Montag, 5. März 2018

Dankgebet der Genossen: Ich überlasse mich ganz

Zwei Monate nach PPQ kommt auch der "Spiegel" drauf: Die SPD ist ein wandelnder Toter.
Danken ist das Mindestmaß an Höflichkeit im täglichen Miteinander. Dasselbe gilt besonders in Bezug auf die Regierungsbildung. Wir Wählerinnen und Wähler sind schnell dabei, zu fordern und einzuklagen. Doch immer häufiger sind wir zu stolz, zu danken für das, was uns gegeben wird. Dabei wissen wir gar nicht, was uns entgeht!

Danken kann glücklich machen, danken denen, die sich für uns engagieren, die für uns über ihren Schatten und zurück springen, die sich gegen ihr pochendes Herz entscheiden und für den Topf voll Fleisch.

Doch es ist gelungen. Wir haben eine neue GroKo, ein stabile Regierung, die schon in der Stunde der Verkündigung des Ergebnisses über den Entscheid der SPD-Mitglieder den größten Erfolg ihrer Amtszeit feiert. Dass es sie gibt, ist historisch. Dass es sie gibt, ist ein Dankgebet wert. Genossen sprechen es, während sie einen Gebetskranz aus Mainelken zwischen den Fingern kneten. Doch es geht auch ohne.

Probieren Sie es aus. Sprechen Sie die Worte nach, die jetzt jeder gute Genosse spricht. Danken Sie der Kanzlerin, danken Sie ihrer Geduld. Danken Sie Andrea Nahles, dass sie nun erneuern wird, was übrig ist von der Traditionspartei der Bebels, Wehners, Schumachers, Brandts und Schröders. Sie werden merken, dass Sie das Leben ganz neu zu schätzen lernen. Sie werden ein Gespür dafür entwickeln, was Angela Merkel meinte, als sie bei der Feier ihres letzten Wahlsieges sagte: "Siehe, es war sehr gut!" "Ich sehe nicht, was wir anders machen sollten."


Meine Mutter,
ich überlasse mich dir;
mach mit mir,
was dir gefällt!
Was du auch mit mir tun magst,
ich danke dir.
Zu allem bin ich bereit,
alles nehme ich an.
Wenn nur dein Wille sich an mir erfüllt
und an allen deinen Geschöpfen,
so ersehne ich weiter nichts,
meine Kanzlerin.
In deine Hände lege ich meine Seele.
In deine Hände gebe ich mein Leben.
Ich gebe sie dir, meine Kanzlerin,
mit der ganzen Liebe meines Herzens,
weil ich dich liebe
und weil diese Liebe mich treibt,
mich dir hinzugeben,
mich in deine Hände zu legen,
ohne Maß,
mit einem grenzenlosen Vertrauen.
Denn du bist meine Mutter.

(Nach Motiven von Charles des Foucauld)

1 Kommentar:

suedwestfunk hat gesagt…

Die Leiden des Autors an den Ursachen für diesen Artikel sind begreiflich. Nur Mut, möchte ich ihm zurufen, es gibt Wichtigeres als die ohnehin honeckerartige Präsenz der amtierenden Bundeskanzlerin mit weiteren Beiträgen zu würdigen.
Einfach mal entspannen.