Freitag, 12. Juni 2009

Wofür wir gern werben: Sonnenschein

Der Klimawandel macht den Frühling zum Winter, die einst berechtigte Hoffnung auf einen "Sommer, wie er früher einmal war" (Rudi Carell) zum bloßen Bangen und hoffnungslosen Harren. Aber "jeden Tag geschehen schöne DInge", sagt uns Google, die große Alleswissenmaschine. Ohne zu verraten, weshalb DInge mit großem "I" geschrieben werden muss. Sind es nicht nur schöne DInge, die das geschehen, sondern gar große? Hat sich die Maschinenintelligenz vertippt? Ist der Druckfehlerteufel, dem wir hier immer wieder ein feuchtes, warmes Biotop bieten, auf dass er die harten kalten Zeiten überlebt, in denen die "Schere zwischen Arm und Reich" (Franz Müntefering) jeden Tag weiter und weiter aufklafft, auch bei Google und bei The Sunshinezu Hause?

Es bleibt zu klären, aber jetzt, wo wir es klären wollen, ist die Sonne schonwieder hinter dem Dunkel der Nacht verschwunden. "Sie wollen nur gefunden werden", höhnte Google eben noch. Aber kaum wollen wir suchen gehen, hat der Netzmoloch, beim Vertippen ertappt, ein neues Werbebanner an die Stelle gestellt: "Bestseller als Downloads - Gratis-Buchzusammenfassungen zum Herunterladen. Und vieles mehr."

Buchzusammenfassungen. Ein Lesegenuß. Dafür werben wir nun wirklich gern.

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