Freitag, 27. Oktober 2017

rumoursaboutgermany: Lügen gegen Refugees

Von der Bundesregierung als Lüge bezeichnet: Natürlich gibt es auch für Afghanen keine Obergrenze!
Mit einer Internetseite über die „Sieben populärsten Lügen der Schleuser” versucht die Bundesregierung, die Attraktivität Deutschlands für Flüchtende, Geflüchtete und Refugees zu senken. Nicht der erste Versuch, denn schon August 2015 unternahm das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Bemühungen, Zuwanderer mit gezielter Hetze, Bildern der grassierenden rechten Gewalt, Statistiken zur Armut in Deutschland, kruden völkischen Thesen und populistischen Parolen von einer Reise nach Deutschland abzubringen. Unmittelbar auf die damals gestartete Facebook-Kampagne folgte der "Zustrom" (Merkel). Ob ein direkter Zusammenhang bestand, ist bis heute unklar.

Aufgeben aber gilt nicht. Mit der neuen Webseite, internationalistisch auf Englisch gehalten, geht das Außenministerium daran, die "sieben größten Lügen der Schlepper" aufzudecken. Detailliert enthüllt die Seite Mythen über die Flucht nach und den Aufenthalt in Deutschland - verrennt sich dabei aber jedoch schlußendlich in die Produktion von Fake News.

Bereits bei Lüge 1 geht es los. "Die Schiffe zur Überfahrt sind groß, sie haben einen Pool und ein Kino an Bord", würde von Schleppern behautet. Das stimme nicht, ganz im Gegenteil würde oft die billigsten und ältesten Schiffe verwendet, argumentiert das Ministerium, unterschlägt dabei allerdings die Rettungsflotte aus europäischen Freiwilligen, die die meisten Flüchtlinge bereits nach einer kurzen Ausfahrt aus den libyschen Hoheitsgewässern aufnimmt. An Bord gibt es zwar keinen Pool und nur einen Aufenthaltsraum mit Fernseher. Doch die "Sea-Watch 2" wurde erst vor zwei Jahren saniert und umgebaut. Auch die Schiffe der im Mittelmeer eingesetzten "Frontex"-Mission der EU sind weder alt noch billig. Auch die deutsche Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ wurde nach einer Havarie erst im Jahr 2015 repariert und modernisiert.

Lüge 2 jedochist viel schlimmer. Hier behauptet das Außenministerium pro forma richtig, es sei gelogen, dass Deutschland allein für Afghanen 800.000 Aufnahmeplätze reserviert habe. Das Bemühen ist deutlich, die Zahl soll falsch und unglaubwürdig erscheinen. Das ist sie auch, nur in ganz anderem Sinn: Auch für die Aufnahme von afghanischen Asylbewerbern gibt es keine Obergrenze, auch nicht bei 800.000.

Mit Lüge 3 versucht die Bundesregierung dann, die Fachkenntnis der Schleuser infragezustellen. Die behaupteten, sie hätten 25 Jahre Erfahrung und arbeiteten hundert Prozent legal". Dies sei falsch, Schmuggler seien Kriminelle, viele Flüchtlinge stürben während der Überfahrt. "Viele" ist aber eben eine subjektive Zahl: 2015, als mehr als 1,3 Millionen Flüchtlinge nach Europa kamen, starben 3771 auf der Strecke. Das sind 0,3 Prozent - die Todesgefahr auf einem europäischen Operationstisch ist fast zehnmal so hoch.

Lüge 4 setzt beim bekannten Arbeitskräftemangel in Deutschland an, der angeblich nicht existiere, so dass es keine Möglichkeit für Flüchtlinge gebe, in Deutschland zu arbeiten. Buchstäblich ist das richtig, denn die Bundesregierung beschränkt sich tatsächlich darauf, über den Arbeitskräftemangel zu klagen und mehr Einwanderung zu fordern. Die notwendigen Jobs für die, die noch nicht so lange hier leben, organisieren dann andere.

Als Lüge 5 wird das Gerücht bezeichnet, dass Neuankömmlinge in Deutschland ein Willkommensgeld von 2,000 Euro erhalten.Das sei "nur ein Traum", so rumoursaboutgermany: "Es gibt kein Bargeld". Was so nicht stimmt, denn selbstverständlich speist Europas Führungsnation Menschen auf der Flucht nicht mit Picknicktüten ab. Um auf 2000 Euro in bar zu kommen, braucht der alleinreisende junge Mann nicht ganz fünf Monate.

Ähnlich sieht es bei Lüge 6 aus, die erneut eine Lüge mit einer Lüge zu widerlegen versucht. "Deutschland garantiere jedem Flüchtling ein Haus", heißt es da über ein angeblich kursierendes Gerücht. Das falsch ist, zumindest wenn man es spitzfindig widerlegt: "Niemand gibt Flüchtlingen in Deutschland ein eigenes Haus", argumentiert das Außenministerium unter Vernachlässigung des Umstandes, das im Gerücht überhaupt nicht von einem "eigenen" Haus die Rede ist. Nach den Eigentumsregeln in vielen Herkunftsländern der Flüchtlingen gibt es dort so etwas wie ein "eigenes Haus" ohnehin nicht, was Haus meint, ist Unterkunft. Die aber, das ist selbst im Außenamt bekannt, gewährt  Deutschland Geflüchteten selbstverständlich und kostenfrei.

So kommt es, dass erst Lüge 7 wirklich eine Wahrheit enthält.Falls man es in Deutschland doch nicht möge, bekäme man ein Visum für Kanada, lautet die angeblich. Das aber ist nun wirklich dreist gelogen, denn Kanada, das diese Visa ausstellen müsste, hat eine klare Linie bei der Einwanderung.



1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Bei den ganzen Fake News könnte die Bundesregierung doch unter Regie von Emmerich oder Spielberg Filme drehen , realistisch an "Der Soldat James Ryan" orientiert, in der EU-Kreuzer Migrantenboote zerschießen und anschließend unter denen, die schwimmen, ein Blutbad anrichten. Und die Filme verbreiten. Kann doch nichjt so schwer sein, wenn sogar schon deutsche Parlamentarier in einem Schlauchboot auf der Spree um ihr Leben paddeln mußten. Im Abspann kann ja erwähnt werden, daß es weder Tote noch Verletzte oder Ertrunkene gab, denn wer schaut schon den Abspann.

Aber sie will ja nicht. Und die Grenzen sind immer noch offen. Und die Illegalen immer noch im Land.

Wer will, daß seine Bude nicht ausgeräubert wird, schreibt keine Zettel für die Einbrecher, mit denen er darlegt, daß es bei ihm erstens unhygienisch ist und zweitens nichts zu holen gibt. Der macht die Tür zu und montiert mehrere Riegel.