Mittwoch, 5. Juli 2017

Wie Steinbrück: Auch Tagesschau-Chef Gniffke geht zum Kabarett

Pegida tagesschau Gniffke
Aus der Empörung wurde am Ende ein eingestelltes Ermittlungsverfahren. 

 ARD-Aktuell-Chef Kai Gniffke ist eine Frohnatur, der es nicht schwerfällt, spontan ganze Völkerschaften zum Lachen zu bringen. Gniffke ("Fragen Sie mich") lässt seine Leute dann Kim Fisher töten, er bezeichnet den Vorwurf, eine inszenierte Demo sei inszeniert gewesen, als "Unsinn" und sich selbst als "wütend" oder er provoziert Hate Speech, weil der ARD-Programmbeirat Beiträge seiner Redaktionen als "fragmentarisch", "tendenziös", "mangelhaft" und "einseitig" bezeichnet.

Einseitig ist Gniffke nicht, sondern vielmehr vielseitig, etwa so wie der letzte gescheiterte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. Der konnte als Politiker nicht nur tricksen wie ein Großer, sondern er hatte auch irre Taschenspielertricks drauf, mit denen er überaus erfolgreich von Leichen ablenkte, die er selbst in diverse Keller gelegt hatte. Steinbrück verdingt sich neuerdings als Kabarettist. Eine Rolle, die der geschäftstüchtige Ex-Politiker zuletzt im Bundestagswahlkampf gespielt hatte.

Mächtige Konkurrent aber bekommt der Altstar nun von eben jenem Kai Gniffke, der bisher immer eher den trockenen ARD-Sprachregler gab, der mit sorgsam gepflegten "einordnenden Beschreibungen" (Gniffke), die nie "wertende Beschreibungen" (Gniffke) sind, dafür sorgt, dass die Mitteilungen der Bundesregierung sauber und staatsfern von allen Bürgerinnen und Bürgern verstanden werden.

Doch jetzt die Wendung. Beim Medienmagazin dwdl räumt der Chef der Staatsnachrichten ein, "dass es in den Nachrichtensendungen der ARD durchaus auch kritische Untertöne gegenüber der Pegida-Bewegung gegeben habe", was viel über Gniffkes fein entwickeltes Gespür für trockenen Humor verrät. "Anfangs", sagt er, "gelegentlich" und "kritisch". Ohne in gellendes Gelächter auszubrechen.

Und glatt wie ein echter Profi setzte der 56-jährige Spaßprofi gleich noch einen drauf: "Daraus haben wir gelernt", sagte er, "für Pegida gilt daher ebenso wie für Trump: Wir haben nicht zu fragen oder gar zu beantworten, ob uns populistische Bewegungen oder demokratisch gewählte Präsidenten gefallen oder nicht."

2 Kommentare:

Die Anmerkung hat gesagt…

Auch für Gniffke gilt eine unumstößliche Regel der Ärzte.

Schwanz ab, Schwanz ab, runter mit dem Männlichkeitswahn.

Anonym hat gesagt…

+++Hamburg / Gänsemarkt +++

situation ruhm with Colonel Zepp La Douche

https://www.youtube.com/watch?v=9wIQCYYOo-c