Montag, 9. Juni 2014

Spiegel: Der rechte Weg zum Frieden

Immer wieder montags ist er da, in tausenden von Städten und Dörfern, in denen hunderttausende ihm arglos folgen. Doch jetzt gibt es einen ungeheuerlichen Verdacht: Handelt es sich bei dem von einem früheren Leutnant der Wehrmacht und Träger des Eisernen Kreuzes ins Leben gerufenen allwöchentlichen Budenzauber um eine von neurechten Verschwörungstheoretikern betriebenes Blatt? Glaubt die “Montags-Meute”, die jede Woche über ein neues Thema herfällt und der Bevölkerung damit Erklärung und Ziel liefert, etwa an “abstruse Monstertheorien”?

Auffallend: Bei der Berichterstattung über aktuelle Zeitphänomene geht es oft gegen ein sorgfältig ziseliertes Feindbild: die gesellschaftlichen Eliten der Welt. Dann wird aus zwei erfolgreich wirtschaftenden Familien ein "Geldadel" oder aber auch eine "Bankendynastie", der mehr oder weniger subtil unterstellt wird, an den Krisen der Welt zu verdienen.

Die derzeit so populäre Wut auf Führungseliten in Politik, Wirtschaft und Medien, gemischt mit dem schlechten Gewissen vieler Menschen wegen des moralischen Versagens westlicher Nationen im „Krieg gegen den Terror“, begleitet von Kriegsangst, Verschwörungstheorien und einem Schuss Bewegungshype: Fertig ist der Cocktail, der gerade all jene besoffen macht, die sich allzu aufgeklärt fühlen - das ist das Rezept des "Spiegel".

Eine gefährliche Mischung, wie die Medienkritikerin Anetta Kahane feststellt. Man sehe hier eine "seltsame Allianz aus Rechten und Linken, die aktuell Medienseiten im Internet mit Hass-Einträgen überflute. Versteckten und offenen Antisemitismus inbegriffen, denn natürlich ist die Kritik an Familien wie den Rockefellers oder den Rothschilds genau das: "Sie bestreitet jegliche Handlungsmöglichkeit des Volkes,weil fremde Mächte alles steuern. Und sie ist antisemitisch."

Kahane, als IM Victoria einst selbst in der Friedensbewegung tätig, geht es dabei "gar nicht um den Antisemitismus selbst, sondern um ein Denksystem, das Demokratie für Betrug hält". Wenn das „Weltjudentum“ und das amerikanische Zentralbanksystem FED es vermögen, "aus Ikea-Möbeln Strahlenwaffen zu basteln, weshalb sollten sie dann nicht auch verantwortlich sein für alle Kriege dieser Welt?"

Kahane fordert auf, "diese Spinner nicht unterschätzen". Der "Montagsspuk", wie die ehemals im Ministeriums für Staatssicherheit engagierte Medienkritikerin den "Spiegel" nennt, verbreite "unter dem Banner der Friedensliebe für Russland Hass", ein "Mischmasch aus Klassenkampf, Euroskepsis, Nationalismus, Paranoia und Verschwörungsideen über 9/11, Islamhass und Antisemitismus" sei dabei, die Kioske und Bahnhofsbuchhandlungen zu erobern.

Kriegshetze, verpackt als trockene Strategieübung, dazu die Verbreitung einer Ideologie eines modernen antisemitischen Pessimismus, der nach neuer Erkenntnissen von Kahane "so widersinnig wie gefährlich ist", weil "für antiwestliche Verschwörungstheorien und Demokratieverachtung" weit mehr Menschen empfänglich seien "als die Summe der Irren", die den "Spiegel" kaufen.

Wir sind gewarnt. Wehe dem, der später sagt, er habe nichts gewusst.

5 Kommentare:

Volker hat gesagt…

Natürlich ist auch böser Wille eine Triebkraft. Man möchte den führenden GenossInnen und deren Sprachrohren jeden Tag die Fresse polieren.
Aber auch ohne bösen Willen drängen sich die Parallelen auf. Im konkreten Fall das mit dem schaffendem und raffendem Kapital.

Anonym hat gesagt…

Die Motoren der Gehirnwäsche zeigen immer öfter massive Zündaussetzer.

Anonym hat gesagt…

ich guck "shooter" bei Proll TV

Anonym hat gesagt…

https://www.google.de/search?q=IM+Victoria+%3D+Anetta+Kahane+von+der+Amadeu+Antonio+Stiftung&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=8z-WU9HZHMaN0AX53oDIAQ&ved=0CAcQ_AUoAg&biw=1024&bih=677

Anonym hat gesagt…

ich hab "shhoter auf video .

guck ich gleich nochmal