Sonntag, 16. Februar 2014

Edathy: Viel Lob nach Knabenbild-Bekenntnis

„Großer Schritt“, „Höchster Respekt“ oder einfach nur „Danke“ - der frühere Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy hat mit seinem Bekenntnis, Liebhaber und Sammler von nicht-strafbaren Knabenbildern zu sein, ein großes und breites gesellschaftliches Echo ausgelöst. „Mitte 2013 gab es in der deutschen Medienlandschaft Berichte, wonach eine Firma in Kanada von den dortigen Behörden der Verbreitung illegalen Materials bezichtigt werde“, berichtet Edathy im "Spiegel" zu den Hintergründen seines Gangs an die Öffentlichkeit, er habe sich anlässlich dessen erinnert „vor etlichen Jahren“ Material dort bezogen zu haben, das völlig legal sei. Knabenbildesammeln sei nicht strafbar, sagt Edaythy. Er bekam für seinen Schritt in Sport, Gesellschaft und Politik viel Lob. Es bestehe nun vielleicht die Chance, dass "die Liebe zu Knabenbildern" (Bild) vielleicht bald in die Liste der 50 erlaubten Sexualpräferenzen aufgenommen werden, hieß es im politischen Berlin.

Einige Reaktionen:

„Sebastian Edathy war zu seiner Zeit als Abgeordneter, vor dem ich den höchsten Respekt hatte - und dieser Respekt ist jetzt noch weiter gewachsen. Er hat sich entschieden, den Schritt in die Öffentlichkeit zu gehen, und ich stehe zu unserem Wort, dass er von uns jede erdenkliche Unterstützung bekommt.“ (LFB-Präsident Karl Krause)

„Wir leben in einem Land, in dem niemand Angst haben sollte, seine Sexualität zu bekennen nur aus Angst vor Intoleranz. In den vergangenen Jahren habe Deutschland hier schon enorme Fortschritte gemacht. Wir leben im Großen und Ganzen im Respekt voreinander, unabhängig davon, ob der Mitmensch Knaben liebt, wie es zum Beispiel ja auch Thomas Mann in seinem großen Werk "Der Tod in Venedig" schilderte.“ (Stadtwerkesprecher Sven Kenzela)

„Als Sebastian noch aktiver Abgeordneter war, hatten wir von seinen Vorlieben keine Kenntnis. Das ist erst nach seinem Karriereende durch die Medien bekannt geworden. Dass er sich nun auch öffentlich bekennt, verdient Anerkennung und Respekt.“ (Manager Hans Kreibs)

„Das ist ein gutes Signal. Jeder weiß, dass es auch in der Spitzenpolitik Liebhaber von Knabenbildern gibt gibt. Von daher verdient Sebastian Edathys Bekenntnis unseren großen Respekt. Es ist für ihn sicher keine leichte Entscheidung gewesen.“ (Michael Lescher vom OSDT)

„Die Entscheidung von Sebastian Edathy, sich als erster prominenter Politiker öffentlich zu seiner Vorliebe für nicht strafbare Abbildungen unbekleideter Knaben zu bekennen, ist auch nach seiner aktiven Karriere ein großer und mutiger Schritt.“ (Liga-Kontrolleur Reiner Ballduin)

„Endlich hat ein Politiker den Mut, seine sexuellen Vorlieben öffentlich zu machen - zumindest in engem Zeitabstand zu seiner Karriere.“ Dies habe „hoffentlich eine positive Wirkung auf die Gesellschaft und die Politik der Männer“ (Ex-DF-Präsident Rony Wormut)

„Dieser Mut verdient größten Respekt. Der Schritt in die breite Öffentlichkeit liest sich viel leichter, als er tatsächlich ist.“ (Der frühere Minister Andreas Heilmannsdörfer)

„Es ist ein bemerkenswerter Vorgang und ein gutes Zeichen, dass sich ein Ex-Politiker zu diesem Schritt entschlossen hat. Leider sieht die Realität für Aktive anders aus. Dies muss sich ändern.“ (Bürgermeister Winfried Weigelt)

„Mutige und richtige Entscheidung. Respekt, Sebastian Edathy.“ (Nationalspieler Franz Heiße via Twitter)

„Ich hoffe, in Zukunft sind solche Sachen keine Meldung mehr wert. Wir leben im Jahr 2014 - und es ist ein Unding, über diese Schlagzeile überhaupt zu diskutieren. Es zeigt aber, dass noch nicht alle Menschen im Kopf so offen sind - 114 Jahre nach Max Liebermanns großem Bild "Badende Knaben". (Abbildung oben) (Trainer Jens Wever)

„Ich habe immer bewundert, was Sebastian Edathy im Bundestag geleistet hat - aber heute bewundere ich ihn noch mehr.“ (Premierminister Johnny Caruso via Twitter)

„Bin stolz auf dich. Gute Entscheidung und aus meiner Sicht richtiger Zeitpunkt.“ (Der frühere Gelegenheitsspieler Maik Astronis via Twitter.)

„Glückwunsch Sebastian Edathy, ein Superschritt - vielleicht folgen noch mehr!!“ (Die Steherin Carola Kretschmar, die vor kurzem ihren Freund geheiratet hatte, via Twitter)

„Zunächst einmal möchte ich betonen, dass dies ein sehr mutiger Schritt von Sebastian war, der größten Respekt verdient. In der heutigen Zeit sollte es eigentlich zur Normalität werden, aber ich weiß, dass es jetzt viele Diskussionen darüber geben wird." (Personalvorstand Karl Heinemann)

„Respekt!!! Leider erst nach der Karriere.“ (Der frühere Nationalspieler Ralf Esetras via Twitter)

„Gratulation an Sebastian Edathy.“ Er sei mutigerweise der erste Bundestagsabgeordnete, der sich zu seiner Vorliebe für nicht-strafbare Knabenbilder bekannt habe. (Der frühere Spieler Jim Konopf via Twitter)

„Endlich!“ und „Danke“ (Fraktionschefin Katrin Beckert via Twitter)

„Basti Fantasti!“ (Der Politiker Holger Keck via Twitter)

„Ich find's Hammer von ihm. Meinen allergrößten Respekt! Denn gerade als Politiker ist es auch nach der aktiven Karriere bestimmt nicht einfach.“ (Jenny Römer)

9 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Die CDU will Rache las ich gerade. Muß sich jetzt einer von denen outen und dafür ein SPD-Minister zurücktreten?

Ansonsten ist die Liebe zu Knabenbildern (BILD) noch nicht in der Liste der 50 erlaubten Sexualpräferenzen bei Fratzenkladde enthalten, insofern ist das Lob, dem wir uns natürlich anschließen, vielleicht eher doch etwas verfrüht.

ppq hat gesagt…

aber das bekenntnis ist mutig, oder?

so lange es nicht um strafbare nacktaufnahmen geht, ist alles gut

Die Anmerkung hat gesagt…

Ich finde ja die vielen Solidaritätsbekundigungen pro Edathy viel mutiger.

Selbst Oppermann hat sich jetzt geoutet und zugegeben, er habe sich "in jeder Hinsicht gesetzeskonform verhalten". (SZ)

derherold hat gesagt…

Er hätte auch ein paar Bilder von Norbert Biesky erwerben sollen.

derherold hat gesagt…

Bisky, versteht sich.

Anonym hat gesagt…

Er ist doch voll auf der Linie mit dem Gender-NWO-System: ich bin auch lieber Homo. Jetzt kommt halt auch das und gilt als Schick: ich bin Phädo, ich treibe es auch lieber mit Tieren etc.
Ach der grosse Durchbruch im Gender-Wahn. Alle die noch normal sind, sind ab jetzt sofort als "krank" und abartig zu betrachten.
Ich finde das toll - ihr werdet sehen. Jetzt endtlich dürfen sie alle ihre Abartigkeiten veröffentlichen, und voll ausleben.

Am_Rande hat gesagt…

"Wer mehr verlangt als das Gesetz, ist ein Tyrann."

Das hat Johannes Gross irgendwo einmal zitiert.

Insofern ist es interessant und bleibt es abzuwarten, wer in diesem Land es auf sich nehmen wird, die Prinzipien des Rechtsstaates gegen das Prinzip "gesundes Volksempfinden" zu verteidigen, sollte sich herausstellen, dass Herr Edathy sich immer im Rahmen des rechtlich Erlaubten bewegt hat.

Provinzler hat gesagt…

Hitzelsberger übernehmen sie

Jetzt mußte der arme Friedrich nur deshalb zurücktreten, weil die Staatsreligion Homosexualität noch nicht umfassend in der Gesellschaft angekommen ist. Was hat denn der gute Edathy frevelhaftes gemacht? Er hat sich Fotos nackter Buben angeschaut. Ja, was soll er denn anderes machen, wenn er der Staatsreligion huldigen will? Ist der nackte Mann nicht geradezu zum Ideal aufgestiegen und muß man ihm nicht treu sein, wenn man die Glaubensartikel der Staatsreligion befolgen will? Daß sich Edathy statt an Bilder eines nackten Wowereit oder Westwelle lieber an jüngere Männer hielt, wer will ihm das verdenken? Im Grunde ist also gar nichts Strafbares oder gar Unmoralisches passiert, alle Aufregung ist umsonst und nur darauf zurückzuführen, daß große Teile der Gesellschaft noch rückständig, wenn nicht sogar latent faschistoid sind. Hier sollte Hitzelsberger mal Aufklärung betreiben und zwar schonungslos und ohne Schienbeinschoner.

Dem Herrn Edathy rate ich, schnellstens mit einem kräftigen und überzeugenden Coming-out hervorzutreten, dann werden sich alle Vorwürfe in Luft auflösen. Der Respekt der Kanzlerin und aller in der Staatsreligion schon gefestigten für seinen Mut und geradlinigen Charakter wird ihm sicher sein.

Dieser Text wurde vom Leserbriefmoderator der FAZ gelöscht.

Volker hat gesagt…

Lieber Am_Rande,

Du kannst getrost davon ausgehen, dass hier alle sehr wohl die Sach- und Rechtslage überblicken.

Das interessante am Edathy-Fall ist nicht sosehr seine moralische und vielleicht auch gesetzliche Verfehlung, sondern die seltsame Diskrepanz zwischen seinem offiziellen Auftreten als moralinsaurer Oberaufklärer und seinem privaten lockeren Verhältnis zur Moral und vor allem zur Verantwortung.

Es geht nämlich nicht darum, ob man ihm was nachweisen kann (das wird wohl nicht mehr möglich sein). Jemand was nicht nachweisen können bewahrt ihn (außer bei der politischen und der Genderjustiz) vor einer Verurteilung, das ist schon richtig. Aber das ist noch lange kein Grund, dass der als Entscheider in der gesetzgebenden Versammlung tätig ist. Sein Hakenschlagen (Arbeitsunfähigkeit mit 44, Absetzen ins Ausland usw.) ist ebenfalls nicht illegal, aber auf jeden Fall ein Grund, diesen Drecksack nicht mehr mit Steuermitteln zu alimentieren (sage ich wohlwissend, dass dieses Arschloch am Ende trotz allem wieder ein Versorgungspöstchen kriegen wird).
Kannst Du mir so weit folgen?

Kotzbrocken Edathy hat monatelang die Unschuldsvermutung mit Füßen getreten.
Doch als er selbst ins Visier der Strafverfolgungsbehörden geriet, beansprucht er als erstes für sich – die Unschuldsvermutung.
Nur ein Fall der von ihm praktizierten Doppel-Standards. Weitere liegen auf der Hand, aber weil die eh jeder kennt, können wir uns die Aufzählung sparen.

Darum geht es hier in der Diskussion.

Und dass hier und anderswo einige sich freuen über diese Gelegenheit, auf Edathy einzuprügeln, hat auch was damit zu tun, dass dieser Widerling anderen jahrelang auf den Sack gegangen ist mit seiner Arroganz und Großkotzigkeit, seiner Diskussions"kultur", die einzig darin bestand, Abweichler als Nazis/Rassisten/Ausländerfeinde zu denunzieren und Redeverbot zu erteilen. Dass er ein ekliger Rassist ist, sei nur (Achtung, hochintelligentes Wortspiel) am Rande erwähnt, denn das ist ja das gemeinsame Merkmal unserer politischen Klasse.