Donnerstag, 23. September 2010

Gesänge fremder Völkerschaften: Mit Trauerspiel in Ziel

Was für ein Trauerspiel! Noch einmal haben sie alles gegeben, noch einmal Musik gemacht, die Herzen erweichte und Füße zum Zucken brachte. Beim Laternenfest in Halle, einem ehemals großen Volksfest in Mitteldeutschland, wirkte die norwegische Band Minor Majority inmitten von hemmungslos stimmungsbereiten Humpta-Kapellen wie die Kakerlake auf dem Kirschkuchen: Entschlossen zelebrierte das Quintett um Sänger Pål Angelskår große Schwermut in leichten Melodien, Stücke wie "After Tonight" und "Let The Night Begin" begeisterten das spärlich Publikum, das im matschigen Rund verblieben war, nachdem die wieder gegangen waren, die auf Stimmungsmetal und deutsche Atzenmusik gehofft hatten.

Eine Band für den kleinen Saal auf die große Bühne zu holen, das schaffen sie nur an der Saale, und das auch noch mit durchschlagendem Erfolg. Zwei Zugaben lieferten die Norweger, darunter auch "Supergirl", das einzige Stück, mit dem sie vor Jahren einmal soetwas wie einen Halbhit hatten landen können. Danach ging Licht aus und hinter der Bühne verkündete Angelskår den anderen, das dies ihr letzter gemeinsamer Auftritt gewesen ist.

In der Stadt, in der Händel einst seine Karriere begann, beendeten Minor Majority die ihre. "This is how it goes, Me and you on the telephone, This is how we sound, This is how we grow", heißt es in ihrem schönsten Stück "Wish you’d hold that smile" (Video oben). Aber da wächst nun nichts mehr, worauf wohl schon die Zeile verweist: "This is how I fall, This is how I break".

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