Mittwoch, 25. Juni 2014

Energieausstieg erobert die offene See

Im Zuge des nach der Katastrophe von Fukushima eingeleiteten deutschlandweiten Energieausstieges ist jetzt auch der erst im vergangenen August eröffnete Hochsee-Offshore-Park Bard 1 dauerhaft vom Netz gegangen. Ein Sprecher des Netzbetreibers Tennet bestätigt, dass der Windpark vorerst keinen Strom mehr liefern werde. Wann die Anlage wieder Strom liefern kann, konnte auch der Windpark-Betreiber Ocean Breeze Energy (OBE) nicht beantworten. Mann hoffe im Sinne der Regierungsbeschlüsse von 2012 auf eine nachhaltige Lösung. "Eine Arbeitsgruppe aus Ingenieuren von Ocean Breeze und Tennet arbeitet fieberhaft an einer Lösung", sagte ein OBE-Sprecher, der darauf verwies, dass die Anlage bereits sei einem Brand im März nicht mehr arbeite. Dass die für Anfang Juni geplante Wiederinbetriebnahme nun ausfalle, erhöhe durch das niedrigere Angebot die Sicherheit der Energieversorgung in Deutschland.

Die soll nach neuen EU-Plänen bald nicht nur ohne Strom, sondern womöglich auch ohne Gas auskommen. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts und der hohen Abhängigkeit von russischem Erdgas sortiert sich die europäische Gaswirtschaft grundlegend neu. Wie die "Welt" schreibt, planen mehrere europäische Pipeline-Betreiber ein zentrales europäisches Gas-Marktgebiet, so dass die bisher vorhandene Gasmenge mehrfach durch alle Länder geleitet werden kann, ehe sie am Ende verbraucht wird. "Das wäre ein Riesenschritt hin zu mehr Versorgungssicherheit", sagte ein Insider der Zeitung. Zudem sparten Selbsterzeuger durch die vor der Einführende stehende Selbsterzeugungsabgabe über Jahre hinweg Milliarden Euro.

Ob die Abschaltung von Bard 1, mit 80 Windrädern größter deutsche Meereswindpark und für eine Leistung von bis zu 400 Megawatt ausgelegt, mit der Attacke der Europäer auf die Preissetzungmacht des Schalke-04-Sponsors Gazprom im Zusammenhang steht, ist noch unklar. Wegen technischer Schwierigkeiten beim Bau und schlechten Wetters war seine Eröffnung um mehrere Jahre verschoben worden. Zudem war er mit über zwei Milliarden Euro Investitionskosten deutlich teurer als geplant.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Schlechtes Wetter in der Nordsee?

Was es alles gibt!

Anonym hat gesagt…

Der Wind an der Nordsee bläst grad wie er will und so legt er des öfters ein Windkraftwerk still.

Und alle:

An der Nordseeküste, am plattdeutschen Strand, ist der Windstrom im Wasser und selten an Land.