Samstag, 5. August 2023

Große Koalition der Klimakiller: Verhängnisvolle Hundeliebe

Wie viele Politiker schmückt sich auch der scheidende Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow seit Jahren selbstbewusst mit einem Klimakiller. Zeichnung: Kümram, Dackelborstenpinsel auf Leinen

Sie sind nicht nur gefährlich, sondern geradezu mörderisch für die ohnehin aufgeheizte Atmosphäre. Sie verzehren wertvolle Ressourcen, binden unfassbare gesellschaftliche Kräfte und beschäftigen dringend anderswo benötigte Fachkräfte. Ein einziger 30 Kilogramm schwerer Hund verursacht nach Berechnungen von Berliner Forschern in 18 Jahren rund 19 Tonnen CO2. Das entspricht pro Jahr einer Tonne CO2 - bei zehn Millionen Hunden allein in Deutschland eine Klimalast, die die Erde kaum noch tragen kann. 

Und doch gilt die Haustierhaltung besonders in Deutschland als liebevoller Brauch, fest verwurzelt in einer Tradition, die von Millionen in besonderen Lobbygruppen zusammengeschlossenen Menschen gepflegt wird, als habe sich die Welt seit der Tage des von Männern, Frauen und Hunden gemeinsam geführten Kampfes gegen wilde Tiere kein bisschen verändern.

Wohlstandsausweis Hund

Wie große SUVs, Elektroautos, Einfamilienhäuser und Fernreisen sind insbesondere Hunde zum Distinktionsmerkmal einer ganzen Klasse geworden. Vom fortschrittlich gesinnten Antifa-Punk über den Eigenheimbesitzer am Stadtrand bis hin zum Politiker aller Parteifarben: Einen Hund zu hlaten, oder auch zwei oder drei, gilt als Ausweis, dass man es geschafft hat. Es ist genug Einkommen da, zusätzliche Fresser zu ernähren, es ist genug Tagesfreizeit vorhanden, Gassi zu gehen mit dem Liebling, und dank neuer Gerichtsentscheidungen ist nun auch klar: Der Staat selbst unterstützt die Haltung privater Klimakiller nicht, er duldet sie allerdings weiterhin trotz aller Kritik engagierter Klimaschützer, wenn Menschen bereit sind, die dadurch entstehenden Kosten privat zu finanzieren.

Dass dabei nie von den wahren Kosten die Rede ist, die Millionen und Abermillionen Hunde als Teil der menschlichen Fossilwirtschaft verursachen, versteht sich von selbst. Während Einfamilienhaus, Pendler und Fleischesser regelmäßig Zielscheibe von Angriffen auf ihre Lebensrat werden, können Hundehalter sich beruhigt zurücklehnen: Ihre Lieblinge verursachen Jahr für Jahr rund 25 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß. Ein Haustierverbot würde nach Berechnungen des Umweltbundesmates etwa fünfmal so viel von dem Klimagift einsparen als ein Tempolimit. Doch eine mächtige Lobby sorgt aus sehr eigensinnigebn Gründen dafür, dass nicht einmal eine Diskussion über diese Frage möglich ist.

Unterdrückte Klimadiskussion

Wer aber sind diese Leute? Wer stellt sich dem Klimaschutz stoisch und überaus gerissen zugleich in den Weg? Wo finden sich die geheimen Verbünde der Haustierschützer, wo zeigen die Menschen, denen die Klimazukunft kommender Generationen gleichgültig ist, ihr wahres Gesicht? Der scheidende Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow hat die Öffentlichkeit jetzt tatsächlich teilhaben lassen an einem Manöver, das von Hybris nur so strotzt. 

Der 67-jährige Linke, aus Niedersachsen in den Osten gekommen, hatte sich trotz ernster Bedenken von Klimaschützern jahrelang einen sogenannten Jack-Russell-Terrier gehalten, den er nach einem anderen auswärtigen Eroberer "Attila" nannte. Das Tier, Nachkomme eines in England gezüchteten Terrier-Schlages, der auf eine Urmutter namens "Trump" zurückgeht, war kürzlich egstorben - eigentlich eine Chance für den Landesvater der Thüringer, mit gutem Beispiel voranzugehen und auf die Neuanschaffung eines Hundes zu verzichten.

Die Sucht der Politik nach kritiklosen Begleitern

Doch wie so viele wohlhabende, gutsituierte Besserverdiener kann Bode Ramelow einfach nicht von der Versuchung lassen, sich einen "tierischen Begleiter" (DPA) zu halten. "Wir haben einen Neuzugang - Lilo, eine Französische Bulldogge, sechs Jahre alt", verkündete der Politiker jetzt stolz die Anschaffung einer französische Bulldogge aus Qualzucht. Die Rasse hat durch ihre Nasenform oft Probleme mit dem Atmen. Ramelow aber ist bereit, mit dem neuen Hund, den er von der Tochter seiner Frau übernommen hat, auch regelmäßig zum Tierarzt zu gehen. 

Allen Umfragen zufolge könnte er dafür in Zukunft auch mehr Zeit haben, eigentlich aber sind Hunde ein typisches Ausstattungsmerkmal von Politiker- und Politikbetreibendenhaushalten. Gäbe es im Bundestag eine Hundeführer-Partei, siehätte gute Chancen auf eine absolute Mehrheit der Abgeordnetenstimmen. Politiker lieben Hunde aus vielrlei Gründen: Einerseits lassen die mehr oder weniger großen Fellknäuel sie geradezu menschlich wirken, andererseits dienen sie der Abgrenzung zu denen, die sich eine Haltung aus Zeit- oder Geldgründen nicht leisten können.

Große Koalition der Klimakiller

Moralisch hat die große Koalition der Hundehalter es geschafft, den fragwürdigen privaten Besitz anderer Lebewesen vollkommen zu normalisieren. Hunde erfüllen Politikern ideal den dringlichen Wunsch, wenigstens einen Begleiter an ihrer Seite zu haben, mit dem nicht diskutiert werden muss, der keine Entscheidung infragestellt und sich im Unterschied zu Teilen der Bevölkerung damit zufrieden gibt, regelmäßig sein Fresschen hingestellt zu bekommen. 

Alle Bedenken, sei es hinsichtlich der von der heutzutage vollkommen unnötigen Hundehaltung ausgehenden zusätzlichen Klimabelastung, sei es mit Blick auf die prinzipiell von keinem Menschenrecht gedeckte Haltung von Tieren in Gefangenschaft, müssen hintenanstehen: Politiker mögen Hunde und sie mögen sich auf keinen Fall von ihnen trennen, nicht einmal, um ein Zeichen zu setzen, das der hundehaltenden Bevölkerung signalisiert: Nein, es ist nicht in Ordnung, sich private tierische Begleiter wie Sklaven zu halten. Nein, die zusätzliche Klimalast, die ein Hund der Erde aufbürdet, lässt sich nicht durch die Verwendung von Hafermilch als Kaffeesahne ausgleichen.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Steigerung von Hund ist Modehund. Sie haben's halt bei einer Freundin und einer hirntoten Promischnalle im TV gesehen, also muss genau so ein Vieh her.

Anonym hat gesagt…

Wundern kann es mich nicht, daß Menschen die Hunde so lieben; Denn ein erbärmlicher Schuft ist, wie der Mensch, so der Hund.
Goethe