Sonntag, 4. Mai 2025

Große Pläne aus Luft: Europas Träume von den Sternen

Ehrgeizige EU-Planungen sehen vor, dass Europa schon zwölf Jahre nach Starlink ein eigenes Satelliteninternet-Netzwerk haben wird.

Elon Musk war kaum fünf Jahre mit dem Aufbau seines Satellitennetzwerkes Starlink beschäftigt, da schrillten in Brüssel die Alarmsirenen. Müsste man so etwas nicht auch haben? Wäre das nicht noch eine Idee, mit der sich Europa schick machen ließe? 

Gut, der Wissens- und Forschungskontinent mit seinen 440 Millionen leistungsbereiten Bürgerinnen und Bürgern verfügt derzeit weder über eine weltraumfähige Rakete noch über Satelliten, aus denen sich ein erdumspannendes Netzwerk am Himmel bauen ließe. Auch fehlt es an allen Ecken und Enden an Geld. Doch erfahrungsgemäß, nirgendwo wissen sie das besser als bei der EU-Kommission, tauchen die nötigen Mittel am Ende immer auf, wenn erst einmal eine Aufgabe zur Pflicht erhoben wurde.

Iris steht für Sicherheit


Fast auf den Tag genau fünf Jahre nach dem Start des ersten Starlink-Satelliten vergab die  Kommission also den Auftrag für den Aufbau eines europäischen Satellitennetzwerkes. Als Namen hatte man sich unter den 27 beteiligten Staaten auf "IRIS2" geeinigt, dabei handelt es sich selbstverständlich um viel mehr als eine Bezeichnung. Iris steht für "Infrastruktur für Resilienz, Interkonnektivität und Sicherheit durch Satelliten". Anfangs sollten 2,4 Milliarden Euro aus dem sogenannten EU-Weltraumprogramm, dem Fördertopf "Horizont Europa" und dem großen Wiederaufbauprogramm private Investoren anlocken, die 3,6 Milliarden drauflegen.

Das würde dann, so war es berechnet worden, ausreichen, den derzeit um die Erde kreisenden 6.700 Starlink-Satelliten eine mächtige europäische Alternative aus 290  Satelliten "auf verschiedenen Umlaufbahnen" (EU) entgegenzuschießen.

Angriff aus Europa


Wie das bei europäischen Berechnungen so ist: Sie werden spät angestellt, kommen auf wunderbare Ergebnisse, kollidieren dann mit einer grimmigen Realität, alles verzögert sich, alles wird teurer, nichts klappt und wenn es dann doch noch fertig wird, ist alles alt und klapprig. Legende ist das europäische Satellitennavigationsnetzwerk Galileo. Die Planungen begannen 35 Jahre nach denen des US-Systems GPS. 

Die ursprüngliche Finanzierung durch Staaten und private Unternehmen platzte, ebenso misslang der Versuch, Geld aus dem Fördertopf für den EU-Agrarsektor zu zweckentfremden. Starten sollte alles 2008, 2014 ging es dann doch los, am Ende war alles zehn Jahre später fertig, nur noch nicht ganz. Dafür aber war es doppelt so teuer geworden.

Klimaschutz im Space Race


Für die EU, die im neuen space race versucht, mit Propangasraketen und Kerzenwachsgeschosse klimafreundliche Alternativen zu den Riesenraumschiffen der mond- und marssüchtigen Amerikaner zu entwickeln, war das ein schöner Erfolg. Die Erfindung  der Ariane 6, eines Nostalgienachbaus des Aggregats 4 von 1942, gelang zwar im ersten Anlauf nicht. Aber angesichts absehbarer weiterer Verzögerungen bei Iris2 besteht noch kein dringender Bedarf an besonders teuren Transportkapazitäten. 

Erstmal muss die schnittig "Spacerise" genannte Aufbaubauorganisation der All-EU in Gang kommen. Mit SES, Eutelsat und Hispasat hat die EU-Kommission den Zuschlag für den Bau, den Einsatz und den Betrieb der geplanten Satellitenkonstellation für hochverfügbares Breitband-Internet an die Firmen vergeben, die ihn am Ende noch hatten haben wollen. Airbus war ausgestiegen, auch Firmen wie Thales Alenia Space, die Bremer Raumfahrtfirma OHB, Telespazio, Deutsche Telekom, Orange wollen nur noch aus Nachauftragnehmer mitmachen.

Für Europa ist das pfeilschnell


Der Zeitplan ist ehrgeizig, gemessen am Anspruch europäischer Projekte. In nur fünf Jahren soll das System entwickelt, die Satelliten konstruiert, gebaut und das gesamte System samt Bodenstation in Betrieb genommen werden, um "staatliche Dienste bereitzustellen und gleichzeitig kommerzielle Services" zu ermöglichen. 

Aus den sechs Milliarden, die es ursprünglich mal kosten sollten, sind zwischenzeitlich zwölf geworden, ohne laufende Betriebskosten. Wer das dann bezahlen soll, ist noch nicht absehbar. Doch erfahrungsgemäß, nirgendwo wissen sie das besser als bei der EU-Kommission, tauchen die nötigen Mittel am Ende immer auf, wenn erst einmal eine Aufgabe zur Pflicht erhoben wurde.

3 Kommentare:

Trumpeltier hat gesagt…

Egal, ob nun primär zur militärischen Nutzung für den nächsten Blitzkrieg gegen Russland, oder nur zum Vergnügen kleinhirniger Handyscreenwischer ... deutsche Satelliten werden voraussichtlich genauso perfekt arbeiten wie der Rest unserer digitalisierten Infrastruktur, denn der nächste Blackout kommt garantiert auch uns bald besuchen.

Und dann? Sobald Trinkwasser- und Nahrungsversorgung enden, aber Millionen weiter danach gieren, wird jede Kurbelradioinfo überflüssig, denn von Durchhalteparolen kann niemand überleben.

Das liegt daran, dass Religion, Hautfarbe und Geschlecht in Quoten-Buntschland inzwischen wichtiger als Bildung und Fachkenntnisse sind. Dafür hat die Sensibilität schnell beleidigter Schwachköpfe aber ein bisher ungeahntes Rekordniveau erreicht und sorgt für weitere 1000jährige Vollbeschäftigung bei der deutschen Justiz, obwohl der Anzeigenhauptmeister in Frühtrente gegangen ist.

Früher nannte man hochfliegende Schnapsideen der Schildbürger Luftschlösser oder Traumtänzerpaläste. Durchsage: Der kleine Michel möchte von Mutti in der Kaufhaus-Spielecke abgeholt werden.

Anonym hat gesagt…

Mal schauen, was Chatgpt sagt. Ist nicht 100% verlässlich, aber wie ein echter Journalist prüfe ich nie was gegen.
Starlink hat sich von einem ambitionierten Projekt zu einem finanziell erfolgreichen Geschäftsbereich entwickelt. Mit einem prognostizierten Umsatz von 11,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 und einem positiven freien Cashflow ist Starlink nicht nur profitabel, sondern auch ein zentraler Wachstumsmotor für SpaceX.

Innovationen umsetzen und damit Geld verdienen geht gegen alles, wofür die EU steht.

Anonym hat gesagt…

https://journalistenwatch.com/2025/04/30/jetzt-hat-sie-den-deutschen-pass-und-kann-loslegen-wenn-ich-deutsche-pass-hab-mach-ich-euch-alle-fertig/