Mittwoch, 28. Oktober 2009

Bäh!

Eigentlich mag ich den deutschen Rolling Stone. Die obligate Mischung aus Bob Dylan-Verklärung und Stones-Verehrung nervt zwar hin und wieder, Listen wie die der 100 besten Beatles-Songs braucht kein Mensch. Doch ein Fundstück des Monats ist immer dabei, wenn die ebenso ältlichen wie elaborierten Redakteure ihre Plattenkiste sortieren. Und das aktuelle Gespräch zwischen Heinz Rudolf Kunze und Gunter Gabriel ist richtig klasse. Wer aber in einem Interview Michael Moore behaupten lässt, er habe noch nie eine Aktie besessen, ohne wenigstens kurz nachzufragen, ist entweder faul oder dumm oder nicht an der Wahrheit interessiert. Auch die Geringschätzung von "Manufacturing Dissent: Uncovering Michael Moore" mit Sentenzen wie "nichts davon ist neu, jedes Argument wurde bereits genannt" steht unter dringendem Ideologie-Verdacht. Der Popjournalismus steckt offenbar wirklich in der Krise.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Momentchen mal: "Der Autor Peter Schweizer...behauptet in seinem eben erschienenen Buch "Do As I Say (Not As I Do)" ..., daß Moore Aktien im Wert von mehreren Hunderttausend Dollar besitzt - ... darunter Boeing, Sonoco, Ford, General Electric, McDonald's und vor allem der Ölservice-Firma Halliburton.... Moore hat einen Teil dieser Aktien erworben, als sein Buch "Stupid White Men" erschien, das auch hierzulande ein Bestseller ist. Darin behauptete er wörtlich: "Ich habe nie auch nur eine einzige Aktie besessen"."

D.h. er hat erst das Buch geschrieben und dann die Aktien gekauft - insoweit wäre ihm erstmal rein mathematisch keine Lüge nachweisbar. Allerdings ist in dem Artikel nur von einem "Teil2 der Aktien die Rede. Was ist mit dem Rest?