Montag, 22. Februar 2021

Corona-Hotspot: Warum trifft es die Grünen-Hochburg?

Katastrophenalarm im Corona-Hotspot, das gutbürgerliche Flensburg kalt erwischt: Der Nachbar Dänemark schließt mehrere Grenzübergänge nach Deutschland, das als Hochrisikogebiet gilt. In Flensburg gehen mittlerweile fast alle Corona-Neuinfektionen auf die britische Mutante zurück. In der Stadt gilt eine Ausgangssperre, das Nachbarland Dänemark musste wegen der hochbelasteten Reguion in Deutschland zieht Konsequenzen ziehen und seine Grenzen schließen. Doch was ist da überhaupt los? Wieso liegt die Inzidenz im dunkeldeutschen Chemnitz bei nur 43, in Flensburg aber, wo die Grünen bei der Europawahl 2019 mehr als 37 Prozent der Stimmen holten, bei 175?

Analyse der Ausbreitung nach Parteifarben

Derzeit gibt es ausgerechnet in der als demokratisch und coronodiszipliniert geltenden Stadt in Schleswig-Holstein besonders viele Corona-Fälle. Daten zur Corona-Ausbreitung und zum Wahlverhalten legen nahe, dass sich das Virus derzeit besonders in Gebieten mit großer grüner Anhängerschaft verbreitet. Was dafür spricht – und was nicht. PPQ.li hatte bereits vor Monaten eine Europakarte veröffentlicht, auf der der Zusammenhang zwischen Ausbreitungsgeschehen und Google-Street-View-Abdeckung nachgewiesen wurde. Jetzt hat die PPQ-Datananalyseabteilung Data Scienceman die aktuellen Corona-Zahlen und die Wählerstimmen für die Grünen verglichen: Mit erstaunlichen Ergebnissen.

Die Übereinstimmung vieler besonders stark vom Virus betroffenen Regionen in Deutschland war offensichtlich. Auf den ersten Blick lag der Schluss nahe, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen den beiden Faktoren Wahlverhalten und Corona-Infektionszahlen geben könnte. Die Erklärung könnte darin liegen, dass die Grünen als einzige Partei neben CDU, SPD, FDP und Linkspartei ein ambivalentes Verhältnis zu den aktuellen Corona-Maßnahmen entwickelt haben. So gilt in der Parteiführung zwar alles als richtig, was die Corona-Kabinette in Bund und Ländern beschlossen haben. Doch die Anhänger der sogenannten Querdenker-Bewegung rekrutieren sich nach Erkenntnissen der Wochenschrift "Die Zeit" zu großen Teilen Parteimitgliedern und Sympathisanten der Grünen.

Diese Menschen lehnen die notwendigen Regeln ab und halten sie im privaten Bereich vermutlich auch  weniger streng ein als anständige Leute. Das könnte ein Faktor für eine höhere Ansteckungsrate in Flensburg, Oldenburg oder Wesermarsch sein. Mit der reinen Datenanalyse, die im PPQ-Labor mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) vorgenommen wurde, konnte eine Kausalität noch nicht endgültig nachgewiesen werden, doch Julien Trehpe vom Max-Franck-Institut für revolutionäre Anthropologie in Wiesehügel konnte in einer Analyse der Daten eine solche Korrelation feststellen - und zwar nicht nur für Schleswig-Holstein, sondern für andere Bundesländer. 

Geht das Virus nach Wohlstandsniveau?

Das Ergebnis sei so wissenschaftlich wie die Studie zum Virus-Ursprung aus Hamburg, aber zugleich so deutlich, dass man damit arbeiten könne, so Trehpe. Er sei selbst davon überrascht gewesen, wie klar sich Hochburgen der Parteien, deren Anhänger den Corona-Protest befeuern, in den Karten des RKI abbildeten. Es könne zwar auch andere Faktoren geben, die den Effekt erklären - etwa die Bevölkerungsstruktur, das Wohlstandsniveau, der Mangel an Einfamilienhäusern oder der Zustand des Gesundheitswesens. 

Noch ehe man diese Fragen weiter nachgehen und abschließend mit Ja beantworten werde, sei er aber überzeugt von einem Kausalzusammenhang: "Im Gegensatz zur Parteiführung, die ja versucht, das Corona-Thema zu einem Teil ihres Hauptthemas Klima zu machen", analysiert der Friedens- und Demokratieexperte, "rekrutiert sich die grüne Parteibasis immer noch zu Teilen aus einem Milieu der Wickelrockträger, Vollkornverehrer und Globuligläubigen". Diese Kreise leugnetne Corona weitgehend und umfassend. Ihnen gelte etwa Boris Palmer, der grüne Oberbürgermeister von Tübingen, wegen seiner erfolgreichen Corona-Politik als Verräter. "Wenn sich solche verblendete Anhänger von Ideen wie der einer weltweiter Herrschaft von Big Pharma dann entsprechend verhalten, ist das für das Virus wie ein Geschenk."

Alte, Gebildete und Verbeamtete im Visier

Sozialstrukturell erklären sich die aus den Elendsquartieren der Fleischfabrikarbeiter in die Wohlstandsviertel des Westens gewanderten hohen Ansteckungszahlen mit der dort lebenden relativ alten und relativ akademischen Bevölkerung. Das Durchschnittsalter eines Grünen-Wählers betrage zwar derzeit zwar nur 44 Jahre, das Durchschnittsalter der Querdenker, Hetzer, Zweifler und Hasse liege aber mit 47 Jahre nicht weit entfernt. "Das ist anschlussfähig", sagt Trehpe. Wie bei Grünen 37 Prozent hätten bei den Beschimpfern der Eindämmungsmaßnahmen 31 Prozent Abitur und 34 Prozent einen Studienabschluss.

Bei der letzten Bundestagswahl hatten nach Angaben der "Zeit" 21 Prozent die Grünen und 17 Prozent die Linke gewählt, doch das sind Durchschnittswerte, die in einzelnen Hochburgen weit höher liegen. Genau dort stellte die KI Anzeichen für eine Kongruenz fest: Entfremdet von den Institutionen des politischen Systems, den etablierten Medien und den alten Volksparteien, wandert die Zweifler-Bewegung von links nach rechts. Gegenmaßnahmen der Partei mit denen versucht wird, die Masse der Zweifler zum Verstummen zu bringen, kämen meist zu spät. So war es den Grünen in der Corona-Hochburg Flensburg erst nach einer bundesweit beachteten Anti-Corona-Rede des Parteimitgliedes David Claudio Siber gelungen, den Delinquenten auszuschließen.

Corona-Demos für drei Prozent verantwortlich

Erst kürzlich war bekannt geworden, dass Querdenken-Demos, die sich am stärksten aus der Anhänger- und Wählerschaft der Grünen speisten, zur Verbreitung des Virus beigetragen hatten. Nach einer Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim und der Berliner Humboldt-Universität waren zwei großen Kundgebungen in Leipzig und Berlin für einen Anstieg der Sieben-Tages-Inzidenz teils um den Wert von 40 verantwortlich. Das Forscherteam schätzt, dass bis zu  21.000 der in diesem Zeitraum gemeldeten 500.000 bis 700.000 Corona-Infektionen hätten verhindert werden können, wenn diese beiden großen „Querdenker“-Kundgebungen abgesagt worden wären.

Trotz der eindeutigen Fakten ist allerdings klar, dass nicht ganz allein die politische Ausrichtung der Einwohner das Infektionsgeschehen vor Ort bestimmt. Im Fall von Flensburg dürfte etwa auch die Nähe zum von der britischen Mutation B117 stark betroffenen Dänemark Einfluss auf die Infektionszahlen haben. Zudem hängt das Infektionsgeschehen von den vor Ort getroffenen Maßnahmen ab. Einfluss haben auch – gerade in kleineren, locker bevölkerten Regionen wie der Wesermarsch Superspreading-Events etwa bei Familienfeiern oder Ausbrüche in Pflegeheimen. Zudem kann die Altersstruktur der Bevölkerung das Infektionsgeschehen und die Belegung der Krankenhäuser bestimmen.


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Es gab mal eine berühmte Band namens Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs. Vielleicht Zeit für eine neue Band Wessiwindmühlenmachencorona.

Anonym hat gesagt…

Der monatliche Blick durch Fefes Zellenfenster:

„Wenn der Mensch den Tieren immer mehr ihren [sic!] Lebensraum wegnimmt und der Abstand zwischen den Menschen und den Tieren immer kleiner wird, und wir dann noch Inkubations-Petrischalen wie die industrielle Viehzucht betreiben, dann sind vom Tier überspringende Erreger...“

&ct pp

ahahahahaha

Die Anmerkung hat gesagt…

Früher hätte er wenigstens noch den lustigen Satz drangehangen, wir müssen alle sterben. Selbst das ist ihm jetzt zu viel Arbeit. Fefe stirbt ab.

Vielleicht hat er ja zu viel Marmeladenbrot mit dem Konfiturvirus verdrückt.

Gernot hat gesagt…

"Doch die Anhänger der sogenannten Querdenker-Bewegung rekrutieren sich nach Erkenntnissen der Wochenschrift "Die Zeit" zu großen Teilen Parteimitgliedern und Sympathisanten der Grünen.
Diese Menschen lehnen die notwendigen Regeln ab und halten sie im privaten Bereich vermutlich auch weniger streng ein als anständige Leute."

Bis gerade eben waren das noch alles Nazis, wie besonders die Antifa gut weiß, und die Hauptausbreitungszentren korrelierten mit den Hochburgen der AfD (man muss nicht immer "hotspots" engleutschen).