Dienstag, 13. Oktober 2009

Steinbrück im Schlafzimmerschrank


Peer Steinbrück wusste damals gleich, dass eine "amerikanische Krise" auf uns zurollte, die Europa gar nicht so sehr betreffen würde. Zwar steckte auch das Geld der öffentlich-rechtlichen Landesbanken, der Rundfunksender und Kommunen in maroden Zertifikaten auf amerikanische Immobilien und sogar die Bundesbank hatte den Lehman Brothers großzügig zehn Milliarden gegen null Sicherheit geliehen. Aber Steinbrück wusste: Mit der richtigen Ausrede hat man nie etwas falsch gemacht - selbst wer nackt im Schlafzimmer-Kleiderschrank einer verheirateten Frau erwischt wird, hat noch die Chance, mit einer guten Geschichte zu punkten.

Besser als der Finanzminister, der einst als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen alle Türen der West LB weit aufsperrte, um der Bank zu gestatten, in Steueroasen Tochterunternehmen zu gründen, hat kaum jemals jemand seine eigene Rolle öffentlich so erfolgreich umdefiniert. Steinbrück, gemeinsam mit seinem Staatssekretär Jörg Asmussen einer der Männer, die jahrelang für Verbriefungen und den Handel mit strukturierten Zertifikaten kämpften, steht am Ende seiner Amtszeit als Mahner und Warner da, in der Augen der Öffentlichkeit immer aufrecht geblieben im Kampf gegen Verbriefungen, den Handel mit strukturierten Zertifikaten und die Verlagerung von Tochterunternehmen großer Banken in Steueroasen.

Wie es wirklich war, wird der nächste Job des Arbeiterführers zeigen.

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