizen plante, aber kein eigenes Messer mitbrachte. Und warum das Opfer die von ihm bestellten "Grüße vom Nationalen Widerstand" wörtlich rekapitulieren konnte. Aber nicht zu sagen weiß, ob er von einem Mann oder doch eher von zweien angegriffen wurde.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

danke ich war auch geladen als zeuge bla bla bla bla........ eigentlich als angeklagter hab mit der sache nichts zu tun. dieser staat ist so machtloooooooooos. lächerlich!!!!