Montag, 22. Oktober 2007

Von Islamfaschisten und Nazikommunisten

Ob das jetzt schon der Endkampf ist? Die finale Schlacht, in der sich die Deppen und die Dummen gegenüberstehen zum letzten Gefecht von Knallköpfen gegen Flachzangen, Vollidioten gegen Flitzpiepen? Claudia Roth, einstmals Managerin der Rocktruppe Ton Steine Scherben und als Führungskaderin bei den "Grünen" später für Gesamtdeutschland so nervend wie früher nur für Rio Reiser, kabbelt sich gerade mit Bischof Walter Mixa. Der ist nach Auffassung der beleibten Matrone mit der Vorliebe für kreischbunte Kleider im klassischen Mannschaftszeltschnitt ein "durchgeknallter, spalterischer Oberfundi aus Augsburg". Was den Sprecher des Bischofs, einen 47-jährigen Vollkatholiken namens Dirk Hermann Voß, verblüffenderweise "in erschreckender Weise an die Propaganda-Hetze der Nationalsozialisten gegen die Katholische Kirche und ihre Repräsentanten erinnern" konnte. Obwohl Voß' Geburt, als diese Propaganda-Hetze betrieben wurde, noch ganze 15 Jahre in der Zukunft lag. Ein wahrhaftiges Wunder: Mixas Sprecher erinnert sich im Angesicht Claudia Roth' an Dinge, die er nicht erlebt hat!

Statt nun aber in Zungen das Lob des Begnadeten zu singen verlangte Charlotte Knobloch, als Zentralrats-Präsidentin der Juden Deutschlands eine Art zentrale Genehmigungsbehörde für zulässige Vergleiche, vom Vatikan umgehend "Schritte gegen Mixa". Die Wortwahl Roths dürfe auf keinen Fall mit der NS-Propaganda gleichgesetzt werden, bestimmte die 73-Jährige. "Solche Vergleiche geben die historische Erfahrung des Nationalsozialismus der Beliebigkeit preis und sind deshalb gefährlich", findet Knobloch, die zuletzt die ehemalige Fernsehsprechering Eva Herman streng abgemahnt hatte, aber zum Glück nicht über einen Internetanschluss verfügt, um sich vergleichende Filmkust wie diese anzuschauen:

Eva Herman heisst nicht nur beinahe wie Göring, ihre gehaspelten Vergleiche sind auch demokratiefeindlicher und verfassungsgefährdender als alle Bush-Hitler-Filmchen, weil sie "das nationalsozialistische Thema der Mutterschaft, die damals einer furchtbaren Züchtigung von Frauen gleichkam, positiv besetzt in Umlauf“ bringen.

Was den ehrenamtlichen Mutterkreuzler Mixa nicht davon abhielt, die Herman auf einem elbstgemachten Kirchenkongress auftreten und in freier Rede weiterhaspeln zu lassen. Was wiederum selbst die stramm mutterfreundliche FAZ so irritierte, dass sie den Chef von "Bildblog" furchterregende Zeilen über das fröhliche MeinungskämmerchenPolitically Incorrect zusammendichten ließ. Liest man die ein bisschen zu schnell hintereinander, wird einem schwindelig und klar, wo die wahre Gefahr für die freie Welt lautert: Nicht bei Osama, nicht bei Putin oder Achmedinedschad. Sondern bei unverantwortlichen Figuren mit Füllern, die Mohammed-Karikaturen für so normal wie Papst-Witze halten, in Kneipen rauchen wollen und meinen, dass hundert unschuldig Hingerichtete in Teheran genau so viel Aufmerksamkeit verdienen wie ein Gefangener in der Todeszelle in Texas. Die FAZ sieht das anders. Hat ja auch ihr Layout geändert. Keine Fraktur mehr. Komische Zeiten.

3 Kommentare:

Hojojutsu hat gesagt…

Als Ergänzung könnt ihr ja noch auf den aktuellen Vorfall bei PI hinweisen. Dieser scheint direkt mit dem FAS-Artikel in Verbindung zu stehen.

Eisenschwein hat gesagt…

www.phoenix.de/videostreams/78272.htm#

Anonym hat gesagt…

http://www.readers-edition.de/2007/10/23/gedanken-zu-politically-incorrect