Freitag, 8. März 2019

Ferien beim Schulstreik: Greta und die Hundefrage

Greta Thunbergs Hund hat einen höheren CO2-Ausstoß als ein deutscher Berufspendler (40km am Tag, gefahren in einem zehn Jahre alten Diesel), erwirtschaftet damit aber keinen größeren volkswirtschaftlchen Nutzen als gelegentlich auf stylischen Magazinfotos einen wildromantischen Eindruck vom naturnahen Leben in Schweden zu vermitteln.

Letzten Freitag war noch Future. Schulstreik mit Greta, und alle waren da, von Tagesschau über Spiegel und SZ bis hin zur Hamburger Morgenpost. Greta Thunberg nahm am Bildungsstreik in Hamburg teil und es kamen selbstgezählte 10.000 von insgesamt 188.000 Hamburger Schüler*innen. Die Schwedin lobte in einer programmatischen Rede das Engagement der deutschen FFF-Aktivist*innen und ermutigte sie, weiter für ihr Anliegen zu protestieren. Aber erstmal nicht diese Woche, denn diese Woche sind in einigen Bundesländern Schulferien. Da macht der Schulstreik Pause und das Klima muss mal selber sehen.

Natürlich wird auch heute gestreikt, etwa in Bad Kreuznach, Bochum, Jena und Mönchengladbach. Aber eben nicht in Bayern, Hamburg und Baden-Württemberg, denn dort sind die Streikführer und die klimarebolutionären SPD-Wähler der kurz bevorstehenden Zukunft im Skiurlaub. Auch muss die Inspiratorin aus Schweden erstmal für Ordnung in den eigenen Reihen sorgen, ehe kommende Woche, wenn wieder überall gestreikt werden kann, weil der Freitag wieder überall normaler Unterrichtstag ist, der große Globalschulstreiktag beginnt. Eine Liste von Regeln für Schulstreikende gibt es jetzt, nicht zehn Gebote, aber sieben. Und Forderungen, die erfüllt sein müssen, ehe der Streik beendet werden kann.

Wie in jeder jungen revolutionären Bewegung knirscht es gerade in den kurzen Momenten der Entspannung zwischen zwei wichtigen Gefechten auch bei FFF in der Führungsgruppe, die gerade dabei ist, ein "Entwurfspapier für grundsätzliche Forderungen" an den Rest der Welt auszuarbeiten. Darunter unter anderem: Ein Verbot für den Einbau von Gas- und Ölheizungen ab 2012, ein Umdenken hin zu einem "wirtschaftlichen Handeln, das in planetaren Grenzen agiert" und die Abschaltung der 14 Kohlekraftwerke binnen der nächsten neun Monate.

Noch ist nichts beschlossen, aber Greta Thunberg weiß schon mehr. Sie postet die sieben Gebote bereits und lässt ihre deutsche Stellvertreterin Luisa Neubauer wissen, dass man aufzuhören habe, zu fliegen. Schließlich sei die Welt in der Krise! Und wer seine Emissionen nicht auf "nettonull" (FFF) reduziert, der hüpft nicht genug fürs Klima.

Als nächstes wird Neubauer nun wohl die Frage nach Thunbergs Hund stellen müssen. Immerhin sind er und die 500 Millionen anderen treuen Freunde des Menschen rein rechnerisch ganz allein am Klimawandel schuld. Hunde belasten die Atmosphäre zusammen mit mehr CO2  als ganz Deutschland auspustet: Etwa eine Milliarde Tonnen produzieren die kleinen Klimakiller jährlich.

Ein Hund vom Format des Thunbergschen verschlingt dazu im Schnitt 164 Kilogramm Fleisch und 95 Kilogramm Getreide im Jahr, ohne größere Nützlichkeit zu erlangen als als Ornament auf wirldromantischen Fotos der Klimamovementerfinderin zu dienen. Die Anbaufläche, die zur Produktion der Futtermenge benötigt wird, die Gretas Hund braucht,  beträgt 0,84 Hektar. Damit ist Thunbergs Vierbeiner etwa doppelt so klimaschädlich wie ein Toyota Land Cruiser, der 10.000 Kilometer im Jahr fährt und dem dazu die Energie aus Biomasse von nur 0,41 Hektar Agrarfläche reichen würde.

Wird der Klimastreik also nächstens zum Streik für die Umsetzung des schon vor Jahren zur Klimarettung unterbreiteten Vorschlages "Time to Eat the Dog"?   Wird die noch junge Bewegung, in der so viele Tierliebhaber und Hundefreunde, Katzenfans und Besitzer*innerinnen von supersüßen Springmäusen mitmarschieren, die Kraft finden, sich vom Klimaklischee zu lösen und nach dem Fliegen auch das Versklaven von Tieren zum privaten Zeitvertreib und auf Kosten der Zukunft der jungen Generation zu verdammen?



9 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Als Kompromiss rüste ich meinen Bungalow auf Hundeheizung um. Damit sollte allen denkbaren Forderungen Genüge getan sein.

derherold hat gesagt…

Irgendwann muß auch Schluß sein !

Diese ppq-Hetze gegen eine minderjährige Bekloppte unterstütze ich nicht !

Gerry hat gesagt…

Danke. Danke. Danke. Heute kein Streik weil Skiferien. Das Kabarettgold liegt zuhauf auf der Straße, man muss es nur sehen. Und das geeignete Publikum dafür haben.

Unknown hat gesagt…

Was machen die Kinder eigentlich, wenn die Freitags (außer bei Ferien) streiken. Schwänzen die dann nur die Schule oder gibt es da revolutionäre Äktschen oder so? Bei uns gabs früher Ficken für den Frieden, aber nur am Wochenende, in der Woche haben wir gelernt, das kommt meiner Generation bis heute zugute.

Carl Gustaf hat gesagt…

Leider ist die Vollmeise, die man Greta Thunberg unterstellen darf, heuer durch ein Windrad gehäckselt worden.

Anonym hat gesagt…

den Hund sofort vergasen

Anonym hat gesagt…

den Hund sofort vergasen ...............

Aber nur mit Kohlenmonoxid aus Monowitz, denn das andere, viel teurere Zeug, das mit Z anfängt, hinterläßt so häßliche blaue Flatschen im Mauerwerk.

Gernot hat gesagt…

"und nach dem Fliegen auch das Versklaven von Tieren zum privaten Zeitvertreib"

Wer hat etwas gegen das Fliegen gesagt?
Wüsste ich nicht.
Mir ist gerade von einer hübschen Frau vorgeworfen worden, zu Silvester mit ca. 100 deutschen Reibzündkracher (ungefähr max. 150 Gramm klimaneutrales Holzkohlen-Schwarzpulver insgesamt) Feinstaub erzeugt zu haben (der so fein war, dass er sich schwarz und rußig auf dem Balkon niederschlug).
Danach flog sie nach Südamerika und von dort nach Namibia, dem Staat, der nach einer Wüste benannt wurde.
Seltsamerweise habe ich noch nie gehört, Greta habe das Pflanzen von Bäumen verlangt oder das Reduzieren des Kaputtschneidens von Restnatur im Frühling. Iin Berlin wird gerade gerodet, als wollten sich die Verwaltungen ihre Feinstaub- und CO2-Werte selber generieren. Dafür ist, wie für Zuströmende, immer Geld da.

Gernot hat gesagt…

Interessant wäre neben der Tierhaltung aber auch die CO2- und vor allem die Heizbilanz von 8 Milliarden Menschen.