Mittwoch, 11. August 2010

Das Bärtchen des Bösen

Es ist die Geschichte eines Mannes und seines einsamen Kampfes gegen Ausgrenzung und Verfolgung. Lutz Battke, von Beruf Schornsteinfeger, von Berufung Faschist, musste auf dem Altar seiner kruden Weltanschauung nach jahrelanger Verfolgung seinen Job als ehrenamtlicher Fußballtrainer opfern, nur weil er für die NPD im Kreisparlament des Burgenlandes sitzt. Eine Niederlage, die aus dem Lokalpolitiker mit dem Outfit eines Fußballers der 74er DDR-WM-Elf einen Märtyrer machen sollte, wie Battke selbst seiner beinahe verbotenen Partei erzählte. Er selbst sei nur die Backe, auf die der Staat schlage, gemeint aber sei die Partei, denn die sei keine "bedeutungslose und meist mit sich selbst beschäftigte Kleinpartei" mehr, sondern ein "nicht mehr zu ignorierender Faktor" und eine "ernstzunehmende politische Konkurrenz" im westlichsten der östlichen Bundesländer.

Das Jesus-Prinzip macht dem sachsen-anhaltischen Staatsfeind Nummer klein Hoffnung darauf, den seit Jahren währenden Niedergang der organisierten Rechten im Zusammenspiel mit den Regierungsparteien, Zivilcouragevereinen und Sportpolitik zu beenden. Lutz Battke, ein Mann mit den rechtsintellektuellen Kapazitäten eines handfesten Handwerkers, spürt, dass ihm die Gnade der Kreuzigung Sympathien einbringen wird, die ihm keine Plakatkampagne und keine jahrzehntelange Graswurzelarbeit in der Kommune je verschafft hätte. "Beim Versuch, sich inhaltlich und argumentativ mit der NPD, mit ihrem Programm und ihren Zielen auseinander zu setzen, können diese Leute doch nur verlieren", fantasiert er eine NPD herbei, die es so gar nicht gibt. Woraus logisch folgt: Es "bleibt nur der Versuch, die NPD über ihre Protagonisten anzugreifen".

Battke, ein Mann auf dem Weg nach Golgatha, aufgebrochen, mit seinem Opfergang den Sieg zu ermöglichen. Doch diese Rechnung hat der 52-Jährige ohne den eigenen Anhang gemacht: Der nämlich, seit dem Tod seiner schwulen Ikonen Michael Kühnen und Johannes Bügner auf bierbäuchige Identifikationsfiguren wie Holger Apfel und Udo Pastörs zurückgeworfen, meldet jetzt lauthals Protest an gegen die Wahl des braunen Fegers zum Nachfolger des Führers und heutigen n-tv-Moderators Adolf Hitler.

Ein Dolchstoß der Heimatfront, der Verrat der Vertrauten im Moment der höchsten Gefahr. Es ist das Bärtchen des Bösen, das Lutz Battke unter der Nase trägt, das die gesamte deutsche Rechte, so sie extremistisch ist, aufschreien lässt. "Das kaputte Bärtchen ist jetzt ein Witz, oder?", kritisiert ein Gefolgsmann des Burgenland-Führers. "Mit Vokuhila und Führerbärtchen sieht der so aus als hätte er in Lichtenhagen ein Deutschland-Trikot getragen", empört sich in anderer.

Jetzt, wo sich die rechten Reihen wie ein Mann schließen müssten, herrscht Zwist im rechten Lager, ausgelöst von Nackentolle und Nasenbart. "Der Typ ist echt die Härte. So einer für die NPD in den Landtag und die Systemmedien haben wieder neue Munition für ihre Satiresendungen", analysiert ein Radikaler im Nazi-Board Altermedia, ein anderer schimpft: "Berufsverbot hat Lutze einzig wegen diesem lächerlichen Aussehen verdient. Was stellt sich die NPD da bloß nach vorne? Schaut mal ins Lexikon unter “Steilvorlage”, da ist bestimmt ein Bild von ihm drin". Damit hat die neue, intellektuelle Rechte ein Problem. "Der Typ sieht aus wie einer aus Manta-Manta oder so", nörgeln Faschistenkameraden aus der Anonymität des Internets, aber die Erklärung ist natürlich nahe: "Ich glaube, sein Friseur arbeitet für den Verfassungsschutz".

19 Kommentare:

nwr hat gesagt…

Angesichts des bestehenden Regierungspersonals in Sachsen-Anhalt könnte einer wie Battke tatsächlich Konkurrenz bedeuten.

Für das schlichte Volk möglicherweise der passende Tribun: Adolf Hitler und Achim Menzel in einer Person. Zudem ein kinderfreundlicher Glücksbringer.

Gepfärrlich, gepfärrlich!

vakna hat gesagt…

Mein Mitleid für Battke hält sich in engen Grenzen.
Wer nicht realisiert, daß die NPD ein VS-Honeypot ist, der nur zur Diffamierung und zur Sprengung "rechter" Parteien dient, sollte auf alle Fälle von fußballbegeisterten Kindern und eventuell auch von Schornsteinen ferngehalten werden.

Etwas mehr Mitleid habe ich mit ppq.
Daß es euch immer noch nicht gelingt, Faschismus und Nationalsozialismus auseinanderzuhalten mag noch angehen, daß ihr Nazis, also Sozialisten, als "rechts" einordnet, verzeihe ich euch weniger.

ppq hat gesagt…

verzeih bitte, wenn deine religiösen gefühle durch die synonymisierung von nazi mit faschist verletzt wurden.

aber auch wenn man im unbeirrten kampfe gegen das böse steht, ist das synonym im satzbau pflicht -aus meiner sicht darf man dabei, ja, man muss sogar, worte nach der bedeutung benutzen, die in den entsprechenden gesellschaftlichen kreisen usus ist. ich lehnte mich hier also zutraulich an an "keine fußbreit den faschisten" und bin dabei in guter gesellschaft mit der antifa wasserburg, dem pds-genossen porsch und ernst busch.

rechts ist übrigens alles, was nicht links ist. also alle außer der linken, logisch

derherold hat gesagt…

Na ja, daß es irgendeine Partei geben soll, bei der der Verfassungsschutz kein "Engagement pflegt", wage ich zu bezweifeln.

... ansonsten springen auch gerne Springer und Beraterverträge anbietende Automobil- und Energiekonzerne oder gleich die DAF (deutsch-amerikanisch Freundschaft) ein, um ganz legal den Beinahe-Revolutionären Karriere&Kohle zukommen zu lassen.

Ich bin vielleicht nicht der größte Experte aber ich halte die "Unaussprechlichen" zwar für amtlich durchsetzt aber noch für die eigenständigste polit. Organisation "da draußen auf dem Flügel".

Ansonsten, "was" soll denn durch die NPD "diffamiert" oder gar "gesprengt" werden ? Da ist doch nichts.

Wer im Ernst glaubt, der "Pesthauch der NPD" würde eine sonst mögliche "rechte Alternative" verhindern, ist DOOF.

waulmurf hat gesagt…

Jo, was manche vereinzelte Stimmen phantasievoll mit "Rechts" à la Kuehnelt-Leddihn (allein so einen Namen zu buchstabieren ist ja schon eine Zumutung ;) meinen, findet doch in der öffentlichen Wahrnehmung überhaupt nicht statt.

vakna hat gesagt…

@derherold:

Alles was die NPD anfaßt wird wie weiland bei König Midas zwar nicht zu Gold aber doch zu Scheiße.

Man schmeißt sich an mehr oder weniger rechte Splitterparteien heran, schmiedet Wahlbündnisse und läßt sie platzen. Was beim Durchschnittsbeobachter hängen bleibt ist, daß diese Partei "irgendwie Nazi" ist.

Oder im Vorstand eines PRO-Wahlbündnisses taucht jemand auf, der vor Jahren mal in der NPD war, was dem Wahlbündnis wie Hundekacke am Schuh klebt und in hundert Jahren noch vorgeholt wird, um dieses Wahlbündnis schlechtzumachen.

Wer glaubt, daß so etwas keine Auswirkungen auf die Gründung einer rechten (im Sinne von konservativen) Partei hat, ist wirklich DOOF.

Man kann einer (noch zu gründenden) konservativen Partei nur raten, sich gut gegen ex-NPD-Mitglieder (oder besser noch gegen ex-Mitglieder aller extremistischen Parteien) abzuschotten.

nwr hat gesagt…

@vakna:
Auch ohne NPD-Pesthauch kann man sich anderer Mittel der Stigmatisierung bedienen, alles nur eine Frage der psychischen Konditionierung der Masse via Rundfunk.

"Man gebe mir sechs Zeilen, geschrieben von dem redlichsten Menschen, und ich werde darin etwas finden, um ihn aufhängen zu lassen."
Armand-Jean I. du Plessis de Richelieu, genannt vor allem Kardinal Richelieu, (* 9. September 1585 auf Schloss Richelieu, Dépt. Indre-et-Loire; † 4. Dezember 1642 in Paris); maßgeblicher Berater und Minister Ludwigs XIII.

ppq hat gesagt…

der satz ist schön. der zeigt die ganze vergeblichkeit jeglichen bemühens, in einer schmutzigen welt sauber zu bleiben.

die säue haben den ganzen spaß, so sieht es aus.

derherold hat gesagt…

@vakna, Gott erhalte ihnen Ihre Gutmütigkeit.

Jede "Gruppierung" rechts von der CDU wird mit sämtlichen Geheimdienst- und Medienmethoden behandelt. Der "masterplan" ist, die CDU kulturell nach links zu verschieben - was sie aber nicht kann, wenn "da draußen auf dem Flügel" irgendetwas an die 5%-Marke heranreicht.

Der "Durchschnittsbeobachter" ist mit Geld, Sex und Drogen ruhiggestellt. Papa redet mittlerweile wie Mutti.

derherold hat gesagt…

Ah ... das ist selbstverständlich falsch:
Der Durchschnitssbeobachter ist ZUFRIEDENGESTELLT.

Andererseits hat der "Kampf gegen Rechts" auch komische Züge: Z.B. wie der Öffentliche Dienst mit ProDepp eine Clownstruppe installiert hat.

vakna hat gesagt…

Danke fürs Mitgefühl, aber ich habe nicht behauptet, daß die Stigmatisierung via NPD die einzige Möglichkeit ist.
Sie ist lediglich die effektivste. Kaum Einsatz, große Wirkung.

VolkerStramm hat gesagt…

Die Panzerkröte sprach zur Schnecke
Du kommst ja gar nicht recht vom Flecke
Da sieh mal mich!
(Wilhelm Busch)

Das kommt mir in den Sinn, weil Du Battkes
"Beim Versuch, sich inhaltlich und argumentativ mit der NPD, mit ihrem Programm und ihren Zielen auseinander zu setzen, können diese Leute doch nur verlieren".
als Beleg für Battkes Übermut nimmst, weil er sich doch nur auf eine „fantasierte“ NPD bezieht.

Aber Battke hat Recht.
Es gibt natürlich keine tolle Programmatik der NPD oder alles übertrumpfende Intelligenz ihrer Führer. Trotzdem ist die NPD argumentativ unangreifbar. Nicht gegen ihrer Qualität – sondern wegen der Verkommenheit ihrer pseudo-demokratischen Widersacher.

Die von Asmussen initiierten und unter der Augen der Demokraten sowie der 1700 Mitglieder zählenden Bankenaufsicht Bafin hat die Gemeinschaft handgeschätzt 1.000.000.000.000€ (ich hoffe zwölf Nullen richtig abgezählt zu haben) gekostet.
ALLE sog. „Demokraten“ haben mitgemacht. Wie will dieses Gesindel sich argumentativ mit der NPD auseinandersetzen; mit einer Partei, die nicht nur nicht mitgemacht, sondern die Betrügereien von Anfang an kritisiert hat?.

Oder was wenn die NPD das Gespräch auf den Sachsensumpf lenkt? Da können die Regierungssprecher Honnigfort, Burger oder Schlottmann tausendstimmig und laut singen dass es den nicht gäbe – auf die Frage wann die Justiz gem. Legalitätsprinzip (§160 StPO) ein Ermittlungsverfahren gegen die Kinderficker des Bordell Jasmin eingeleitet hat, haben unsere sauberen Demokraten keine Antwort. Vermutlich war das „Kinderficken gegen rechts“.
Was werden die „Demokraten“ wohl sagen zur Frage, warum das Symbol der braunen Sozialisten (Hakenkreuz) verboten ist, jedoch das Symbol der roten Sozialisten (roter Stern) staatlich gefördert wird?

Wenn ich mich recht entsinne war es vor 6 Jahren das letzte mal, dass die „Demokraten“ sich nicht mit Baseballschläger, Brandflasche und Stahlrute, sondern verbal mit Nichtlinken auseinandergesetzt haben (Peter Glotz mit Udo Voigt bei „Was erlauben Strunz“). Das war vor den Billionenbetrügereien der Banken, vor der explosionsartig ausbreitenden und heute nicht mehr wegzulügenden Ausländerkriminalität – und vor der Gewaltverherrlichung des Kotzbrocken Jessen.

kein linker hat gesagt…

Nach Meinung der meisten Kommentatoren spielt sich die Zukunft also nur noch LINKS ab.
Weit gefehlt.
Wenn es soweit ist, kracht jeder Laden zusammen, nenne er sich nun UdSSR, DDR, Rote Khmer, kein fußbreit den faschisten, KPDML oder Eurabien.
Was die LINKInnen nie lernen, ist, dass sie gesamtgesellschaftlich IMMER eine kleine Minderheit bleiben werden.
Die LINKInnen können eine Gesellschaft nur majorisieren, solange die Zeit für Neues nicht gekommen ist.
In diesen historischen Zwischenphasen kann sich ein kahnescher Denunziantentypus prall ausleben.
Aber das Neue kommt ganz sicher und es wird nicht LINKS sein.

ppq hat gesagt…

um mal hinten anzufangen: das neue will ich gar nicht sehen, nein, keinesfalls.

zuletzt war da new labour, bei uns gasgerd schröder. das hat mir gereicht.

man muss sicher lernen, illusionslos zu leben, das ist soweit nie falsch. aber dass die npd keine angst haben muss vor einer inhaltlichen auseinandersetzung, weil sie moralisch usw. keineswegs. nein. bin ich anderer ansicht. inhalt gibt es doch da gar nicht, und der, der da ist, stimmt nicht mit den gegebenheiten überein.

dass das bei allen adneren mehr oder weniger auch der fall ist, stimmt sicher, aber dass der könig von wolkenkuckucksheim deshalb recht hat? da muss ich nur zur linken schauen und sehe: in der kollission mit der realität ist es das programm, das nachgibt.

der hinweis auf bankenrettung, krisendings usw. ist mit der großen zahl imposant, zutreffender wird er davon nicht. es gibt schlicht noch keine zahl dazu "was das alles wieder gekostet hat", letztlich wird es sogar nie eine geben, weil alles das, was da im nachhinein "gerettet" worden ist, im vorhinein das war, was hierzulande "aufschwung" hieß.

kurz gesagt: das ende der krise, die die schröderjahre überschattete, hatte schlicht damit zu tun, dass das draußen in der welt plötzlich ganz viele waren, die sich deutsche waren leisten konnten. warum sie das konnten? weil sie geld hatten. woher kam das geld? das haben wir ihnen geborgt. was hatten wir als sicherheit? verbriefungen und den glauben, dass die schon wissen, was sie tun. haben wir es gewusst?

nee, aber wir hätten können.

die rettung diente am ende dem zahlungsausgleich zwischen dem, was wir auf dem deckel hatten, und dem, was wir nicht bezahlen konnten. ein ponzi-scheme oder wie man hier sagt: pyramidenspiel, bei dem irgendwer am ende alle auszahlen muss, weil es die, die angefangen haben, nicht mehr können, und die, die mitmachten, nicht zugeben wollen, dass sie mitgemacht haben.

da ging es nicht um bankenrettung, sondern um die rettung des wirtschaftssystems als solches - da mir keine alternative art zu wirtschaften einfällt, die es mir gestattet, hier zu sitzen, warm, trocken, fußball im tv, bier zu füßen, computer online, auto vor der tür, essen im kühlschrank usw, usf bin ich damit hocheinverstanden.

ist wahrscheinlich seit schröders hartzreformen das vernünftigste investition, die deutsche politiker seit kohl 12 mrd-spende an gorbatschow zum kauf der ddr initiiert haben.

so, nun könnte ihr mich schlachten

ppq hat gesagt…

mir schrieb übrigens einer der mitautoren das battke-zitat

"Und was wäre denn, wenn ich meinem Gesprächspartner bei dieser beidseitig gewollten Gelegenheit mitteile, welche politischen Ansichten ich habe, warum ich sie habe und was ich von der derzeitigen Politik in Sachsen-Anhalt und Deutschland halte? Im Grunde genommen wird hier suggeriert, dass man nur noch von der Landesregierung erlaubte Meinungen haben darf und etwaige Abweichungen davon inzwischen Straftatbestände darstellen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Herren Hövelmann (Innenminister Sachsen Anhalts, Anm. d. Red.), Erben (Innenstaatssekretär, Anm. d. Red.) und Haseloff (CDU-Spitzenkandidat, Anm. d. Red.) dies gerne so hätten. Doch so funktioniert Demokratie nun einmal nicht."

mit dem hinweis, dass es nun wohl soweit sei - das böse hat recht.

genau das ist es in einem satz, was an diesem fall so bohrend falsch ist: dass das völlig richtig zu sein scheint.

Anonym hat gesagt…

Naja...netzmäßig steht es derzeit wohl 1:0

Kümmerling:

http://www.haseloff-kuemmert-sich.de/

mit Drei (3) (i.W. III) Kümmerungen in 2010

und bei den Voldemorts in Sachsen-Anhalt tut sich zumindest intenettlich was-die Seite hat was.

VolkerStramm hat gesagt…

In den 90ern war der Fall klar.
Meine beliebteste Tageszeitung war die Süddeutsche, die Zeitschrift der SPIEGEL.
BILD ... nein: BLÖD ging gar nicht.
Vorbei!
Diesen Urlaub war es das erste Mal (da tut´s noch weh), dass ich mich vor der Wahl gestellt SZ oder BLÖD - für die (wir sind ja sooo witzig) „Zeitung mit den großen Buchstaben“ entschieden habe.
Ich glaube nicht dass die BILD-Qualität in den letzten 10 Jahren besser geworden ist.
Aber die SZ, vormals (meine subjektive Meinung) eine interessante liberale Zeitung, ist zu einem roten Gossenblatt verkommen (oder war es schon immer und ich habe es nicht bemerkt?), der SPIEGEL allenfalls als Brechmittel tauglich.

Die inkrementellen Änderungen von Tag zu Tag sind ja sehr klein, kaum zu bemerken. Aber wehe man tritt einen Schritt zurück und der Blick auf das Gesamtbild wird frei. Dann sieht man das Ausmaß der Kontinentaldrift.

Als die NPD 2004 (oder so) in den sächsischen Landtag einzog, da habe ich noch gezittert vor Angst. Nazis an der Macht? Mir wird schlecht!
Vorbei!

Man muss wirklich keine gedanklichen Verrenkungen machen um festzustellen, dass die Quote (egal ob Frauen- oder Ausländer-) faschistisch ist.
Wer installiert in Deutschland diesen Dreck? Die NPD jedenfalls nicht.
Mediengleichschaltung ist eine Erfindung der Nazis.
Von wem wird die heute durchgesetzt? Von der NPD jedenfalls nicht.

Dann könnten wir noch über die Kehrbezirke der Schornsteinfeger reden. Oder auch nicht, ist ja eine Nebensache.

Aber die Jugendämter, diese faschistische Erfindung? Die sind keine Nebensache. Diese außerhalb des Gesetzes, des Rechtsweges und der demokratischen Kontrolle agierende kriminelle Vereinigung hat tausenden Menschen das Leben zerstört.
Und wer deckt die Jugendämter? Die NPD jedenfalls nicht.

Lest mal wie 1991 geschrieben wurde. Da hatten die Gewalttäter eine Nationalität und wurden ordentlich mit Unwertattributen („häßlichen Deutsche“, „Mob“, „deutsche Lumpenproleten“, „deutscher fremdenhassender Mob“) eingedeckt.
Vorbei!
Gewaltverbrecher haben schon lange keine Nationalität mehr. Es sind „junge Männer“. Manchmal solche aus dem sagenhaften (Australien? Bayern? Patagonien?) Südland. Kann jemand sagen wann die Medien Gewaltverbrecher „Lumpenproleten“, „Mob“ oder gar „häßlich“ nannten?
Eben.
Heute werden Verbrechen nicht mehr verurteilt, sondern „begründet“.

Es gibt welche, die sagen „kriminelle Ausländer raus!“
Und es gibt welche, die sagen ... nein: entscheiden: „Kriminelle Ausländer rein!“
Wer ist besser für Deutschland?
Ich meine, wenn in Berlin die ähem, ähem bei einem Anteil von 10% der Bevölkerung immerhin 90% der Knastinsassen stellen, da sollte man langsam Angst kriegen. Oder man heißt Körting!

Wer hat´s gesagt?
„Dabei betonte er mit aller Entschiedenheit, dass nicht die Sorge für das Wohl des Kindes in erster Linie ausschlaggebend sei, sondern das ethische Recht der Mutter auf das Kind"
Man könnte denken, es war der BGH. Aber das stimmt nicht. Der BGH entscheidet lediglich nach dieser Vorgabe. Gesagt hat´s ein anderer.
Man könnte auch denken, es war das Bundesverfassungsgericht. Aber das stimmt auch nicht. Das BVerfG entscheidet lediglich nach dieser Vorgabe.
Gesagt hat´s das Vorbild unserer sog. Demokraten.
Und nun erzähle mir jemand was von Nazis.

nwr hat gesagt…

@stramm:
Danke für den antiquierten SPEIGEL-Artikel über Hoywoy:

"Jetzt fließt ihnen der braune Dreck in Strömen heraus. Die letzten Bißsperren sind beseitigt. 'Ausländerfotze' brüllt einer."

Ich habe mich scheckig gelacht beim Lesen. Das ist ja besser als Titanic, Stürmer und EulenSPIEGEL zusammen.

derherold hat gesagt…

"Oder man heißt Körting!"

Es sind doch keine einzelnen Personen. Ihre (öffentlichkeitswirksamen) Aussagen sind das Ergebnis von Meinungen und Karrieren.

... daß sie vielleicht selbst nicht mehr unterscheiden können, was ihre eigene Überzeugung oder die Anpassung an DIE WAHRHEIT ist, spielt doch keine Rolle.

Gerade WEIL das Scheitern div. Politikkonzepte - nicht nur in der Einwanderungspolitik - so eklatant ist, müssen Propaganda und Repression zunehmen.

In den USA schrieb eine WSJ-Jurnalistin von der "zunehmenden Radikalisierung der pc". Es ist also nicht allein ein deutsches Phönomen. ;-)