Dienstag, 12. Januar 2010

Verbot der Woche: Gummibärenwerbung

Vor 30 Jahren, als die Grünen noch selber strickten und stolz nicht fair gehandelte Pullover im Bioladen kauften, durfte sogar auf Parteitagen noch geraucht werden. Seitdem aber hat sich die Ökopartei emanzipiert, aus den Opfern der Werbung der Tabakindustrie sind selbstbewusste Vorkämpfer für ein fremdbestimmtes Leben geworden.

Renate Künast, ehemals in Reaktion auf eine inzwischen vergessene Tierseuche von der Landwirtschafts- zur Verbraucherschutzministerin umgeschult, steht stets in der ersten Reihe, wenn es darum geht, sich neue Verbote auszudenken. Nein, nicht gegen das Haargel geht es, das die grüne Führungsfrau benutzt, und auch die naturverträgliche Tönung, die sie regelmäßig über die ökogebleichten Flachlocken legen lässt, muss keine Angst haben vor einer grünen Initiative für natürliche Haarfarbe. "Aber das aggressive Werbegeschäft gegenüber Kindern bis zum 12. Lebensjahr", sagt Künast, das "gehört verboten". Lebensmittelwerbung, die ihren Beobachtungen nach "ja meist Süßigkeiten-Werbung ist", habe "im Umfeld von Kindersendungen" nichts zu suchen, fordert sie im Rahmen der PPQ-Aktion Verbot der Woche"": "Da brauchen wir ein Verbot."

Betroffen wäre von dem auch der deutsche Auslandsssender Deutsche Welle, der in einem engen und vertrauenvollen Miteinander seit Jahren versucht, den deutschen Gummibären weltweit salon- und kinderzimmerfähig zu machen. Ein Preis, der nicht zu hoch ist für ein Kinderzimmer, so süßigkeitenfrei wie Grünenparteitage rauchlos bis zum Foyer. Dort stehen sie ja dann auch hier, die Herden der Opfer der längst verbotenen Tabakwerbung.

3 Kommentare:

Tim hat gesagt…

Ohne das Ü in ihrem Namen fänd' ich sie ehrlich gesagt viel glaubwürdiger ...

Anonym hat gesagt…

Ich werde Nachts in meinen Träumen immer noch von der Aufforderung "Nimm 2" verfolgt aber was sind keine Kindersendungen im Deutschen Fernsehen?

nwr hat gesagt…

Die freie Entfaltung für ein selbstbestimmtes Leben der Kinder könnte natürlich auch so aussehen, daß die Eltern den Fernseher ausschalten oder gänzlich entfernen, wenn sie meinen, die Kinder würden durch Konsumterror geschädigt.

Aber warum den Eltern Verantwortung aufbürden, wenn der Staat verbietet...