Mittwoch, 11. März 2020

Rassistischer Keks: Afrika wird umbenannt


Deutschland wird diverser, Europa wird dunkler und nun reagiert auch der Keksproduzent Bahlsen auf eine Entwicklung, die mit dem "Zustrom" (Angela Merkel) von 2015 ihren vorläufigen Höhepunkt fand. Seitdem ist der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Kontinent nicht mehr der der alten weißen Männer, sondern ein gesund gemischtes Gemeinwesen von Genderfrauen, LBGDFIKGHTRV-Menschen, Heteronormalverweigerern, E-Auto-Fahrern und slawischer Urbevölkerung.

Ein Backwerk wie der "Afrika"-Keks des niedersächsischen Unternehmens Bahlsen, unter Hitler ein kriegswichtiger Rüstungsbetrieb, der Notverpflegungen für die Wehrmacht herstellte, passt da nicht mehr in die Zeit. Das mussten auch die Manager des Gebäck-Herstellers aus Hannover schnell erkennen, als in diesen Tagen der Corona-Krise in den sozialen Netzwerken Protest gegen die rassistische Benennung des in alter Firmentradition mit brauner Schokolade ummantelten Gebäcks losbrach.

"Afrika" sei ein von der neoliberalen westlichen Wertegemeinschaft ausgebeuteter Kontinent und die Heimat eines Sechstels der Weltbevölkerung und kein Name für ein Knabbergebäck, hieß es. Bahlsen sei gefordert, schnelle und umfassende Konsequenzen zu ziehen, um den rassistischen Konsens zu brechen, der einer menschenfeindlichen Namensgebung wie "Afrika" zugrundeliege. So wenig der Sarotti-Mohr oder der Mohrenkopf ein Anrecht habe, aus Gründen falschverstandener Tradition zu überleben, so wenig könne eine rassistisch fühlende  Gesellschaft gesunden, so lange Kekse nach dem Ort benannt würden, an dem einst die Wiege der Menschheit stand. Dass der römische Feldherrn Scipio Africanus den gesamten Landstrich ableitend vom lateinischen Wort Afer (Plural: Afri) als „Afrika“ bezeichnet hatte, sei kein Freibrief, Kekssorten ebenso zu nennen.

Bei Bahlsen reagierte die Unternehmensführung sofort. Man nehme die Meinung und die Kritik sehr ernst und arbeite bereits an einer Umbenennung des Produkts in "Europa", teilte die Firma mit.Damit solle ein Zeichen gesetzt werden, dass der Konzern die Rassismus-Vorwürfe ernst nehme und sich von rassistischen Unterstellungen in jeder Form distanziere. Ursprünglich sei der Name Afrika für den Keks gewählt worden, "weil Afrika der größte Produzent von Kakaobohnen auf der Welt ist und der Name damit perfekt zu unseren vollschokolierten Waffeln passt". Der neue Name "Europa" passe für das Produkt aber noch besser, weil Europa der größte Konsument hochwertigster Kakaobohnen auf der Welt sei.

Nachdem der Keks "Afrika" unter diesem Namen seit über 60 Jahren angeboten worden sei, ohne dass die rassistische Konnotierung auffiel, bricht nun die Zeit des Nachfolgers "Europa" an. Dass ein brauner Keks nun „Europa“ heiße, obwohl der Kontinent als immer noch als weiß gilt, zeige, dass es Fortschritt gebe, der sich an Veränderungen orientiert. Das kann zum Vorbild auch auf weltpolitischer Ebene werden: So könnte auch der einst von weißen rassistischen Europäern "Afrika" getaufte Kontinent in Kürze einen neuen, sauberen Namen ohne rassistische Bedeutungsgeschichte bekommen.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Cookie of color" wäre mein Vorschlag. Das ist zertifiziert politisch korrekt, so dass niemand Einwände haben kann.

Anonym hat gesagt…

Wann ist wohl der Schokoladenhersteller Sarotti, mit dem Logo eines Mohren dran?

Anonym hat gesagt…

"Cookie of color" wäre mein Vorschlag.

Soviel ich weiß, ist Heiko Maas wegen des Blackfacing von Cookies in die Politik gegangen, damit sich das nicht wiederholt, zumindest nicht genau so.
Geht also leider nicht.

Anonym hat gesagt…

"Soviel ich weiß, ist Heiko Maas wegen des Blackfacing von Cookies in die Politik gegangen, damit sich das nicht wiederholt, zumindest nicht genau so."

Das heißt also, Bahlsen muss jetzt komplett auf weiße Schokolade umstellen?
Wäre das nicht wiederum empörend ausgrenzend, den noch nicht so lange hier lebenden gegenüber? Könnte man nicht vielleicht einen schwarz-weiß gestreiften Keks einführen unter der Markenbezeichnung "United Colors of Cookies?, verbunden mit einer zünftigen Schockwerbung? Sterbende Albinos im Sudan etwa?

Anonym hat gesagt…

Aber wenigstens sind wir uns darüber einig, daß es mit den abgehackten Kinderhänden im Ersten Weltkrieg nichts war? Das wäre doch schon einmal etwas.

Jodel hat gesagt…

Köstlich, sowohl der Keks ohne Namen als auch die Kommentar.