Dienstag, 26. Januar 2010

Ritterschlag für Deutschland

Wenn nichts mehr geht, spannt sie sich selbst vor den Karren, ohne sich zu schonen. Dann entwirft Angela Merkel, die ostdeutsche Protestantin aus dem westdeutschen Pfarrhaushalt, über Nacht eine "völlig neue Afghanistan-Strategie" wie heute oder sie senkt die Steuern, um die Einnahmen zu erhöhen. Das Volk liegt der Feldherrin mit dem Händchen für Finanzangelegenheiten darob dankbar zu Füßen, die "Physikerin" (Der Spiegel) ist längst beliebter als Helmut Kohl kurz vor seiner Abwahl und sie wird selbst in Bayern höher geachtet als Erich Honecker und Erich Mielke zusammen.

Auch weltweit macht Merkel Furore. Als Retterin der seit 60 Jahren beständig steigenden Eisbären-Population stellte sie sich eigenhändig vor Fernsehkameras, ohne sich um die Kälte am Polarkreis zu kümmern. Sie allein hätte auch den Klima-Gipfel in Kopenhagen beinahe zu einem Erfolg erklärt, wurde allerdings von übelmeinenden Kommentatoren ausgebremst. Auch ein Verdienst der Volkskanzlerin: Die viel zu eng geschnittene Pokemon-Jacke, die sie beharrlich trägt, wäre schon längst aus allen Kleiderschränken verschwunden, würde Angela Merkel sie nicht störrisch weiter anziehen, um anderen wegen dieser abseitigen modischen Vorliebe belächelten Frauen so Mut zu machen.

Ein Ritterschlag für ganz Deutschland ist die Ehrung, die entgegenzunehmen Angela Merkel sich in den vergangenen Tagen in Stockholm aufhielt. Die erstmals vergebene Auszeichnung "Hero of the World" trage sie mit besonderem Stolz, erklärte Merkel, während Menschen weltweit spontan auf die Straße gingen, um ihre Sympathie für die oft so herb wirkende CDU-Chefin zu bekunden, wie die Dokumentation des schwedischen Kanals Tackfilm zeigt.

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