Freitag, 12. März 2010

Verbot der Woche: Wirklichkeit im Visier

Das wurde aber auch Zeit! Endlich geht die Bundesregierung unter der ehemaligen Klimakanzlerin Angela Merkel entschieden gegen Geldmacherei, Fondsanlage, Zinswirtschaft und Spekulation vor. Die studierte DDR-Naturwissenschaftlerin hat sich entschlossen, Wetten auf sogenannte Staatsbankrotte, die nach Aussage von regierungsnahen Wissenschaftlern gar nicht möglich sind, zu verbieten. Nachdem Anleger weltweit darauf spekuliert hatten, dass das griechische Außenhandelsdefizit von 17 Prozent über kurz oder lang dazu führen müsse, dass die griechische Regierung Probleme bekomme, das zur Finanzierung der zusätzlichen Einfuhren notwendige Geld im Ausland zu borgen, handelt Angela Merkel entschieden. Dass Griechenland seit Jahren über seine Verhältnisse gelebt und seinen Lebensstandard mit immer neuen Schulden finanziert hat, sei völlig in Ordnung. Wetten darauf, dass das nicht in alle Ewigkeit so weitergehen könne aber halte sie für "unmoralisch". "Nicht griechische Korruption und Verschwendung ist schuld", erkennt auch Fact-Fiction an, "sondern derjenige, der wettet", dass sie ein böses Ende nehmen.

Nachdem bereits vor zwei Tagen amtlicherseits festgelegt worden sei, dass Griechenland finanziell wieder auf einem guten Weg ist, folgt nun der nächste Schritt: Wetten etwa darauf, dass der Krug nur so lange zum Wasser geht, bis er bricht, sollen künftig untersagt werden. Alle "Finanzanlagevehikel" (Merkel), deren Preis Auskunft über die Wirklichkeit gibt, fallen in Zukunft unter ein Handelsverbot, das sich an dem von Hugo Chavez bereits vor Jahren erlassenen Inflationsverbot orientiert. Es gehe um mehr Transparenz und weniger Wirklichkeit, hieß es in der Berlin, wo das Wettverbot für Kapitalmärkte im Rahmen der PPQ-Reihe"Verbot der Woche" vorgestellt wurde. Wichtig sei, zu offenen Märkten zu finden, auf denen regierungsamtlich zugelassene Preise für den Handel von Finanzprodukten gelten.

Ein neuzugründendes Institut für die Binnenwertberechnung von Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Gütern und Waren des täglichen Bedarfs (BIBWBvAAARGWdtB) soll ab Mitte Mai beginnen, reale Preise für den Umschlag aller Wertsachen weltweit festzulegen. Dabei stünden nicht die zum Teil absurden Forderungen der Unternehmen im Mittelpunkt, die zur Zeit etwa mehr als 800 Euro für eine Unze Gold verlangen und Öl nur zu Preisen oberhalb von 80 Dollar abgeben wollen. Sondern der gesamtgesellschaftliche Nutzen, der sich etwa aus einer SAP- oder Siemens-Aktie ergebe. Als nächstes Projekt habe sich die Bundesregierung dann vorgenommen, so weiß Fact-Fiction bereits, den Bananen- und Trabipreis für alle Zeiten per Gesetz festzulegen. Es komme bereits jetzt für jeden Bürger darauf an, die Aushänge in den zuständigen Bezirksämtern zu beachten.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Diesen längst fälligen Schritt kann ich nur begrüßen, hat doch Karl Marx schon gefordert, daß die Welt nur richtig interpretiert werden müsse oder war es anders herum?

Und welche Bezirksämter? Die für Gesundheit und Hygiene?