Mittwoch, 29. November 2023

Nackt im Wind: Jahrgedenken an Künasts Heldentat

Die zart gebaute Grüne Tessa Ganserer (M.) zeigte mit einem mutigen Fastnackt-Auftritt im dünnen Negligee, dass die Zeiten der Sparsamkeit beim Heizen im Bundestag zum Glück vorüber sind.

Sie ist schlank, fast schon zart, gesegnet mit langem, glatten, dunkelblondem Haar. Mit nur vier Jahren ist Tessa Ganserer die mit Abstand jüngste Bundestagsabgeordnete - und immer wieder für Aufregung auf der braunen Seite des Hohen Hauses gut. Mal echauffieren sich Parlamentarier anderer Parteien über den einzigartigen Weg, den sie in den Bundestag genommen hat. 

Mal postet sie freizügige Fotos von sich unter dem Deckmantel, Gast eines "Sauna-Podcastes" gewesen zu sein. Manchmal scheint die frühere queerpolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion in Bayern den Gegenwind fast zu genießen, den sie mit einfachsten Mitteln erzeugt, um ihrem LGBTIQ-aktivistischen Anliegen in noch breiteren Bevölkerungskreisen Gehör zu verschaffen.

Im hauchzarten Negligee

Diesmal war ein hauchzartes Negligee, mit dem die Politikerin ihre Gegner auf die Palme brachte: Tessa Ganserer zeigte sich auf einem Foto, aufgenommen bei einer Krisenberatung im Familienausschuss des Reichstages, in einem luftigen Cape, unter dem die 46-Jährige nur ein transparentes Netz aus Chiffon trägt, durch das ein schwarzer Büstenhalter verführerisch blitzt. Ein Aufreger, mit dem es der Grünen-Politikerin spielend leicht gelang, ihre Kritiker einmal mehr auf eine falsche Fährte zu führen. Von "Brechreizwäsche" bis "Schlampe", von "Respekt vor dem Amt gibt es wohl nicht mehr" bis zur Verbreitung vermeintlich "sexistischer Stereotypen" reichten die Bezichtigungen. 

Dabei hatte die studierte Diplom-Ingenieurin für Wald- und Forstwirtschaft eine ganz andere Botschaft verbreiten wollen, pünktlich vor dem ersten klimabedingten Kälteeinbruch, der mit längst für unmöglich gehaltenen Schneefällen und Bodenfrost einherging. Anlass der ungewöhnlichen Entkleidungsaktion war das Jahrgedenken anlässlich der Heldentat der grünen Parteikollegin Renate Künast: Auf dem Höhepunkt der Energiekrise im Herbst 2022 hatte die demonstrativ "mit Mantel und 3. Tasse heißes Wasser - auch zum Hände wärmen- im Büro" gesessen und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die kalte Schulter gezeigt. 

Ein Fanal für Moskau

Ein Fanal, denn der Bundestag hatte vor Beginn des ersten Wintersohnegas beschlossen, die Raumtemperatur "in den Räumen des Parlaments generell um zwei Grad von 22 auf 20 Grad abzusenken". Eine große Geste der Solidarität mit den 5,5 Millionen Bürgerinnen und Bürgern draußen im Land, die angesichts der explodierenden Energiepreise "nicht mehr ausreichend heizen konnten" (BR). 

Renate Künast hätte das Geld gehabt, im ersten Kriegssommer waren die Diäten um 2,6 Prozent gestiegen, gleichbedeutend mit einem Sprung um 3.700 Euro im Jahr. Doch bewusst begab sich die große alte Frau der Grünen in die Situation, die Arbeitsbedingungen im Hohen Haus zu erdulden, die den gesetzlichen Vorgaben in Deutschland, vor allem aber den Vorgaben der Europäischen Union widersprachen. "Ich zweifle das das 19 Grad sind", prangerte Künast an, die zitternden dicken Handschuhfinger ließen Komma und Doppel-S weg, die zerschossenen Zeilen aus dem Kessel von Berlinistan aber keinen Zweifel: "Nächste Woche komme ich mit Decke, Wärmflasche und Hut."

Ende von Bibbern und Zittern

Tessa Ganserer hat das schwer imponiert. Und so wagte sie als kleine, zarte Frau von einem Typus, der besonders leicht friert, eine Demonstration, die nicht nur der Heimatfront, sondern auch dem Mann im fernen Kreml gilt: Kaum bekleidet nahm sie im Familienausschuss platz, um den Menschen hier, aber auch  dem Diktator in Moskau zu zeigen, dass die Zeiten vorüber sind, in denen die Deutschen wegen der verkorksten Energiepolitik mit jahrelang viel zu billig eingekauftem Gas bibbern und zittern mussten.

Die Ampel hat Schluss damit gemacht. Nord Stream wurde gesprengt, die Energieversorgung auf russisches belgisches Flüssiggas umgestellt. Ende gut, alles gut. Im Bundestag sind die Heizkörper inzwischen auch wieder hochgedreht, ohne viel Aufhebens darum zu machen. Selbst die Warmwasserversorgung an den Waschtischen in den Büros, gewährleistet durch die 1.800 gasbetriebene Durchlauferhitzer, konnte noch vor dem Start in den Winter angeschaltet werden.

Vertrauen in Gasersatz

Es reicht, was Klimawirtschaftsminister Robert Habeck unter anderem auf der Insel Rügen an Gasersatzanlagen hat errichten lassen. Die Speicher sind voll, und bleibt der Winter mild, wird niemand frieren müssen, der das Geld hat, die deutlich gesunkenen hohen Preise bezahlen zu können. Tessa Ganserer hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Botschaft zu verbreiten. Deshalb verzichtete sie auf die üblicherweise im Parlament gebräuchliche Kleidung, deshalb ersetzte sie Künasts Decke durch einen winzigen Schulterumhang und ließ sogar den Hut weg. Fast nackt setzte Tessa Ganserer ein Zeichen für eine neue deutsche Resilienz, deren einzige Rüstung Cape, Reizwäsche und Bustier sind.


5 Kommentare:

Hase, Du bleibst hier... hat gesagt…

Also halbnackt ist auch nur halber Widerstand. Blank kommt Sie auf alle Titelseiten, inkl. Prawda.

Der lachende Mann hat gesagt…

Ich dachte bisher, ein gewisser Auftritt in Bayreuth ginge an Ekelhaftigkeit nicht zu überbieten, aber ich habe mich geirrt.

Anonym hat gesagt…

Schießt euch nicht so sehr auf die Grünen Khmer ein - es ist der Sinn der Sache, dass wir uns daran abarbeiten sollen, Od-Kraft, welche die Schlitz ... die Ostasiaten Chi nennen, sinnlos verplempern.
Was gesagt bzw. getan wird, das wird ganz woanders bestimmt. Schon das Rißättlment und Rilokäschn im "CDU"-Wahlprogramm von 2017 vergessen?

Anonym hat gesagt…

Die Grünen waren schon immer ein heimlicher Beauty Contest.

Anonym hat gesagt…

Der Knaben-Dschihad von Leverkusen ...

Danisch. Zuweilen ist der Eierkopp richtig gut.