Samstag, 28. Mai 2011

Tanz um den tödlichen Darmkeim

Nach nur einer Woche mit dem gefährlichen Darmkeim Ehec ist schon jeder 13,5 millionste Deutsche an der heimtückischen Bakterienerkrankung gestorben - vierhunderttausend Prozent mehr Opfer, als die Menschheitskatastrophe um den Reaktorgau im japanischen Futschikato in den vergangenen zwei Monaten gefordert hat. Eine Darmkeim-Apokalyse, die schlimmer ist als alles, was Deutschland in den letzten vier Tagen an grauenhaften Bedrohungen erlebt hat.

Im politischen Berlin wächst angesichts dieser Zahlen die Furcht, bei den anstehenden Landtagswahlen abgestraft zu werden. Nachdem schon vor dem Ausbruch von Ehec zuletzt kaum noch die Hälfte der Wahlbürger an die Urnen getreten waren, um ein machtvolles Bekenntnis zum Ausstieg aus Kohleenergie, Atomkraft und Afghanistankrieg abzugeben, drohe mit weiter steigenden Todesraten ein erneuter Rückgang der absoluten Wahlbeteiligung, warnte die Opposition. Die Bundesregierung sei gefordert, schnell umzusteuern und den "Menschen wieder Sicherheit zurückzugeben", wie der eher breitgewachsene SPD-Chef und amtierende Pop-Beauftragte der deutschen Arbeiterbewegung, Sigmar Gabriel, in einem anderen Zusammenhang anmerkte.

Doch Bundeskanzlerin Angela Merkel scheint diesmal entschlossen, schnell zu handeln. Die Zauderkanzlerin werde in der kommenden Woche eine Ethik-Kommission zum Totalausstieg vorstellen, hieß es in Regierungskreisen. Geplant sei eine Ausweitung des Atom-Moratoriums auf Gemüseverzehr, rohen Pazifikfisch und Gewürze unbekannter Herkunft. Erste Entseuchungstrupps (Foto oben) seien in den am schwersten von Ehec betroffenen Gebieten bereits im Einsatz. Am Mittwoch werde Merkel selbst aktiv werden: Gemeinsam mit ihren engsten Mitarbeitern will die CDU-Vorsitzende in einer Hausarztpraxis in ihrer lauschigen Heimatgemeinde im mecklenburgischen Hohenwalde Blut spenden. Nach Hohenwalde war Merkel bereits am Wochenende vom Personenschutz des Kanzleramtes wegen der steigenden Seuchengefahr evakuiert worden. Eine Live-Übertragung ihrer Blutspende soll später in der Sendung "Hart aber fair" (ohne Komma) als Aufzeichnung ausgestrahlt werden. Dabei werde sich Merkel erstmals auch zu ihrer eigenen Darmflora äußern.

8 Kommentare:

Volker hat gesagt…

Der Opfer des Fukujima-Super-GAU wurde mit einer Schweigeminute gedacht.
Wann kommt die Schweigeminute für die Opfer der spanischen Salatgurke?

ppq hat gesagt…

sobald die menschen massenhaft für ein sofortiges und für immer geltendes verzehrverbot für gurken auf die straße gehen!

Anonym hat gesagt…

Die schlimmste Befürchtung ist ja nach wie vor ein Blondienen-Massensterben, denn die Frage, was "Importgurken" sind, wird ja bekanntlich mit "die werden eingeführt" beantwortet. Und das mit solchermaßen verseuchten "Instrumenten". Für das Hinterladertum steht es auch nicht zum Besten. Da es sich bei dem "Erreger" (gemeint ist die Mikrobe) um Darmbewohner handelt, ist da erhöhte Verbreitungsgefahr angesagt.

ppq hat gesagt…

ihr seid zynisch. schlimm. bekennt euch doch lieber mal zu eurer verunsicherung!

Die Anmerkung hat gesagt…

Was mache ich eigentlich mit den per Flugzeug eingeschleppten spanischen Gurken?

Im Februar hatte ich doch auch so ein die Menschheit dahin raffendes Mysterium nebst ausführlicher Aushorchung durch das Gesundheitsamt, wo als Therapieempfehlung am Ende übrig blieb: Das scheißt sich von alleine wieder raus.

Ist das jetzt bei diesem Gegurke auch so?

Anonym hat gesagt…

Das tangiert uns alles nämlich nur noch perifer. Seit mit dem Fuck-u-Shima "F" die "erste allgemeine Verunsicherung" quasi paradigmatisch vorgeprägt wurde, kann uns die "zweite allegemeine Verunsicerung" nunmehro am "Mastdarm" vorbeigehen.

Donaufalterzeitung hat gesagt…

Die Kanzlerin kann noch so viel Faxen machen, BIO ist nun BÄHH. Und wir hoffen, dass es den Grünen schadet.

http://www.donaufalter-zeitung.de/friends/parser.php?artikel=479

Anonym hat gesagt…

Das Lüften der letzten Geheimnisse um der Kanzlerin Darmflora, könnte die Menschheit nachhaltig voranbringen. Insbesondere die forschung darüber, wie man solcherart Individuen im Frühchenstadium erkennt und verhindert. Wehret den Anfängen!