Freitag, 28. Dezember 2012

Klimaleugner dürfen weiterleben


Noch hatte gar keine deutsche Zeitung bemerken wollen, dass Richard Parncutt dabei war, nicht nur alle Klimaleugner weltweit, sondern auch den heiligen Papst in Rom für eine bessere Welt abschlachten zu lassen. Mit Massenmördern, die Millionen Leben in der Zukunft gefährden, müsse man leider so verfahren, hatte der Professor an der Uni von Graz in einem außerhalb von Deutschland vielbeachteten Vorschlag zur Verhinderung der Klimakatastrophe geschrieben.

Die Konsequenzen aber wurden dem Grazer Professor erst hinterher klar. Wer den Papst und alle Priester hinrichten lassen will, weil deren Weigerung, Kondome zuzulassen, Menschen tötet, tötet schließlich selbst Menschen. Und wer Klimaleugnung unter Todesstrafe stellt, riskiert selbst die Todesstrafe, wenn zu viele Leugner nicht vor lauter Angst mit der Leugnung aufhören.

Richard Parncutt hat es sich also anders überlegt. Statt weiter für die Todesstrafe für Klimaleugner zu kämpfen, entschuldigt sich der Klimagläubige jetzt in aller Form bei
allen, die sich von seinem ursprünglichen Text auf der Uni-Homepage angegriffen gefühlt haben. "I made claims that were incorrect and comparisons that were completely inappropriate, which I deeply regret", schreibt er in einer dritten überarbeiteten Version seines ursprünglichen Todesstrafentextes "Death penalty für global warming deniers?", die nur noch einige wenige Zeilen lang ist.

Statt zu betonen, dass die Rettung von Millionen künftiger Erdenbürger die Vernichtung unwerten Klimaleugnerlebens rechtfertige, dank er allen, die ihm ihren Ärger per Mail mitgeteilt hatten. Irgendwie sei er ja doch missverstanden worden: "I have always been opposed to the death penalty in all cases, and I have always supported the clear and consistent stand of Amnesty International on this issue. The death penalty is barbaric, racist, expensive, and is often applied by mistake."

Nach einer kurzen Schaffenspause, während der diese Ansicht für Klimaleugner nicht mehr gelten sollte, damit man die zum Besten der Menschheit wegmachen konnte, ist das nun wieder seine Ansicht.

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Der Herr Professor hatte womöglich noch folgenden genialen Hintergedanken: - Einige Millionen Leugner weniger auf dem Planeten bedeutet auch Millionen weniger Zeh_Oh_Zwo-Emittierer. Also nicht nur eine planetenweite Dekontamination von Lüge und Verblendung hin zu ethischer Antisepsis, sondern auch eine globale Ent-Karbondioxidierung. Mutter Erde hätte es ihm gewiss mit einem tiefen erleichterten Seufzer gedankt.

Anonym hat gesagt…

Er hätte nur einen anderen wahren Menschenfreund zitieren müssen:

„Ich liebe — Ich liebe doch alle — alle Menschen — Na ich liebe doch — Ich setze mich doch dafür ein.“
E. Mielke

ppq hat gesagt…

ich schätze, er hat angst vor den konsequenzen bekommen. wenn er mit seinen gesetzesvorschlägen einige millionen leugner zu tode gebracht hätte, wäre er ja nach seinen eigenen gesetzen schon vorher ein kandidat für die todesstrafe gewesen

Volker hat gesagt…

Eigentlich schade, dass dem so schnell der Arsch auf Grundeis geht.

Wäre der nur standhaft geblieben.
Wir hätten viel Spaß gehabt, wie die Honoratioren das Hohelied der Freiheit von Wissenschaft und Meinungsäußerung singen ... bevor die wieder couragiert gegen den Missbrauch der Meinungsfreiheit ankämpfen.

Corax hat gesagt…

Mich wundert eigentlich nur, wie so ein Geistesberserker Professor werden konnte... oder sollte man sich darüber nicht wundern?

Anonym hat gesagt…


Mit zunehmendem Alter schwinden bei mir die Sexualphantasien. Stattdessen ertappe ich mich bei der wiederholten Überlegung wie wohl Messi sich im Angriff von Dortmund oder Bayern machen würde. Oder was wäre, wenn Bach ein Stück für die Violent Femmes von 1984 schreiben würde.
Allerjüngst erregt mich aber wohlig das völlige Schweigen der deutschen Staatspresse zum von der deutschen Staatspresse als nicht „umstritten“ bezeichneten Professor. Ich stelle mir halt vor, wie Heribert Prantl von seinen jungen Kollegen (Friedrich Ebert-Stiftung plus Journalistenschule Henri Nannen) auf Geheiß der älteren Kollegen (Ausbildung: ?) mit Gewalt am Schreiben einer juristischen Begründung zur Rechtfertigung der Todesstrafe für Klimaskeptiker gehindert wird. Die alten Schleimer haben natürlich den Instinkt, dass das Volk noch nicht überfordert werden darf.
Aber herrlich wie es in Prantl arbeitet, wie er aus dem Stand 20 Seiten schreiben könnte. Wie er rechtsstaatlich sauber auf Geständnisse (s.a. Stalin) setzen würde. Ich erwarte mir noch viel von Prantl!


























Volker hat gesagt…

"Mich wundert eigentlich nur, wie so ein Geistesberserker Professor werden konnte"

Mich wundert nur noch, wenn in den Pseudo-Wissenschaften jemand ohne Geisteskrankheit einen Ruf erhält.
Kommt zum Glück nicht so oft vor.

Corax hat gesagt…

„Kommt zum Glück nicht so oft vor.“

Gestehe, dass ich genau diesen Witz erst nach zweimaligem Nachdenken verstanden hab. Verdammt noch mal, da tun sich Abgründe auf. Scheiße aber auch!

Calimero hat gesagt…

Frechheit! Der Kurier führt potenzielle PPQ-Leser in die Irre:

Zitat: Auf politquatschplatsch.com geht man nicht zimperlich mit den Aussagen Parncutts ums: „Wieder einmal kommt der Vorschlag aus Österreich, wieder einmal hat er eine Endlösung zum Ziel, die zum besten aller Menschen ist.“

ppq hat gesagt…

habe ich da jetzt was falsch verstanden oder der kurier? um den papst ging es ihm doch nur am rande - den hat er dann nur prophylaktisch mit zum tode verurteilt, damit es nicht heißt, aber,m aber, dann musst du aber auch den papst...

die beim kurier sind auch leugner, wenn auch wenigstens die ersten deutschsprachigen pressestellenmitarbeiter, die dem herren die ehre antun