Sonntag, 26. Juli 2009

Ende einer Dienstfahrt

Claudia Roth, das berichtete das ZDF im Rahmen seiner demokratiestärkenden Enthüllungssendung "Wahlwatching - Politiker drei Tage auf Urlaub im wahren Leben", fährt einen schmucken Audi, der auf hundert Kilometer Strecke vier Quadratmeter Regenwald rettet. Ulla Schmidt hingegen hat sich für einen Dienstwagen entschieden, von dem sie sich auch nicht mehr trennen mag: Bis in den Urlaub im 2386 Kilometer von Berlin entfernen Alicante nahm die pflichtbewusste Gesundheitsministerin das Wägelchen mit, um dort dienstliche Termin wahrnehmen zu können.

Schmidt selbst flog ins von der Schweinegrippe gebeutelte Iberien, ihr Fahrer, der mit dem Auto nicht ins Flugzeug passte, fuhr hinterher. Für private Termine im Urlaub, teilte eine Sprecherin des Ministeriums der "Bild" mit, nutze Ulla Schmidt einen Mietwagen, nur in "Einzelfällen" habe sie sich auch privat von ihrem Fahrer chauffieren lassen.

Wird nicht mehr vorkommen: Inzwischen ist die S-Klasse-Limousine von dreisten Dieben entwendet worden. Der Fahrer werde nun zu Fuß, mit dem Bus oder im Handgepäck der Ministerin mit der Flugbereitschaft der Bundeswehr zurückkehren, die bereits einen Notfall-Airbus nach Spanien geschickt habe, um die vom Verhalten der spanischen Gastgebern entttäuschte deutsche Delegation zu evakuieren, verlautbarte aus mit dem Diebstahl vertrauten Kreisen. Zugleich wurde die Kritik an der Dienstfahrt der Gesundheitsreformerin in den Süden zurückwiesen. Rechnungen, nach denen Fahrer und Auto 5000 Kilometer hätten zurücklegen müssen, nur damit Ulla Schmidt keinen örtlichen Fahrdienst in Anspruch nehmen müsse, seien "schon rein rechnerisch falsch": "Nach dem Wegfall der Rückfahrtstrecke bleibt es für den Steuerzahler bei den 2386 Kilometern, die auf der Hinfahrt anfielen."

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

verkommen und verwahrlost

derherold hat gesagt…

Es gab (oder gibt ?) eine Aufstellung, welche Spitzenpolitiker, welches Auto fahren.

Der Gedanke, daß "wenn Frauen regieren", Bescheidenheit und Umweltschutz bevorzugt werden, scheint nicht so ganz richtig zu sein: "die neue S-Klasse" (s. Setlur) ist wohl der Frauenliebling.

binladenhüter hat gesagt…

verkommen und vergehen, so läufts. ein kommen und gehen, geben und nehmen, ying und yang, wie der dichter mal sagte.

am besten fand ich die roth, wie sie die farbe ihrer umgebung annahm, ohne rot zu werden. selbst die sache mit dem ökowegwerfgeschirr hatte sie nach fünf minuten vergessen, nachdem die kneipersfamilie ihr gesagt hatte, dass das zu teuer würde. achja und: die arbeit hat sie nicht erfunden

Anonym hat gesagt…

Spitzenpolitiker brauchen diese umweltschädlichen(was fürn Quatsch!) Autos, im nimmermüden Bestreben, die Wankelmütigen zu bekehren und die Eisbären zu retten. Oder erwartet jemand im Ernst, dass der Gabriel nach Grönland radelt, um die Gletscher wieder anzukleben? Na bitte.