Freitag, 29. Juni 2007

Ein Volk, ein Staat, zwei Führer



Weil Australier, Bulgaren Argentinier, Schweden und wohl auch Südkoreaner planen, demnächst mit ihren Heeren in Afrika einzufallen, ist der libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi vor dem Gipfeltreffen der Afrikanischen Union mit der Idee vorgeprescht, eine afrikanische Armee von zwei Millionen Soldaten zu gründen.

Dieses Heer könnte ein Schritt zur Schaffung der Vereinigten Staaten von Afrika sein, so Gaddafi. "Eine einzige afrikanische Regierung, eine einzige afrikanische Armee, um Afrika mit einer Truppenstärke von zwei Millionen Mann zu verteidigen. Eine Währung, ein Pass. Accra muss diese Botschaft hören", sagte der in England ausgebildete Autokrat, der seit 38 Jahren regiert.

Erste Schritte zur Einigung des Kontinents solle die Afrikanische Union schon beim anstehenden Gipfel beschließen. Gaddafi, der 1999 zugab, dass Libyens am Anschlag auf Pan-American-Flug 103 über der schottischen Stadt Lockerbie beteiligt war, hält eine gemeinsame Regierung für ganz Afrika für das "einzige Mittel, die Unabhängigkeit des Kontinents, politische und wirtschaftliche Freiheit sowie Fortschritt und Entwicklung zu sichern", heißt es in einer Erklärung, die neben ihm auch Simbabwes Staatschef Robert Mugabe unterschrieben hat, gegen den zur Zeit in Europa en Einreiseverbot besteht, weil er für massive Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht wird.

Mugabe, ein überzeugter Marxist, hält Homosexualität für "unnatürlich" und „unafrikanisch“, startete Anfang der 90er einen Kreig gegen den benachbarten Kongo und schaffte es in den letzten paar Jahren, etwa 1,5 Millionen seiner Landsleute verhungern und an Krankheiten sterben zu lassen.

Derzeit beträgt die Inflationsrate in Simbabwe stolze 4.500 Prozent, die in Libyen 2,5 Prozent. In Simbabwe sind 80 Prozent der Bevölkerung arbeitslos, in Libyen 30. Naheliegend, dass Staatsmänner mit solchen Problemen zuerst einmal daran denken, eine Armee zu gründen, um das eigene Jammertal gegen Invasoren verteidigen zu können.

1 Kommentar:

Eisenschwein hat gesagt…

faschisten und folkloristen - eine unheilige allianz. vor allem, weil bestimmt niemand die frage beantworten kann: warum sollte afrika eigentlich verteidigt werden? die meisten länder müssten doch um eroberung durch den westen betteln. und angst, dass nordkorea einmarschiert, müssen mugabe etc. doch sicherlich nicht haben.