Dienstag, 26. Oktober 2021

Joshua Kimmich: Der Vorbild-Verweigerer

Historische Vorbilder: Ein Fußballer muss stets Vorbild sein.

Er ist klein, aber auf dem Feld ein Großer, giftig wie Philipp Lahm, hochangesehen wie Franz Beckenbauer es lange Zeit war, ein "engagierter Fußballprofi" (Die Zeit), der sich nie zu schade war, immer auf der richtigen Seite zu stehen. Bei den Bayern aus München ist er Kapitän, in der Nationalmannschaft ebenso - doch nun hat sich Joshua Kimmich mit seinen Bedenken gegen die Corona-Impfung ins gesellschaftliche Abseits manövriert. 

Die Fahne ist oben, der Schiedsrichter hat gepfiffen, die Experten im Berliner Keller haben geurteilt: Es gibt keine Langzeitfolgen der Impfung, die Kimmich verweigert. Deshalb auch hatten sich alle Hersteller in den Lieferverträgen einen Haftungsausschluss für Langzeitfolgen unterschreiben lassen. Und dass es keine Langzeitstudien gebe, wie der Fußballprofi als Begründung seiner Impfweigerung angemerkt hatte, liege einfach nur daran, dass die Corona-Impfstoffe noch nicht einmal ein Jahr auf dem Markt seien.

Menschen verunsichern

Was will er also, der Kicker? "Die wichtigste Waffe im Kampf gegen das Virus schwächen", wie die Hamburger Wochenzeitschrift "Die Zeit" mutmaßt? Eine Kontroverse auslösen, um Querdenker, Corona-Leugner, Schwurbler und Impfgegner zu unterstützen? Will er die unbestreitbaren Erfolge der europäischen Impfkampagne torpedieren? Menschen verunsichern? Eine Impfpflicht provozieren? Die Jugend verunsichern?

Als Fußballspieler gehört Joshua Kimmich allerdings ebenso zu den höchsten moralischen Instanzen der Gesellschaft wie Politiker, Rapper, Wissenschaftler und Medienschaffende. Das Schicksal der Nation hängt von ihm ab, doch während der Rest der Moral-Elite inzwischen zu 100 Prozent geimpft sind, verweigert der Spieler mit der Nummer 6, die schon Ikonen wie Manni Schwabl, Klaus Augenthaler und Stefan Effenberg vor ihm trugen, die gesellschaftliche Verantwortung, die seine Rolle mit sich bringt. Zu erklären, dass es „sehr gut möglich“ sei, dass er sich in Zukunft impfen lasse, reicht nicht aus in Zeiten, in denen ein Sieg in der Impfschlacht darüber entscheidet, ob Deutschland in die nächste Runde einzieht. 

Totalopposition vertuschen

Bekannt ist, dass "hartgesottene Impfgegner:innen Kimmichs Argument gern nutzen, "um vernünftig zu wirken und ihre Totalopposition zu vertuschen". Die nämlich ist nicht erlaubt, weil feststeht, dass  weltweit bereits 6,8 Milliarden Impfdosen verabreicht wurden und "Studien zeigen, dass unmittelbar keine ungewöhnlichen Nebenwirkungen auftreten". „Langzeitdaten“, wie der bayrische Ballzauberer sie einfordert, der womöglich in seinen Jahren in Sachsen einen Langzeitschaden genommen hat, sind vollkommen irrelevant. Jeder Wissenschaftler weltweit weiß, dass es Impfschäden nicht gibt, sie wenn, dann sofort eintreten, meist aber überhaupt nicht und in nur ganz ganz wenigen Fällen, weil die Ständige Impfkommission Stiko die mutmaßlich verursachenden Impfstoffe längst nicht mehr empfiehlt und sie in der täglichen Impfpraxis nicht mehr angewandt werden.

Impfstoffe sind sicher, denn sie haben nach einem Fachgutachten der Faktenchecker von "Volksverpetzer.de" "quasi nur eine Wirkung: Sie lösen eine immunologische Reaktion aus und sind dann weg". Mit ihnen verschwinden naturgemäß auch jede Gefahr für den Geimpften, einen sogenannten "Impfschaden" zu erleiden, als den das Infektionsschutzgesetz für den rein theoretischen Fall, es könnte doch einmal dazu kommen, "die gesundheitliche und wirtschaftliche Folge einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung durch die Schutzimpfung" definiert hat.  (§ 2 IfSG). Wenn das passiert, dann sofort, aber sehr selten, viel zu selten zum Beispiel, als dass es in einer kleinen Gruppe wie den schwerreichen Fußballprofis passieren könnte. 

Es muss, aber freiwillig

Nein, so freiwillig die Impfung ist und nach Angaben der Bundesregierung auch bleiben soll, so wenig hat ein bisher hochangesehener Fußballspieler wie Joshua Kimmich übereinstimmenden Analysen zufolge das Recht, seiner Verantwortung als Vorbild zu entfliehen. "Bundesligaprofis müssen als Vorbilder vorangehen und ihren Fans den richtigen Weg aufzeigen, nicht andersherum", hat das teilstaatliche Portal T-Online nach Prüfung der geltenden Rechtslage ermittelt. Als Influencer, Kimmich hat allein auf Instagram 4,8 Millionen sogenannter Follower, gehört eine Impfung zum Berufsbild. Ein Impfstreik, wie Kimmich ihn ausgerufen hat, ist Vorbild-Verweigerung, 

Setzen, 6!


9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Der Verurteilte wurde zur Richtstätte geführt, die Augen wurden ihm verbunden und ihm wurde unter Gejohle der Menge die erste Impfung verabreicht. Das Fernsehpublikum konnte online abstimmen, von welchem Anbieter der Impfstoff sein sollte.

ZDF:
von Oliver Klein, Katja Belousova
...
Experten sagen: Bei Impfungen sind generell keine Langzeit-Nebenwirkungen bekannt.


Wenn im Anreißer schon die Lüge steht, müsste man wirklich nicht mehr weiterzulesen.

Wenn man es doch tut:

"Generell ist es bei Impfstoffen so, dass die meisten Nebenwirkungen innerhalb weniger Stunden oder Tage auftreten, in seltenen Fällen auch mal...

Also generell, allerdings generell die meisten, nicht alle. Also das Gegenteil von generell, aber klingt besser.

Und generell die meisten nach Stunden oder Tagen, aber dann sind da noch seltene Fälle. Ach. Ja, um die geht es ja.

Wer sind nun die Schwurbler?

Die Anmerkung hat gesagt…

Bayern-Führung respektiert Kimmichs Entscheidung

Vorstandschef Oliver Kahn und Präsident Herbert Hainer betonen allerdings, dass der FC Bayern die Impfung empfiehlt. Ehrenpräsident Uli Hoeneß spricht im Bezug auf die Berichterstattung von einem "Tsunami"

https://www.sueddeutsche.de/sport/kimmich-kahn-hoeness-impfen-fc-bayern-hainer-1.5449016?reduced=true

Den Rest nur für viel Geld.

Die Anmerkung hat gesagt…

INTERNATIONALER VERGLEICH
Der Bundestag, das mächtigste Parlament der Welt

Von Daniel Friedrich Sturm, Virginia Kirst, Philipp Fritz, Martina Meister
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Jau, und die BRD das Überdeutschland über allen.

ratloser hat gesagt…

Die Sache hat aber noch eine andere Ebene. Kimmich hat sich im Vorfeld als großer Impfpropagandist produziert und über seine eigene Coronastiftung publikumswirksam 500 000 Euro an die weltweite Impfkampagne COVAX gespendet.
Dass nun raus gekommen ist, dass er sich - nachvollziehbarer Weise - aufgrund Sicherheitsbedenken selber nicht hat impfen lassen, gleichzeitig aber politisch opportun öffentlich zur Impfung aufgerufen hat, lässt ihn als opportunistischen Heuchler dastehen.

Anonym hat gesagt…

Bernd holt sich jeden Tag neue Vorbilder ausm Internetz

Anonym hat gesagt…

Bullshitdetector 26. Oktober 2021 at 08:26

Sollte es einmal mein Kind treffen, dann weiss ich jetzt schon das ich den Kerl umnieten werde, egal wie lange ich dafür in den Knast gehe.
Der Typ wird einen Quälend langsamen Tod haben, dafür werde ich sorgen.
Auf diese Weichgespülte justiz ist kein Verlass, dann lieber Selbstjustiz.
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Hatten wir schon eine ziemliche Weile nicht auf Pipi, nun endlich wieder:
Wenn das m e i n e Tochter gewesen wäre - aber dann Holla die Waldfee!

Anonym hat gesagt…

dann weiss ich jetzt schon das ich den Kerl ---


Auch daß noch ... und quälend mit kleinem Kuh ...

Der lachende Mann hat gesagt…

Das ändert nichts daran, daß ich Frau Marianne Bachmeier mit Bewunderung gedenke.

Anonym hat gesagt…

Das ändert nichts daran, daß ich Frau Marianne Bachmeier ...

Wer denn nicht, wer denn nicht.
Aber heutzutage? Man lese etwa "Der Freiburger Gruppenvergewaltigungsprozess" nebst sämtlicher Umstände, "deutsche" Sauen mit entsprechenden Beschälern im Publikum ...
oder auch: >>30.04.2021 — Im Prozess um eine a n g e b l i c h e Gruppenvergewaltigung in Freiburg sind ...<< (SWR) ---