Dienstag, 23. Mai 2023

Projekt Adler: Automatisierte Aufsicht

Elmar Brok gilt jungen Forschern in Deutschland als Vorbild: Der Verler forschte über fast 40 Jahre lang an einer Formel für die Division von Freiheit durch Frieden mal Zufriedenheit.

Es galt bisher als unmöglich, eine zu komplexe Aufgabe selbst für die Forschungsabteilungen des Bundesblogampelamtes (BBAA) im mecklenburgischen Warin und die Sozialeinsatzkommandos der Meinungsfreiheitsschutzbrigaden (MFSB) des Innenministeriums. Eine Künstliche Intelligenz so zu trainieren, dass sie antisemitische Parolen, verschwurbelte Verschwörungstheorien und doppeldeutige Schmäh eindeutig identifizieren kann, daran scheiterten selbst die ganz Großen der Branche: Weder die US-Spionagefirma Palantir noch ChatGPT oder Bard vermögen es bislang, exakt festzustellen, wann eine Bezeichnung als Jude sich in eine strafbare Beleidigung verwandelt: "Ich bin Jude" steht nach dem bisherigen Forschungsstand auf der einen Seite, "Du Jude" womöglich schon auf der anderen. 

Automatisierte Netzaufsicht

Trotz großer Nachfrage etwa bei BBAA, MFSB, den Freiwilligenregimentern im Netz und professionellen Verschwörungsprofiteuren wie der Kahane-Stiftung, den Internet-Aufsehern von Correctiv und dem Portal "Volksverhetzer" winkten alle einschlägigen Adressen ab. Eine automatisierte Erkennung von antisemitischen Verschwörungstheorien in sozialen Netzwerken durch eine Software stoße auf Interpretationshindernisse, hieß es bei Forscherinnen und Forschern. Als Beispiel wurde häufig der bekannte Satz "Hey Jude, don't make it bad" genannt, der sich einer einfachen Einordnung und Entlarvung entziehe, weil er nicht nur die Aufforderung enthalte, nicht alles kaputtzumachen, sondern auch die als Aufruf zum Klimaschutz zu verstehende Bitte, die "world a little colder" zu machen.

Wie bei Buchdruck, Glühbirne, Diesel- und Ottomotor, Straßenbahn oder Homöopathie brauchte es erneut deutschen Erfindergeist, um das Unmögliche doch zu realisieren. Beim Wettbewerb "Jugend forscht" stellten zwei quicke Nachwuchsforscher*innen aus Paderborn jetzt die Lösung für das komplexe Interpretationsproblem vor: Ihr "Project Eagle" genannte Software vermag es mit Hilfe einer fehlerfreien Mustererkennung, antisemitische Tweets oder Postings in sozialen Netzwerken in Echtzeit zu identifizieren. Die strafbaren Tweets, Likes, Follower, Retweets und Bilder speichert der allessehende Adler dann in einer Datenbank ab, die Vernetzungen zwischen den einzelnen Tätern werden graphisch aufbereitet und über eine Schnittstelle soll es später möglich sein, Hetztaten direkt bei den zuständigen Einsatzstaatsanwaltschaften anzuzeigen. 

Deutsches Wunder der Wissenschaft

Was wie ein Wunder der Wissenschaft erscheint, ist das Ergebnis der händischen Auswertung von von 6.000 offenbar ausgesucht antisemitischen Tweets, die nach einem Bericht des WDR "ausgehend von dem Account des AfD-Politikers Björn Höcke und seinen Followern" entdeckt werden konnten. Diese in Deutschland strafbaren Einträge dienten "Project Eagle" als Trainingsdaten für ein sogenanntes neuronales Netz: Das bekommt Stichworte und Marker, Halbsätze und Signalbegriffe fest eingeprägt, die es anschließend immer wieder gleich interpretiert und damit recht sicher rechtssicher als Verdachtsfall melden kann. 

Für die Netzhygiene ist das ein Werkzeug, das als erster deutscher Beitrag zur Weiterentwicklung des Internets seit der Erfindung von Youtube durch einen ostdeutschen Schüler Furore machen könnte. Der allsehende Adler verfolgt nicht nur die Täter*innen, er legt auch die Verbreitungswege der Mythen offen, die von der Software erkannt werden, und stellt sie als übersichtliche Grafiken zur Verfügung und hilft so, die derzeit noch scheinbar unüberschaubaren sozialen Netzwerke zu entzaubern und den Verbreiter*innen von Verschwörungsmythen zu signalisieren, dass sie unter Beobachtung stehen.


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Danisch hat die Erfinder der Vorstufe einer 'Minority Report'-AI auch schon gewürdigt.

Wenn man irgendwas an Daten in eine Open AI oben reingekippt dann kommt eben auch irgendwas an Daten unten raus. Wenn es den korrekten ideologischen Spin hat: Sieg!

Fefe würde vielleicht bemängeln, dass erst mit zusammen mit einer Blockchain valide Ergebnisse generiert werden können. Ansonsten kann man den Schülern und der Jury zum gewonnenen Bullshitbingo nur gratulieren.

Vielleicht kurz zur Erläuterung der Formeln an der Tafel hinter Elmar:
Die Lösung ist >1'000'000'000 Euro, egal welchen Rechenweg man geht.

Anonym hat gesagt…

https://morgenwacht.wordpress.com/2015/01/06/gedanken-zu-uberzeugungsarbeit-im-internet/

Jodel hat gesagt…

Wieso sich die ganze Mühe mit dem Herausfiltern des Hasses machen? Das Wort "Jude" wird einfach ab sofort verboten. Das hat mit dem N-Wort doch auch super funktioniert. Nur wenn sich niemand mehr traut das J-Wort zu sagen, haben wir gewonnen. Anders ist dem tief in der Mitte unserer Gesellschaft verwurzelten Rassismus doch nicht mehr beizukommen.

p.s.

zum Ersten: Offensichtlich werden Preise bei Jugend forscht nur noch für irgendwas mit Gaia oder Wokeismus vergeben. Ob das dann irgendeinen Wert hat ist zweitrangig. Sogar die Tierquäler, die arme und wehrlose Insekten mit Plastiknahrung mästeten und die Vergleichsgruppe sogar verhungern ließen, wurden ausgezeichnet. Ich weiß, dass ist keine große Neuigkeit. Trotzdem ist es traurig, wenn man so geballt sieht, wie die Jugend in Richtung der gewünschten Staatsziele getrimmt wird.

zum Zeiten: Arthur Achilles! Das kann man sich nicht ausdenken. Mehr geballtes Heldentum in einem Namen geht wohl nicht, außer sein zweiter Vorname lautet noch Batman. Wenn ich je ein Epos zu Ehren aller woken Weltretter und Streiter für das Gute verfassen sollte, dann wird mein Held so heißen.

Anonym hat gesagt…

https://morgenwacht.wordpress.com

Kann man jedem ans Herzl legen.