Sonntag, 13. September 2009

Angst statt Freiheit

Ja, so macht der Staat Gurkensalat, um mal einen alten Spruch abzuwandeln, den Revolutionsromantiker auf den Lippen führten, als Polizistn noch Schirmmützen trugen und Knüppel aus Holz verwendeten. Heute nehmen sie, wie das Fefe-Video zeigt, einfach die Faust.

13 Kommentare:

Beobachter hat gesagt…

Guten morgen PPQ,

ich beobachte, daß auf Demonstration gerne mal zugeschlagen wird von der Polizeiseite her, da sie in diesen Situationen anscheinend Immunität besitzen und sich was trauen. Die Demonstranten sind friedlich, werden dennoch geschlagen, ich kann nicht beurteilen ob dies dann der richtige Weg ist.

Aber auf der Straße, an einem normalen Tag wirken Polizisten wie Dick und Doof, sehen auch so aus, haben Angst laufen weg, in den Situationen wo es den Bürger zu beschützen geht, welcher sich nicht selbst helfen kann. So bleibt der Bürger der Dumme, alleingelassene, welcher der FEIND des Staates ist, ob er gut oder böse sei, es wird ihm zuwider gehandelt, ist er für Frieden, wird er geschlagen, ist er Kriminell, läuft man vor ihm weg.

Das Ziel was bald folgt immer schön an der Agenda entlang, heißt, mehr Polizei. Ein Prozent wird nicht mehr reichen, wird es dann heißen und alle sagen wieder jaja recht haben sie. In ein paar Jahren haben wir dann 20% Polizei/Militär 70 % Bürger und 10 % Regierung. Regierung zum lenken, Polizei/ Militär zum Ruhighalten der Bürger. Und wer nicht will wird verprügelt oder weggesperrt, und wer mitmacht merkt eh nichts mehr.

Ein Hoch auf das was kommen wird.

Mein Ratschlag:
Habt keine Angst, lernt kämpfen, nicht für rechts oder links oder Öko, das sind regierungsgesteuerte Gruppen wo die Mitläufer nichts mehr merken. Kämpft für eich für eure Familie, für Freiheit und Zukunft.

Grüé vom Beobachter

vakna hat gesagt…

Ach Gottchen, welche Aufregung, nur weil die Bullerei mal zurückschlägt und sich nicht vorführen läßt. Die Verzweiflung, daß sich die Polizei durchsetzt und nicht wie üblich kneift, war ja förmlich greifbar, der Versuch, so viele Autonummern wie möglich zu filmen, wirkte fast verzweifelt.

Wenn ein Polizist sagt, daß du da nicht sein sollst/langgehen kannst, dann ist das eben zu dieser Zeit mal so (wenn er weg ist kannst du ja wieder). Da wird nicht diskutiert, dafür hat er keine Zeit und auch keine Nerven.
Zudem ist die Aufstellung bekannt: Vorne diskutieren ein paar, dahinter wird aus der Masse heraus provoziert und abseits stehen Heerscharen mit Videokameras und Handys, um alles zu filmen.

Interessant ist es auch, mit welchen Leuten die Polizei die größten Probleme bei Demonstrationen hat: Linksextreme. Sei es alleine oder mit anderen Linken, in deren Demonstrationszug sie immer wieder abtauchen können.

Und flankiert wird das alles von "Journalisten", die parteiisch berichten.

ppq hat gesagt…

sorry, aber was der typ da auch geagt haben mag: niemand hat in deutschland irgendeinem polizisten jemals das recht zugestanden, mit der faust zuzuschlagen. und genau das tut der eine bulle hier deutlich sichtbar

VolkerStramm hat gesagt…

Du hast Recht, PPQ. Wir haben die Polizei nicht ermächtigt, den Bürgern auf die Fresse zu hauen.
Es gibt auch auch einen anderen Aspekt; Vakna hat ihn genannt.

Demonstrationen in Deutschland verlaufen oft gewalttätig.
Im Februar haben die Schlägerkommandos der Antifa-SA in Dresden gewütet.
Letztes Wochenende in Dortmund.
Dieses Wochenende in Hamburg
Usw. usf.
Und jedes Mal wenn ein Polizeier wagt einen Kulturbereicherer bei der Begehung von Straftaten zu hindern, ist er sofort ein Nazi und kriegt ein Verfahren an den Hals.

Kann verstehen, dass dort irgendwann die Nerven blank liegen.

Und die Wahrheit ist auch, dass man ja nicht unbedingt dort gehen muss, wo die Randale zu erwarten ist. Es gibt nun mal jede Menge Experten, die (irgendwie muss man ja seiner Existenz Bedeutung geben, wenn auch nur als Opfer) ganz scharf drauf sind in den Club der Opfer aufgenommen zu werden.
.
Das entschuldigt natürlich nicht alles.
Z.B. war der Polizistenmord von Heldrungen ein Verbrechen. Und dass die Justiz eine Bestrafung der Täter vereitelt hat ist für den Rechtsstaat eine Katastrophe (nur so am Rande, dass nicht der Eindruck entsteht hier spräche ein Gutmensch).

VolkerStramm hat gesagt…

Habe gerade auf die Blogroll geklickt:
http://fact-fiction.net/?p=2884

Gehört zwar nur mittelbar, aber eben auch dazu

ppq hat gesagt…

alles richtig. aber seht ihr in dem video irgendwo einen tätlichen übergriff, gegen den der beamte sich wehren muss?

vakna hat gesagt…

"...niemand hat in deutschland irgendeinem polizisten jemals das recht zugestanden, mit der faust zuzuschlagen..."

Och, es gab Zeiten, da war das (und mehr) kein Grund zur Aufregung. Nicht, daß ich mir diese Zeiten zurückwünsche, aber was man heutzutage mit den Polizisten macht ist nicht mehr normal. Egal was sie machen, es ist falsch.
Ihre erste Aufgabe ist es, Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten, also genau das, was viele als Demonstranten auftretende Krawallmacher genau nicht wollen.

Ich gestehe, daß ich in Sachen Polizei vorbelastet bin, ich hatte dienstlich Kontakt mit Polizei und Justiz, privat kenne ich einige Polizisten. Was ich da gehört und teilweise erlebt habe, hat (zusammen mit den Erlebnissen in einem "linken" Stadtviertel) nicht unmaßgeblich zu meiner politischen Konditionierung beigetragen.

Wenn ich jetzt sehe, daß ein Polizist bei einer Demo zuschlägt, gehe ich erstmal davon aus, daß er schon einen Grund dafür hatte und außerdem den Richtigen getroffen hat.

vakna hat gesagt…

"...alles richtig. aber seht ihr in dem video irgendwo einen tätlichen übergriff, gegen den der beamte sich wehren muss?"

Wann fängt denn Gewalt an?
Wenn ich mich neben jemanden stelle und ihm mit aller Kraft ins Ohr schreie, oder mit einer Trillerpfeife einen Tinnitus auslöse, bin ich dann Gewalttäter oder nicht? Denn geschlagen, gestochen oder gar geschossen habe ich ja nicht.

Was ich sehe ist, daß der Fahrradfahrer statt wegzuradeln irgendetwas diskutiert und die Polizisten ständig von einer Menge bedrängt werden. Was da passiert sieht man nicht, vielleicht hat ja sogar jemand versucht, einem Polizisten die Dienstwaffe zu klauen (wäre nicht das erste Mal). Polizisten bei der Ausübung ihres Dienstes zu behindern ist übrigens eine Straftat.

Das "Spiel" ist doch uralt:
Jemanden so lange provozieren, bis er zuschlägt und dann heulend mit einem "er hat angefangen!" die Wunden zeigen.
Und immer wieder fällt jemand drauf 'rein.

Anonym hat gesagt…

Also vakna, mag ja sein, dass du Dein Gehalt ähnlich verdienst, wie die Beamten dort.
Aber der Typ hat sich ganz normal die Nummer des einen Beamten geholt und war dann deutlich auf dem Weg weg vom Geschehen, als hinter Ihm ein andere Beamter herstürzte und ihn mit seinem Kameraden entsprechend behandelte.
Da gibt's nicht schönzureden. Und leider Alltag bei vielen Demo's, nur wird's da meist nicht filmisch festgehalten und die Geschlagenen werden am Ende als Gewalttäter verurteilt.

Die Anmerkung hat gesagt…

Das ist doch alles nicht das Problem. Das Problem ist doch, daß der Staat in Form der Polizei, bzw. der entsprechenden Gesetzgebung, das Recht auf Demonstrationsfreiheit ausgehebelt hat. Das gibt es nicht mehr. Heutzutage entscheiden Verwaltungsgerichte und Polizeibehörden wer, wann unter welchen Umständen und mit welchen Auflagen demonstrieren darf.

Mit Verlaub, die Polizei hat sich gefälligst rauszuhalten, wenn irgendwo irgendjemand tausende Leute einlädt. Das ist deren Demo.

Zitat:

"Wenn mich einer anfasst, dann schlage ich zurück - und wenn es ein Polizist ist, dann schlage ich zurück. Wenn ich demonstriere, dann übe ich ein Grundrecht aus, dann lasse ich mich nicht anfassen, von niemandem."

vakna hat gesagt…

"Wenn mich einer anfasst, dann schlage ich zurück - und wenn es ein Polizist ist, dann schlage ich zurück. Wenn ich demonstriere, dann übe ich ein Grundrecht aus, dann lasse ich mich nicht anfassen, von niemandem."


Wer sein Grundrecht auf Demonstration ausübt tangiert aber gleichzeitig einige Grundrechte anderer. Die muß man schon irgendwie in Einklang miteinander bringen, z.B. durch vorgeschrieben Routen und Zeiten.
Das kann man natürlich als Schikane ansehen. Besonders die Leute, die sowieso nur sich kennen, tun das gerne.

Alles in allem haben sie dabei immer noch Glück, auf eine weitgehend zahnlose deutsche Polizei zu treffen, in anderen Ländern trainieren Spezialeinheiten an Demonstranten. Man jammert sozusagen wieder mal auf hohem Niveau.

Die Anmerkung hat gesagt…

Das war ein Zitat und stammt nicht von mir.

Meine Erfahrung und Beobachtung besagt, da ich mich meistens mit Fotoapparat bei den prügelnden Bullen aufgehalten habe, der Anlaß für die Prügel ist schnell gefunden, aber höchst unwahrscheinilch eine Straftat gewesen. Auslöser war immer (!) die Polizei. Als Fotograf, der gewohnt ist, genau hinzuschauen, sieht man sowas eben.

Auch bei uns testet die Polizei ihre Einsatzkonzepte live und vor Ort mit richtigen Demonstranten.

Nur selten habe ich sie auf ihrem Kasernengelände üben sehen. Das passiert meistens vor den Castortransporten, da üben sie dann an Treckern, Hängern und LKW. Selten die schnöden Demos.

vakna hat gesagt…

Achso, du bist also einer der super-objektiven Fotografen. Ich habe meine eigene Erlebnisse und Bilder bei Demos gemacht, allerdings im "Hinterland". War sehr interessant.

Als Abschluß der Diskussion noch viele Videos von dem "armen Demostranten", der eine auf die Nase bekommen hat (Links siehe Kommentare):

http://fact-fiction.net/?p=2898

Mit so einem Arsch habe ich keinerlei Mitleid. Wer die Gefahr sucht, kommt drin um...