Freitag, 12. März 2010

Tanz den Westerwelle

Verdammt stilvoll, wie Bundeskanzler Gerhard Schröder den Großmaler Jörg Immendorff in seinen Auslandsreisetroß für einen Besuch in Georgien packte, wo das koksende Genie mit der Vorliebe für Strapsnutten Stalinbilder studieren sollte, um Schröder selbst später im goldenen Stil der sowjetischen Großmacht fürs das Bundeskanzleramt zu porträtieren. Alle sind sie damals mitgeflogen, die Qualitätsberichterstatter von Süddeutscher bis Handelsblatt, um nah dran zu sein an den Orten, wo es nach Macht und dunklen Zigarren roch. Auch zu den nach Augenzeugen-Berichten an Klassenfahrten erinnernden 220 Auslandsreisen des früheren Fast-Kanzlers Walter Steinmeier fanden sich stets hochkarätige Begleitmannschaften aus Wirtschaft und Politik ein - allein elf Mal liess sich Steinmeier auf seinen Reisen von dem ihm "persönlich nahestehenden Medienunternehmer Detlef Prinz" (Stern) begleiten, wie der Stern gerade mit kaum einem Jahr Verspätung herausgefunden hat.

Steinmeiers Frau, eine vielbeschäftigte Verwaltungsrichterin, hatte damals zum Glück immer keine Zeit. Sonst hätten führende Regierungsreiseexperten etwa von der SZ seinerzeit schon einen Empörungszug aufs Gleis geschoben, dass es nur so gerattet hätte. Dass der Außenminister seine Familie an Bord hat, wenn er für Deutschland Händeschütteln fliege, wäre als abgrund moralischer Verkommenheit enthüllt worden.

Nun ist es jetzt erst soweit. Dafür bleibt nun aber kein Auge trocken und kein Schwulenklischee - sorgsam in Steuerzahlerentrüstung verpackt - unbenutzt: Westerwelle habe nicht nur seiner sicherlich total schwulen Mann (oben: Anti-Westerwelle-Demo in Patagonien) mit auf Auslandsreisen genommen und einen Bruder, der eine Firma haben soll, die wirtschaftliche Interessen hat, wie sie frühere Schröder- und Steinmeier-Begleiter wie Heinrich von Pierer (Siemens), TUI-Vorstandschef Michael Frenzel, Airbus-Vorstand Rainer Hertrich oder Rheinmetall-Chef Klaus Eberhardt nie überhaupt zu haben gewägt hätten. Nein, Westerwelle hatte auch eine Künstlerin dabei, von der nicht mal ganz sicher feststehe, welche Art Kunst sie außer der Reiterei betreibe. Also wenn sie keine Malerin ist, wird sie Westerwelle später tanzen müssen.

5 Kommentare:

derherold hat gesagt…

Kabarettreif ist vor allem die raunende Empörung, daß doch DER AUSSENMINISTER ein besonders noble Erscheinung sein müsse ... als ob sich nicht bspw. ein de Villepin erschaudernd wegdreht hätte abgesichts eines ehem. Straßenschlägers ohne Schulabschluß, der sich seine außenpolit. Kenntnisse aus Büchern zusammengelesen hatte.

Man hat den Eindruck, daß seit Beginn der 80iger Jahre der westdt. Journalismus Probleme mit Regierungswechseln hat, die er - wenn er sie nicht verhindern kann - gerne durch hysterische (Widerstands-)Gesten begleitet.

Anonym hat gesagt…

Niemand siehlt Frau Merkel die Show.
Kein März, kein Guttenberg und schon gar nicht ein Westerwelle.
Werft ihn zu Poden den Purschen.

Anonym hat gesagt…

Aber seinen warmen Bruder auch noch ins Ausland mitschleppen, das geht es bisschen weit. Was sollen denn die Leute von uns denken.

Deutschland wird durch schwule Aussenpolitik, schwule Musik und Schwulenparaden international repräsentiert. Ob das gut oder schlecht ist, sei mal dahin gestellt. Die Schwulen waren im Krieg jedenfalls immer sehr erfolgreich unterwegs. Zum Beispiel Eugen de Savoyen gegen die Türken. Zum Beispiel der Alte Fritz. Zum Beispiel Stauffenberg als Anhänger des George-Pädohomozirkels. Da müssen sich die Afghanen warm anziehen, wenn sie demnächst einen steinigen wollen. Da kommt die Westerwelle und erschaudert den Hindukusch.

Anonym hat gesagt…

Aber seinen warmen Bruder auch noch ins Ausland mitschleppen, das geht es bisschen weit. Was sollen denn die Leute von uns denken.

Deutschland wird durch schwule Aussenpolitik, schwule Musik und Schwulenparaden international repräsentiert. Ob das gut oder schlecht ist, sei mal dahin gestellt. Die Schwulen waren im Krieg jedenfalls immer sehr erfolgreich unterwegs. Zum Beispiel Eugen de Savoyen gegen die Türken. Zum Beispiel der Alte Fritz. Zum Beispiel Stauffenberg als Anhänger des George-Pädohomozirkels. Da müssen sich die Afghanen warm anziehen, wenn sie demnächst einen steinigen wollen. Da kommt die Westerwelle und erschaudert den Hindukusch.

Unknown hat gesagt…

-"warst du auch in Westerwelle´s südamerika-delegation?"
-"hööö, wieso?"
-"du siehst grade so MITGENOMMEN aus..."
:D