Mittwoch, 16. September 2009

Verbot der Woche: Boykott gegen Brasilien

Er ist der erfolgreichste DSDS-Sieger, hat Millionen Platten verkauft und den deutschen Boulevard-Medien Seiten gefüllt wie kaum ein anderer. Jetzt aber steht Mark Medlock, ein junger Künstler, an den sich kaum jemand erinnern kann, der schon einmal ein Lied von ihm gehört hat, vor einem Verbot durch den deutschen Verfassungsschutz.

Grund ist ein Ausflug Medlocks nach Brasilien, wo er wegen des in Deutschland klimawandelbedingt miserablen Sommers ein Video zu einem neuen Hit drehen musste. Nach ASngaben des Musikmagazins "Bild" "versprühe" Medlock im Film "mit seinem Sommersound gute Laune", er trage "witzigerweise sogar eine Jacke mit dem Gesicht von Dieter Bohlen". Das dicke Ende aber entsetzt alle Demokraten: "Nach knapp zwei Minuten sind im Video Medlocks Tänzer zu sehen, die sich ausgelassen vor einer Wand bewegen" - und an dieser Wand hänge ein Hakenkreuz!

Hilflos der Versuch von Medlock-Manager Volker Neumüller, die Verantwortung auf andere Länder und fremde Sitten abzuwälzen. Medlock habe, "natürlich keine Nazi-Symbole in seinem Video verwendet", sondern nur eine Kneipenwand in Rio, die von "internationalen Künstlern gestaltet" worden sei. Verwendung dabei habe auch die "Swastika" gefunden, bei der es sich um "ein sehr altes Symbol" handele, "das unter anderem im Hinduismus eine wichtige Rolle" spiele. Das Symbol sei vor allem in Indien verbreitet und dort auch nicht verboten.

Nach dem Hinweis aufmerksamer Blockwärter und Blockwärterinnen will Mark Medlock dennoch schnell handeln. "Wir werden die entsprechende Szene trotzdem aus dem Video nehmen“, kündigte sein Manager an. Die Verfassungsschutzbehörden haben allerdings inzwischen intern klargestellt, dass diese Maßnahme allein nicht ausreichen wird. Das Video kursiere in der verfassungsfeindlichen Version bereits "im rechtsfreien Raum Internet", die berühmt-berüchtigten "Falschen" applaudierten Gerüchten zufolge auch schon, nachdem sie durch die "Bild"-Zeitung vom Hakenkreuz-Hit erfahren hätten.

Konsequenz aus dem Fauxpas müsse deshalb entweder ein sofortiges Verbot von Mark Medlock sein oder aber dessen Bereitschaft zum kompletten Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Brasilien.

Vor einem solchen Schritt, der das südamerikanische Land international völlig isolieren würde, stünden vorerst aber bilaterale Gespräche auf höchster Ebene an, zu denen führende indische Hinduisten geladen werden sollen. Die Bundesregierung wolle darauf dringen, das Zeigen der vorgeblichen "Swastika" auch auf dem indischen Subkontinent als verfassungsfeindliche Tat unter Strafe zu stellen. Anderenfalls müsse vermutlich auch Indien mit den Konsequenzen leben: Man werde keine Mark-Medlock-CDs mehr in das asiatische Land exportieren und bislang ausgeführte Exemplare zurückverlangen.

5 Kommentare:

Eisenschwein hat gesagt…

da fehlt ein stück ...

Eisenschwein hat gesagt…

jetzt nicht mehr, oh "indischische" gottheit.

Anonym hat gesagt…

Ich hab den Link mal an Sony
(Medlocks Plattenfirma) weitergeleitet.

Übrigens, wenn man schon eine Quelle angibt, wie hier die BILD-Zeitung, dann muss auch so zitiert werden und nicht in Übertreibung ausarten.

Die Anmerkung hat gesagt…

Wo wird übertrieben ausgeartet?
Da möcht ich auch hin.

ppq hat gesagt…

anonym: danke, blockwart! kannst du ihn bitte auch noch an schäuble und die GEZ senden? wir haben da keine adressen