Donnerstag, 8. Januar 2009

Google gibt auf

Jaja, jetzt jammert er. Noch lange ehe die Suchmaschine Google am überlegenen Geschäftsmodell der gedruckten Zeitung zerschellen wird, weil man die man mit aufs Klo und in die Badewanne nehmen kann, ahnt Eric Schmidt, Chef der USA-Internetsuchhilfe Google, dass es bald zu Ende sein wird mit Macht und Herrlichkeit seines Hauses. Wie Experten das hier bei PPQ seit Jahr und Tag vorhergesagt haben, wird Google scheitern, sobald die gedruckte Zeitung gescheitert ist, die derzeit noch alle Inhalte etwa für Googles "News"-Dienst liefert.

Schmidt ahnt das Ende schon voraus. Er mach den notleidenden Zeitungen in den USA wenig Hoffnung: "Wir könnten sie kaufen", sagte der Google-Manager dem US-Magazin "Fortune", "das Geld haben wir." Aber dann müsste Google ja selbst das schwindsüchtige Geschäft mit dem bedruckten Holz betreiben: "Das würde die Strukturprobleme der Branche nicht lösen", glaubt Schmidt.

Die heißen schwindende Werbeerlöse und hohe Vertriebskosten und können nach Ansicht des Internet-Mannes nur durch "eine stärkere Vernetzung der News im Web, Non-Profit-Journalismus oder die Übernahme von Zeitungsverlagen durch größere Unternehmen" besiegt werden. Ein Untergang der Zeitungsindustrie wäre für ihn eine Tragödie, sagt Schmidt, der dennoch keine große Hoffnung auf ein Zeitungswunder hat: "Ich wünschte, ich hätte eine brillante Rettungs-Idee - aber die habe ich leider nicht."

Anderen geht es beim Blick auf Google allerdings genauso: Zeitungen, auf Papier gedruckt, werden "das letzte und einzige aktuelle Medium sein, das die Menschen mit Informationen versorgt", wissen die wirklichen Experten schon seit zwei Jahren. Google werde es in zehn Jahren nicht mehr geben, denn dann werde alles gefunden sein, was es im Internet zu suchen gibt. Dann braucht niemand mehr eine Suchmaschine. Nur noch Zeitungen, die neues Zeug zum Sucher erfinden.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Neulich ging ich durch ein Einkaufszentrum und wurde von Werbern der hiesigen SPD-Tagespresse penetrant wegen eines Abos angequatscht, das ich dankend ablehnte. Die Frau, die mir anschließend sorgfältig einen hot dog zubereitete und mir freundlich einen guten Appetit wünschte, stimmte mir zu, als ich ihr sagte: "Belügen kann ich mich selbst."

Im Gegensatz zu den Zeitungsleuten hatte sie etwas brauchbares anzubieten.

Es ist wie in der späten DDR, die Zeitungen schreiben weitgehend Unsinn und allein wegen der Todesanzeigen braucht man keine Tageszeitung, die Sportergebnisse findet man ja inzwischen im Netz. So ist es in den USA, so ist es hierzulande. Wer wirklich nach Informationen sucht, weiß nun, warum es die Floskel "die lügen wie gedruckt" gibt.

ppq hat gesagt…

man muss dir zustimmen, ja, man muss