Mittwoch, 19. Dezember 2012

Käfers Kampf um die Kunst

Auch Schnee, Kälte und immer extremere Berichte über das Weltklima, das mit immer häufigeren Stürmen und Orkanen klarkommen muss, können die internationale Kachelforschungsgemeinde nicht daran hindern, in nah und fern nach neuen Spuren des berühmten Fliesenkünstlers Kachel Gott zu fahnden. Der große Unbekannte, von seinen Fans auch liebevoll "Kachelmann" genannt, hat sich vorgenommen, die Innenstadt der ehemaligen mitteldeutschen Industriemetropole Halle komplett zu verfliesen, um der in großen finanziellen Schwierigkeiten steckenden Stadt zu einem Unesco-Welterbetitel zu verhelfen.

Auch Kachelmann kämpft dabei nicht nur gegen die zunehmenden Witterungsunbilden, die zum Teil mit Kälte im Winter und zum Teil mit ausgiebigen Niederschlägen einhergehen. Er steht in seinem einsamen und meist nächtlich geführten Kampf auch gegen zahlreiche staatliche und gesellschaftliche Institutionen, denen sein Schaffen ein Dorn im Auge ist. Teilweise sogar mit Flächenabrissen versucht die Stadtverwaltung, das im Internet vom Suchriesen Google und PPQ im offiziellen Kachelverzeichnis präsentierte Werk des Keramikschaffenden zu zerstören, auch selbsternannte "Kunstfreunde" wie die Stiftung Moritzburg kühlten ihr Mütchen über die unerwartete und ohne Hilfe unendlicher Steuermillionen außerordentlich populäre Konkurrenz mit drastischen Zerstörungsaktionen.

Kachelmann aber fliest weiter, er beantwortet jeden wüsten Angriff seiner Feinde mit zarten, oft aus dem Reich der Natur entlehnten Keramik-Miniaturen. Zuletzt fanden Feldforscher eine neue Spur des enigmatischen Eigenbrödlers wieder direkt gegenüber der millionenteuren Moritzburg, die seine auf klassischen Kinomotiven beruhenden Cinema-Kacheln rücksichtslos abgebrochen hatte. Jetzt fliegt das ein Kachel-Käfer namens Karl, der nichts getan hat, aber wohl auch nicht gefragt werden wird, ehe ihn die Staatskunstmafia abräumt. Ein Vorhaben ohne Perspektive, denn dank des offiziellen Kachelverzeichnisses ist auch diese Fliese längst virtuell unsterblich.

Eigene Funde können wie stets direkt an politplatschquatsch@gmail.com geleitet werden, jeder Fund wird von uns auf Wunsch mit einem mundnachgemalten Kunstdruck der inzwischen von Kachel-Gegnern vernichteten Ur-Fliese prämiert.

Der Kampf um die Kachelkunst:

Leise flieseln im Schnee
Verehrte Winkel-Fliese
Kanonen auf Kacheln
Antifaschisten im Fliesen-Ferrari


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