Donnerstag, 8. Januar 2009

PPQ-Rettungsplan kommt prima an

Nur schlappe drei Monate, nachdem PPQ in Verantwortung für das Gemeinwesen und die Ärmsten der Gesellschaft einen eigenen maßgeschneiderten Rettungsplan für die ins Wanken geratene Volkswirtschaft vorgelegt hatte, ruft die Bundesregierung nun den "Ernstfall" (Merkel) aus und kramt den schon stilvoll verstaubten PPQ-Plan aus der Schublade.

Der hatte vorgesehen, die eingefrorenen Finanzmärkte durch Anteilskäufe eines eigens zu gründenden Staatsfonds aufzutauen. Der Staat würde damit nicht nur Geber von Rettungsgeldern, sondern später auch Profiteur von Kursanstiegen.

Schon wenig später hatte sich der französische Präsident Sarkozy positiv zu diesen Vorschlägen der Wiedereinführung des in der DDR bewähten "VEB"-Modells geäußert. Auch die Financial Times stellte Überlegungen in diese Richtung an, nicht zuletzt forderte der als Berliner Wirtschaftssenator grandios gescheiterte Gregor Gysi aus einer uneingestandenen DDR-Sehnsucht heraus den Ausbau von Staatsbeteiligungen an angeschlagenen Unternehmen.

Ein schräger Chor, dessen Gesang die große Rettungskoalition in Berlin überzeugt zu haben scheint. Ehe noch mehr Manager sich vor Züge werfen und die durch die winterliche Kälte ohnehin kippelnden Fahrpläne durcheinanderbringen, bekommt die Commerzbank jetzt eine weitere Eigenkapitalspritze vom Staatsfonds, den die Bundesregierung süffig "Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung Soffin" nennt.

Dafür wird der Bund mit 25,1 Prozent Eigentümer an der zweitgrößten deutschen Geschäftsbank, die im Gegenzug nicht Konkurs anmelden muss. Jawoll, so sieht es aus, das "schnelle, entschlossene Handeln" von dem unsere treue Leserin Angela Merkel immer berichtet, wenn sie uns abends, wenn das Licht aus ist und nur noch ein paar Kerzen im Kanzleramt funzeln, von ihren langen arbeitsreichen Tagen erzählt. Danke, Angela, für so viel Vertrauen. Und danke, dass Du so schnell auf uns gehört hast. Im welthistorischen Maßstab gesehen.

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